Aus den Kliniken

Sauber, schnell und sicher – Neue Unit-Dose-Versorgung stellt Medikamente für Patienten bereit

14.04.2025 - Mit dem neuen Unit-Dose-System wird in der UKM-Apotheke seit Februar die Arzneimittelversorgung für Patient*innen der Unfallchirurgie modernisiert. Das zukunftsfähige Verfahren zur Bereitstellung von Medikamenten schafft dank digitalisierter Abläufe und technischer Unterstützung Transparenz, Sicherheit und Zeit in der Patientenversorgung.

Es ist das erste Gerät seiner Art am UKM (Universitätsklinikum Münster) und soll nicht das letzte bleiben – seit Mitte Februar stellt ein Unit-Dose-System die Medikamente für einige Patientinnen und Patienten der Unfallchirurgie bereit, die im Rahmen eines Pilotprojektes als erste von dem neuen zukunftsfähigen Verfahren der Arzneimittelversorgung profitieren. Sie bekommen ihre Tabletten nun nicht mehr in einer Tablettenbox, in der die Medikamente in ausgeschnittenen Kunststoff-Aluminium-Blister-Verpackungen liegen, sondern individuell für sie abgepackt und beschriftet in kleinen, versiegelten Tütchen. 

Was zunächst nach keinem allzu großen Unterschied klingt, bringt in der Praxis eine ganze Reihe von Vorteilen für alle Beteiligten mit sich, wie Dr. Simon Lüdtke aus der UKM-Apotheke erläutert: „Die Unit-Dose-Versorgung ist als geschlossenes System zu verstehen. Die Medikamente werden über ein klinikweit vernetztes Programm durch ärztliches Personal verordnet. Diese Verordnung kommt dann auf direktem Wege digital in der Apotheke an, wo sie als erstes von unseren klinischen Apotheker*innen validiert und auf mögliche Komplikationen wie Wechselwirkungen, Dosierungsfehler und Kontraindikationen geprüft wird.“ Neben mehr Transparenz schafft das neue Verfahren damit auch mehr Sicherheit für Patientinnen und Patienten. „Damit wird das Fehlerrisiko weiter minimiert, so dass wir unserem hauseignen Ziel der 0,0 Fehler in der Arzneimitteltherapie näherkommen“, sagt Lüdtke.

Für Pflegekräfte bedeutet die Umstellung insgesamt weniger Arbeit, so dass ihnen mehr Zeit für die unmittelbare Patientenbetreuung bleibt. Konkret müssen sie die Medikation nicht mehr aktiv in der Apotheke bestellen, da dies nun automatisch auf digitalem Weg erfolgt. Zudem entfällt auch das aufwändige und fehleranfällige Zusammenstellen der gelieferten Medikamente auf der jeweiligen Station. Bislang haben die Pflegenden im Nachtdienst die Medikamenten-Blister von Hand zugeschnitten und dann für die Patient*innen in Tablettenboxen zusammengestellt. Das übernimmt nun der Unit-Dose-Automat, der bis zum 800 Patientinnen und Patienten pro Tag versorgen kann, in einem neuen Reinraum innerhalb der Apotheke. „Die maschinelle Verpackung bietet neben besserer Hygiene und der Vermeidung von Verbundabfällen aus Plastik und Aluminium noch viele weitere Vorteile“, sagt Lüdtke. „Die Dispenser-Boxen sind häufig nur nach ,Morgen‘, ,Mittag‘, ,Abend‘ und ,Nacht` unterteilt, was dazu führen kann, dass Arzneimittel, die beispielsweise zu unterschiedlichen Mittagszeiten verordnet sind, nicht zur angeordneten Uhrzeit eingenommen werden. Auf den Tütchen aus der Unit-Dose ist hingegen eine eindeutige Beschriftung mit allen Informationen und dem exakten Einnahmezeitpunkt aufgedruckt. Auch die Beipackzettel sind über einen QR-Code abrufbar.“ Bevor die verpackten Medikamente an die Stationen ausgeliefert werden, prüft und archiviert ein Kotrollgerät mithilfe von pharmazeutischem Personal die verblisterten Tütchen noch einmal auf Richtigkeit des Wirkstoffs, dessen Stärke und Darreichungsform.

„Das Unit-Dose-System soll bald auch auf weitere geeignete Stationen ausgerollt werden“, stellt Lüdtke einen nächsten Projektschritt in Aussicht. Darüber hinaus soll der neue Medikationsprozess noch geschlossen werden, indem auch das Verabreichen der Arzneimittel digital via Scan erfasst wird und das ärztliche Personal die Verabreichung dadurch in der digitalen Patientenakte gesichert feststellen kann. „Das ist das Folgeprojekt, mit dem wir aber noch in diesem Jahr starten wollen.“

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