Koblenz: Zertifiziertes Zentrum für Infektiologie kommt Patienten zugute
03.02.2023 - Mit dem Titel „Zentrum für Infektiologie (DGI)“ werden Einheiten benannt, die in vorbildlicher Weise eine qualitativ hochstehende, adäquat interdisziplinäre umfassende Versorgung und Betreuung von Patienten mit Infektionskrankheiten ermöglichen und in der infektiologischen Forschung aktiv sind.
Seit kurzem darf eben diesen Titel auch der Kemperhof in Koblenz tragen. „Das ist das Ergebnis einer intensiven Entwicklung in den Bereichen Hygiene, Infektionsprävention, Intensivmedizin, Antibiotic-Stewardship sowie der stationären und ambulanten klinischen Infektiologie“, betont Dr. med. Ansgar Rieke, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Nephrologie, Infektiologie.
Der Kemperhof, der jährlich mehr als 70.000 Patienten ambulant und stationär versorgt, ist damit neben der Uniklinik in Mainz das einzige Krankenhaus in Rheinland-Pfalz, das dieses Zertifikat tragen darf. Die Vorteile für die Patienten liegen auf der Hand: Das Zentrum sichert einen rationalen Umgang mit Infektionserkrankungen aller Art im klinischen und ambulanten Bereich, lässt die neusten Forschungsergebnisse in diesem Bereich für den Patienten wirksam werden. Damit werden Infektionserkrankungen und nosokomiale Komplikationen vermieden oder auf ein Mindestmaß reduziert.
„Eine ganze Reihe von ausgebildeten Antibiotic-Stewardship Experten in den verschiedenen klinischen Bereichen erweitert die Durchdringung eines rationalen Einsatzes von Antibiotika. Dennoch ist Infektiologie weitaus mehr und bietet für junge Mediziner eine exzellente Berufsperspektive im Bereich der klinischen Infektiologie“, berichtet Dr. med. Markus Kirsch, der gemeinsam mit Dr. Ansgar Rieke das zertifizierte Zentrum leitet. Und Prof. Dr. med. Samir Sakka, Chefarzt der Intensivmedizin im Kemperhof und Ev. Stift St. Martin, ergänzt „Die Infektiologie hat in der Intensivmedizin, in der bekanntermaßen mehr als die Hälfte aller Patienten mit einer Infektion behaftet ist, einen besonderen Stellenwert, so dass es auch hier einer besonderen Expertise und Notwendigkeit einer hochqualitativen Ausbildung bedarf. Insofern begrüßen wir die Zertifizierung sehr.“
Teil des Zentrums ist auch die bereits 1996 eröffnete Immunologischen Ambulanz. Hier werden Menschen mit schweren Infektionserkrankungen behandelt, insbesondere HIV, Aids, opportunistische Erkrankungen, alle viralen Hepatitiden und Tuberkulose. Dauerhaft betreut werden derzeit mehr als 2000 Patienten mit schweren Infektionskrankheiten, vor allem HIV, Aids und Hepatitis“, erläutert Rieke.