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Gemeinsames Forschungsprojekt zur Entwicklung neuartiger Insektizide

18.08.2023 - Das Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) erforscht und entwickelt in Zusammenarbeit mit BASF und Promega neuartige Insektizide, um durch Mücken übertragene Krankheiten wie Malaria zu bekämpfen.

Die Bill and Melinda Gates Foundation unterstützt das Forschungsprojekt dabei finanziell. Das Projekt unterstreicht die Notwendigkeit, weiterhin in Maßnahmen zur Malariaprävention und -bekämpfung zu investieren – ein Anliegen, dem sich jährlich auch der Welt-Moskito-Tag am 20. August widmet. Malaria ist nach wie vor eine lebensbedrohliche Infektionskrankheit, von der im Jahr 2021 weltweit schätzungsweise 247 Millionen Menschen betroffen waren.

Das neue Forschungsprojekt baut auf früheren Studien im Bereich der sogenannten Proteolysis Targeting Chimera (PROTACs, auf die Proteolyse abzielende Chimäre) auf und befindet sich noch im Anfangsstadium. PROTACs sind kleine therapeutische Moleküle, die Proteine in einer Zelle abbauen können. „Diese neue Technologie könnte dank ihrer einzigartigen Wirkungsweise großes Potenzial für einen neuen Ansatz bei der Bekämpfung von durch Insekten übertragene Krankheiten haben“, sagt Dr. Harold Bastiaans, Vice President Global Research Insecticides bei BASF Agricultural Solutions. „Sie kann eine wirksame und kosteneffiziente Alternative sein, die besonders für tropische Regionen wichtig ist, in denen insektizidresistente Mücken ein wachsendes Problem darstellen.“

Dr. Elizabeth A. Caine, leitende Forscherin bei Promega, fügt hinzu: „Nach dem Aufstieg von PROTACs als vielversprechende Anti-Krebs-Therapeutika freuen wir uns, jetzt ihre mögliche Anwendung zum Abbau von Moskito-Proteinen zu erforschen. Der Vorteil von PROTACs ist, dass sie gezielt eingesetzt werden und Proteine präzise abbauen.“

Die Zusammenarbeit begann im September 2022 und ist auf eine drei- bis fünfjährige Studie angelegt. Sie kombiniert die sich ergänzenden Fachgebiete der drei Partner: BASF nutzt ihr Wissen in Design und Synthese von Molekülen, um potenzielle PROTACs bereitzustellen, die auf moskitospezifische Proteine abzielen. Promega testet deren Wirksamkeit bei der Bindung und dem Abbau von Moskito-Proteinen in lebenden Zellen. Swiss TPH bringt seine Expertise in Vektorbiologie, Public Health und Epidemiologie ein und wird für die Durchführung von In-vivo-Tests ausgewählter PROTACs verantwortlich sein.

Das Projekt unterstreicht das Engagement aller Beteiligten, nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen im Gesundheitsbereich zu finden und macht deutlich, wie wichtig kontinuierliche Innovationen sind. „Viele von Mücken übertragene Krankheiten sind verheerend und da Insektizidresistenzen den Erfolg der derzeit verfügbaren Mittel bedrohen, sind Alternativen dringend erforderlich“, sagt Dr. Pie Müller, Leiter der Einheit Vector Biology am Swiss TPH. „Wir sind stolz auf die Zusammenarbeit mit BASF und Promega, um neue Tools für die Moskitobekämpfung zu entwickeln. Die Unterstützung durch die Bill and Melinda Gates Foundation zeigt, wie wichtig die frühe Forschung an neuen Technologien zur Vektorkontrolle ist.“ Vorläufige Ergebnisse der Zusammenarbeit erwarten die Partner bis 2025.

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