Dr. Johannes Zeller erhält Auszeichnung für Forschung zu Entzündungsprozessen bei Aortenklappenverengung
17.04.2025 - Dr. Johannes Zeller, Assistenzarzt in der Klinik für Plastische und Handchirurgie des Universitätsklinikums Freiburg, wurde mit dem von Langenbeck-Preis 2025 der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) ausgezeichnet.
Die prämierte Arbeit erschien im Oktober 2024 in der Fachzeitschrift Circulation Research und liefert grundlegende Erkenntnisse zur Rolle des C-reaktiven Proteins (CRP) bei der Entstehung von Aortenklappenverengungen. Die Ergebnisse zeigen, dass CRP durch pathologischen Scherstress aktiviert wird und dann nicht nur als Marker, sondern als aktiver Treiber entzündlicher Prozesse wirkt – mit möglichen Implikationen für neue Therapiestrategien.
„Die wissenschaftlichen Leistungen von Dr. Zeller belegen eindrucksvoll, wie exzellente Forschung den Weg zur klinischen Anwendung ebnen kann“, sagt Prof. Steffen Eisenhardt, Ärztlicher Direktor der Klinik für Plastische und Handchirurgie am Universitätsklinikum Freiburg. „Sein Engagement und seine internationale Vernetzung sind ein großer Gewinn für unsere Klinik und ein starkes Signal für den Forschungsstandort Freiburg.“
Der von Langenbeck-Preis ist die höchste wissenschaftliche Auszeichnung auf dem Gebiet der Chirurgie in Deutschland. Er wird jährlich für herausragende Leistungen in der chirurgischen Forschung verliehen. Die Preisverleihung fand im Rahmen des Präsidentenempfangs auf dem jährlichen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie am 25. März 2025 in München statt. Der Preis ist mit 10.500 Euro dotiert. Mit der Auszeichnung von Dr. Zeller geht der Preis zum ersten Mal seit 1981 wieder an einen Wissenschaftler aus Freiburg.
Forschung mit klinischem Potenzial
Die ausgezeichnete Studie basiert auf einer engen und langjährigen Zusammenarbeit mit dem Baker Heart and Diabetes Institute in Melbourne, Australien, unter der Leitung von Prof. Karlheinz Peter. Ein Forschungsaufenthalt von Dr. Zeller in Melbourne im Jahr 2022 war Teil dieser langjährigen Kooperation. „Unsere Forschung zeigt, dass C-reaktives Protein weit mehr ist als ein passiver Entzündungsmarker. Unter bestimmten biomechanischen Bedingungen, das heißt unter pathologischem Scherstress, kann es aktiviert werden und somit entzündungsfördernd wirken. Diese aktive Form des Proteins beschleunigt die Entwicklung von Aortenstenosen; jedoch ist die mechanosensitive Eigenschaft des C-reaktiven Proteins wahrscheinlich ein ubiquitärer Mechanismus mit Relevanz in vielen vaskulären Krankheitsbildern, dessen klinische Relevanz exemplarisch am Beispiel der Aortenstenose gezeigt werden konnte“, sagt Dr. Zeller. „Die Auszeichnung mit dem von Langenbeck-Preis ist für mich die größte Ehre und zugleich ein enormer Ansporn, die Forschung zu entzündungsbasierten Erkrankungen weiter voranzutreiben.“
Link zur Originalpublikation: Shear-Sensing by C-Reactive Protein: Linking Aortic Stenosis and Inflammation, https://www.ahajournals.org/doi/10.1161/CIRCRESAHA.124.324248