Zeiss und Boehringer Ingelheim arbeiten gemeinsam an der Früherkennung von Augenkrankheiten
04.10.2023 - Die Medizintechnik von Zeiss und Boehringer Ingelheim geben eine langfristige strategische Zusammenarbeit bekannt. Ziel ist es, prädiktive Analysen zu entwickeln, die eine Früherkennung von Augenkrankheiten und individuelle Behandlungen ermöglichen, um den Verlust der Sehkraft bei Personen mit schweren Augenerkrankungen zu verhindern.
In dieser Partnerschaft vereinen die beiden Unternehmen ihre herausragende Fachkompetenz in den Bereichen ophthalmologische Technologie, Datenanalyse, Algorithmen und in der Entwicklung erstklassiger Behandlungsmethoden zur frühzeitigen Erkennung und Behandlung von Netzhauterkrankungen, bevor ein irreversibler Sehverlust eintreten kann.
Über 300 Millionen Menschen weltweit sind dem Risiko ausgesetzt, ihr Augenlicht aufgrund von Krankheiten zu verlieren, die einen Funktionsverlust der Netzhaut zur Folge haben.* Die Anzahl der Menschen, die von einem Sehkraftverlust betroffen sind, steigt aufgrund der alternden Bevölkerung und der Unausgewogenheit in der Gesundheitsversorgung kontinuierlich an. Netzhauterkrankungen, die nicht diagnostiziert oder nicht behandelt werden, können tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen haben und zu Vereinsamung, zum Verlust der Unabhängigkeit, zu Depressionen und zu einer verringerten Lebensqualität führen. Leider erfolgt die Diagnose oft zu spät, um einen Sehkraftverlust verhindern zu können. Für viele Erkrankungen gibt es keine Behandlung.
Die neue Partnerschaft wird sich auf die Identifizierung von Markern für frühe Stadien von Netzhauterkrankungen konzentrieren, indem sie die mit der Cloud verbundenen Geräte der Medizintechnik von ZEISS und die KI-gestützte Analyse großer Bilddatensätze nutzt. Damit wird die Grundlage für klinische Studien geschaffen, die der Entwicklung personalisierter und präziserer Behandlungen in frühen Stadien chronischer Netzhauterkrankungen sowie einer früheren Erkennung und Prognose zum Erhalt des Sehvermögens durch neue Behandlungswege dienen.
„Bei Zeiss wissen wir schon seit Langem, dass erfolgreiche Zusammenarbeit Innovationen hervorbringt“, sagt Dr. Euan S. Thomson, Leiter des strategischen Geschäftsbereichs Ophthalmology und der Digital Business Unit bei der ZEISS Medizintechnik. „Unsere heute bekanntgegebene Partnerschaft mit Boehringer Ingelheim steht ganz im Zeichen unserer Strategie: Innovation durch Partnerschaft. Mit bahnbrechenden Entdeckungen möchten wir dem Sehkraftverlust entgegenwirken und das Leben der Menschen verbessern. Mit unserem Zeiss Medical Ecosystem und den massiven Datensätzen, die die Plattform für Analysezwecke zusammenführen kann, bringen wir gute Voraussetzungen mit, um neue Partnerschaften für noch zu erforschende Bereiche einzugehen und den Zugang zu Zukunftstechnologien und -märkten zu beschleunigen. So können wir Ärztinnen und Ärzte dabei unterstützen, Krankheiten früher zu erkennen und ihren Patientinnen und Patienten eine individuelle und personalisierte Behandlung zu bieten.“
„Durch unsere Partnerschaft mit Zeiss Medizintechnik tragen wir zur Weiterentwicklung personalisierter Medizin bei. Mit der richtigen Behandlung für die richtigen Patientengruppen zum richtigen Zeitpunkt können wir dem Verlust des Sehvermögens entgegenwirken, indem wir handeln, bevor irreversible Schäden auftreten. Wir haben uns der Früherkennung und Behandlung verschrieben und werden weiterhin unseren Beitrag dazu leisten, das Leben von Menschen mit schweren Augenkrankheiten zu verbessern“, erklärt Dr. Ulrike Graefe-Mody, Head of Retinal Health bei Boehringer Ingelheim.
Seit über 100 Jahren ist Zeiss ein Pionier der Optik. Die Expertise auf dem Gebiet der Medizintechnik und digitaler Technologien bilden die Grundlage für das Zeiss Medical Ecosystem und digital vernetzte Workflowlösungen, die täglich Millionen von Datenpunkten generieren. Diese vernetzte und sichere Architektur schließt sowohl diagnostische als auch therapeutische Geräte ein und wird von einer cloudbasierten Plattform unterstützt, auf der Datenzusammenführungen, Automatisierung und KI-Analysen erfolgen. Diese ebnen den Weg für neue Entwicklungen und helfen medizinischen Fachkräften bei der Bewältigung der aktuellen klinischen Herausforderungen. Das ZEISS Medical Ecosystem wird ermöglicht durch die Zeiss Health Data Platform, die die Zusammenführung massiver Datensätze in großem Maßstab ermöglicht. Dadurch können neue Formen von Partnerschaften geschaffen werden, die sich auf die Nutzung dieser Daten konzentrieren, um neue, transformative Erkenntnisse zu gewinnen.
Boehringer Ingelheim verfügt über ein grundlegendes Verständnis der Biologie von Krankheiten. Durch eine frühere Erkennung und Intervention soll ein Paradigmenwechsel in der Netzhautgesundheit angestrebt werden, um die Behandlungsergebnisse für Patientinnen und Patienten deutlich zu verbessern. In den vergangenen zehn Jahren hat Boehringer Ingelheim eine breitgefächerte Pipeline aufgebaut, die sich auf drei vorrangige Bereiche zur Behandlung von Netzhauterkrankungen konzentriert – die Erhaltung der Gefäßfunktion, die Bekämpfung von Entzündungen und die Neuroprotektion.