Ein weiterer Schritt auf dem Weg zum „grünen Krankenhaus“
05.08.2013 -
Das Klinikum Darmstadt bekennt sich zu seiner ökologischen Verantwortung und hat dies auch in einer Umweltleitlinie festgeschrieben. Ziel ist es, die konstant hohe Qualität der medizinischen Dienstleistung bei geringstmöglicher Umweltbelastung zu gewährleisten. Nun hat das Krankenhaus der Maximalversorgung beim Einkauf von Energie auf Grünen Strom und CO2-neutrales Gas umgestellt.
Als „grün" bezeichnet man solchen Strom, der aus erneuerbaren Energien (z. B. Sonne, Biomasse, Wasser- und Windkraft) gewonnen wird. Von CO2-neutralem Erdgas spricht man, wenn die CO2-Gesamtmenge, die bei der Förderung, dem Transport und der Verbrennung des eingekauften Erdgases entsteht, durch Wiederaufforstungsmaßnahmen langfristig kompensiert wird.
Für den Aufsichtsratsvorsitzenden des Klinikums Darmstadt und Klinikdezernent André Schellenberg ist die konsequente Umsetzung einer Umweltstrategie von großer Bedeutung: „Auch die Tatsache, wie ressourcenschonend ein Unternehmen oder eine Organisation geführt wird, wird über ihre Zukunftsfähigkeit entscheiden", und lobt die flächendeckende Durchdringung des Umweltgedankens im Klinikum:
„Eine wesentliche Voraussetzung zur kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistungen, wie sie im Klinikum gelingt, ist die Motivation aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu umweltbewusstem Handeln. Diese ist im Klinikum erfreulicherweise sehr ausgeprägt", so Schellenberg. „Das Klinikum Darmstadt übernimmt hessenweit eine Vorreiterrolle als nachhaltiges Krankenhaus", freut sich der Dezernent.
Das Klinikum bezieht seine Strom- und Gaslieferungen vom Darmstädter Energielieferant Entega: „Ich freue mich, dass es hier zwei Unternehmen der Stadtwirtschaft gelungen ist, einen Vertrag zu schließen, von dem letztendlich nicht nur beide Unternehmen, sondern vor allem die Umwelt profitiert", so Dr. Klaus-Michael Ahrend, Geschäftsführer Klinikum Darmstadt und Vorstand der HEAG (städtisches Beteiligungsmanagement).
Welch hohen Stellenwert das Thema Umweltschutz im Klinikum hat und wie dieser aktiv gelebt wird, illustrieren u. a. diese Beispiele:
• Bereits bei der Beschaffung von Ge- und Verbrauchsgütern werden ökologische Aspekte berücksichtigt. Abfälle werden nach Möglichkeit vermieden, unvermeidbare Abfälle getrennt gesammelt und vorrangig recycelt.
• Neben der Beschaffung von ökologischen Büroartikeln wird auch beim Einkauf von Elektrogeräten und sonstiger Haustechnik auf umweltrelevante Aspekte geachtet. Niedriger Energieverbrauch im Betriebs- sowie im Stand-by-Modus ist ein wichtiges Auswahlkriterium bei der Beschaffung von Bürogeräten wie Kopierern, Druckern oder Computern. Im Bereich der Heizung und Warmwasserversorgung werden standardmäßig Hocheffizienzpumpen eingesetzt.
• Im Klinikum Darmstadt werden rund 50 Abfallfraktionen getrennt gesammelt und einer ordnungsgemäßen, umweltgerechten Entsorgung zugeführt. 80 % dieser Abfälle werden verwertet. Bereits seit Jahren hat sich die Sammlung von CDs - diese bestehen überwiegend aus dem hochwertigen Wertstoff Polycarbonat - etabliert. Unter Berücksichtigung der Datenschutzbestimmungen werden jährlich rund 5.000 CDs gesammelt und einer stofflichen Verwertung zugeführt.
• Etwa die Hälfte des benötigten Stroms produziert das Klinikum Darmstadt am Standort Grafenstraße mithilfe von umweltfreundlichen Blockheizkraftwerken (BHKW) selbst. Blockheizkraftwerke funktionieren nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung und nutzen die bei der Stromerzeugung anfallende Abwärme. Dies geschieht sogar ganzjährig. Während im Winter die Abwärme zum Heizen genutzt wird, dient sie im Sommer zur Kälteerzeugung mittels sog. Absorptionskältemaschinen.
• Seit letztem Jahr verfügt das Klinikum über die bislang größte solarthermische Anlage zur Warmwasserbereitung von Trinkwasser in Darmstadt. Ein Teil des Warmwassers wird nun durch die Kraft der Sonne erzeugt. Die hierdurch erzielte Einsparung des fossilen Energieträgers Erdgas reduziert den Ausstoß des Treibhausgases CO2 und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.
„Auch bei der Planung unseres Zentralen Neubaus am Standort Grafenstraße spielen Umweltaspekte eine wichtige Rolle. Unser Umweltbeauftragter Holger Schröder ist deshalb von Anfang an eng in die Planungen eingebunden. Unser Ziel ist es, nicht nur ein hygienisches, sondern auch ein energieeffizientes Krankenhaus zu errichten", so Gerhard Becker, Geschäftsführer des Klinikums, mit Blick in die Zukunft.