Prof. Dr. Cornelia Betsch in Deutschen Ethikrat berufen
22.10.2024 - Cornelia Betsch, Leiterin der Arbeitsgruppe Gesundheitskommunikation am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNITM) in Hamburg sowie Professorin für Gesundheitskommunikation und Direktorin des Institute for Planetary Health Behaviour an der Universität Erfurt, ist von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas in den Deutschen Ethikrat berufen worden.
Damit gehört Prof. Dr. Cornelia Betsch in den kommenden vier Jahren dem unabhängigen Sachverständigenrat an. Dieser verfolgt ethische, gesellschaftliche, naturwissenschaftliche, medizinische und rechtliche Fragen sowie die voraussichtlichen Folgen für Individuum und Gesellschaft, die sich im Zusammenhang mit der Forschung und den Entwicklungen insbesondere auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften und ihrer Anwendung auf den Menschen ergeben. Das Gremium hat 25 Mitglieder – Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Sachgebieten, die jeweils hälftig von Bundesregierung und Bundestag vorgeschlagen werden.
„Es ist eine große Ehre für mich, in diesem Gremium mitdenken zu dürfen. Ich freue mich sehr, dass so auch die Perspektive der Psychologie und Sozial- und Verhaltenswissenschaften gestärkt wird. Mich interessieren besonders Themen im Bereich Planetary Health – wie wir Menschen den Planeten beeinflussen und das auf unsere Gesundheit zurückwirkt. Ich bin mir sicher, dass sich in diesem Bereich in den kommenden vier Jahren viele Themen auffalten werden“, sagt Betsch, Leiterin der AG Gesundheitskommunikation.
Prof. Dr. Jürgen May, Vorstandsvorsitzender des BNITM: „Wir freuen uns außerordentlich, dass Cornelia Betsch als neues Mitglied des Deutschen Ethikrates berufen wurde. Ihre umfangreiche Expertise und ihr unermüdliches Engagement im Bereich der planetaren Gesundheit werden eine wertvolle Bereicherung für die Diskussion von Lösungsansätzen bei essentiellen Fragen unserer Zeit sein.“
Und auch Prof. Dr. André Brodocz, Vizepräsident für Forschung und Karriereförderung der Universität Erfurt, freut sich: „Wir gratulieren unserer Kollegin Cornelia Betsch zu dieser Berufung, die eine hohe gesellschaftliche Auszeichnung für ihre wissenschaftliche Arbeit bedeutet. Darauf sind wir auch als Universität stolz. Es bestärkt uns zudem darin, mit renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nicht nur zu gesellschaftlich relevanten Fragen zu forschen, sondern diese Erkenntnisse auch in die öffentlichen Debatten einzubringen und so einen wichtigen Beitrag zu den Herausforderungen unserer Zeit leisten.“
Hintergrund
Der Deutsche Ethikrat beschäftigt sich mit den großen Fragen des Lebens. Mit seinen Stellungnahmen und Empfehlungen gibt er Orientierung für die Gesellschaft und die Politik. Die Mitglieder werden von der Präsidentin bzw. dem Präsidenten des Deutschen Bundestages ernannt. Der Deutsche Ethikrat hat sich am 11. April 2008 auf der Grundlage des Ethikratgesetzes konstituiert und die Nachfolge des im Jahr 2001 von der Bundesregierung eingerichteten Nationalen Ethikrates angetreten. Bislang hat der Deutsche Ethikrat 23 umfangreiche Stellungnahmen erarbeitet, unter anderem zu den Themen Anonyme Kindesabgabe, Intersexualität, Präimplantationsdiagnostik, Gendiagnostik, Patientenwohl und Big Data. Aktuelle Themen sind beispielsweise Künstliche Intelligenz und Klimaethik. Dabei hatte Cornelia Betsch bereits bei der zuletzt erschienenen Stellungnahme zur Klimagerechtigkeit mitgewirkt. Der Ethikrat hat sich damit als Impulsgeber für die Beratung der Politik aber auch der breiten Öffentlichkeit etabliert.
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