Reproduktive Gesundheit bei Übergewicht und Adipositas
14.11.2023 - Im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) wird ein spezieller Forschungsbereich für Nachwuchswissenschaftler*innen zu reproduktiver Gesundheit eingerichtet.
Ziel des interdisziplinären UKE-Nachwuchszentrums ist es, die negativen Auswirkungen von Übergewicht und Adipositas auf die reproduktive und sexuelle Gesundheit zu verringern und die medizinische Versorgung sowie Forschung in diesem Feld zu verbessern. Das UKE erhält hierfür eine Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) von rund 2,1 Millionen Euro für die erste Förderperiode von drei Jahren. Insgesamt ist die Förderlaufzeit des Nachwuchszentrums auf sechs Jahre ausgerichtet.
Übergewicht und Adipositas treten immer häufiger auf – betroffen sind gegenwärtig mehr als 20 Prozent der Weltbevölkerung. „Die Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheit sind gravierend, so ist beispielsweise ein erhöhtes Risiko für Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen seit langem bekannt. Bislang sind in der Forschung zu Übergewicht und Adipositas allerdings Fragen der sexuellen und reproduktiven Gesundheit stark unterrepräsentiert. Studien belegen, dass Übergewicht und Adipositas die Fruchtbarkeit verringern, das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen erhöhen, die Kindergesundheit schädigen und darüber hinaus auch das sexuelle Wohlbefinden beeinträchtigen können“, sagt Prof. Dr. Anke Diemert, Sprecherin des Nachwuchszentrums, aus der Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin des UKE.
Vor diesem Hintergrund soll das Nachwuchszentrum die Forschungsarbeit unterschiedlicher Fachbereiche am UKE miteinander verzahnen. Beteiligt sind die Geburtshilfe, Hebammenwissenschaft und Versorgungsforschung sowie die Sexualforschung und das UKE-Adipositas-Centrum.
„Am UKE haben wir ein herausragendes Forschungsumfeld, das es Nachwuchswissenschaftler*innen ermöglicht, ihre Forschung zum Zusammenhang von reproduktiver Gesundheit bei Übergewicht und Adipositas interdisziplinär auf höchstem Niveau voranzutreiben. Ihre Erkenntnisse können Diagnostik und Prävention in zwei für die breite Gesundheitsversorgung ganz wesentlichen Forschungsfeldern verbessern. Wir freuen uns daher sehr über die Förderung des Bundes und gratulieren den beteiligten UKE-Wissenschaftler*innen zu diesem großen Erfolg“, sagt Prof. Dr. Blanche Schwappach-Pignataro, Dekanin der Medizinischen Fakultät und UKE-Vorstandsmitglied.
BMBF: Förderung der reproduktiven Gesundheit in der Universitätsmedizin
Die Fördermittel für den Aufbau des Nachwuchszentrums gehen auf die „Richtlinie zur Förderung von interdisziplinären Nachwuchszentren für reproduktive Gesundheit“ des BMBF zurück. Ziel der Fördermaßnahme ist es, den Forschungsbereich der reproduktiven Gesundheit in der Universitätsmedizin, auch über entsprechende Nachwuchsförderung, strukturell zu stärken. Dabei sollen vor allem Fragen zur translationalen und klinischen Reproduktionsforschung, zur Prävention, zum Erhalt der reproduktiven Gesundheit und zu gesellschaftlichen Fragen der Reproduktion beantwortet werden. Neben dem UKE-Nachwuchszentrum werden bundesweit vier weitere Zentren für reproduktive Gesundheit gefördert. Inhaltlich befassen sich diese mit der Infertilität des Mannes (Universitätsklinikum Münster), Fertilitätsprotektion (Universitätsklinikum Ulm), Herausforderungen der modernen Kinderwunschbehandlung (Universitätsklinikum Leipzig) und der Frühschwangerschaft (Universitätsklinikum Jena).
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