Aus den Kliniken

Klinikum Darmstadt feiert Richtfest des ersten Bauabschnitts des Zentralen Neubaus

24.08.2016 -

Neun Monate nach dem Spatenstich hat das Klinikum Darmstadt zum Richtfest des ersten Bauabschnitts des Zentralen Neubaus eingeladen: Vor zahlreichen Gästen, Baubeteiligten und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gab es nicht nur den traditionellen Richtspruch und ein deftiges Mahl, Oberbürgermeister Jochen Partsch, Klinikdezernent André Schellenberg und Guido Meßthaler, Architekt von der HDR TMK Planungsgesellschaft mbH, sprachen Grußworte und wünschten damit allen Bau-Beteiligten und dem Haus Glück und Segen.

„In der Wissenschaftsstadt Darmstadt, eine der am stärksten prosperierenden Städte Deutschlands, sieht man sie zurzeit an vielen Orten: Baukräne, die auf die enormen Bautätigkeiten in unserer Stadt hinweisen. Doch diese Baustelle hier, mitten in der City, ist für uns eine der ganz bedeutenden“, sprach Oberbürgermeister Jochen Partsch. „Sie ist ein Beispiel für gelingende kommunale Vorsorge. Mit dem Zentralen Neubau rüstet sich die städtische Tochter, die die meisten Arbeitsplätze im Stadtkonzern bietet, für die Zukunft  –  für die Gesundheitsversorgung unseren Bürgerinnen und Bürgern ist es von besonderer Bedeutung, einen starken kommunalen Maximalversorger vorzuhalten.“

„Mit dem heutigen Tag haben wir einen wichtigen Meilenstein geschafft“, betonte Klinikdezernent und Aufsichtsratsvorsitzender André Schellenberg. „Denn dieser Neubau wird maßgeblich dazu beitragen, die medizinische Qualität auszubauen und die notwendige Wirtschaftlichkeit des Maximalversorgers zu ermöglichen.“

Besonderen Dank sprachen beide der Bauabteilung des Klinikums aus: in Eigenregie – ohne Generalunternehmer – hat es das Team um Franz Kraft und Stefan Lösch geschafft, den Bau im Zeit- und Kostenplan zu stemmen. „Das bedarf schon einer logistischen Meisterleistung, auf dieser kleinen Baufläche solch ein großes Bauwerk ohne Verzögerungen, Unfälle oder Kostensteigerungen reibungslos vorangehen zu lassen“, so Schellenberg.

So bescheinigte Schellenberg der Klinikum Darmstadt GmbH hervorragend aufgestellt zu sein, um die notwendigen baulichen und technischen Prozesse erfolgreich in Eigenregie zu steuern und umzusetzen. Die Fertigstellung des ersten Teilprojekts des Zentralen Neubaus ist zum Jahreswechsel 2017/18 geplant, so dass termingereicht nach allen Abnahme- und Inbetriebnahme-Prozessen der Betrieb Anfang 2018 aufgenommen werden kann.

Der erste Bauabschnitt besteht aus zwei Untergeschossen und fünf Stockwerken (EG plus 4). Im zweiten Untergeschoss befinden sich ausschließlich Technikbereiche, die den autarken Betrieb dieses Bauabschnitts sicherstellen.  Im ersten Untergeschoss ist neben der zweigeschossigen Technikzentrale ein Teil der Radiologischen Klinik mit den beiden Strahlenbunkern untergebracht. Dieser Bereich wird mit zwei neuen Linearbeschleunigern modernster Generation und Technik ausgestattet. Das erste Obergeschoss wird vollständig von der Klinik für Neonatologie / Perinatalzentrum Südhessen belegt. Dieser Bereich geht damit bereits zwei Jahre früher als ursprünglich geplant an den Start. Er wird später im zweiten Bauabschnitt noch durch eine neue Geburtshilfe-Station, Kreißsäle und Wochenstation ergänzt.

Die Restflächen des ersten Gebäudeteils werden für zwei Jahre die Klinik für Neurologie inklusive des Intensivbereichs der Stroke Unit interimsweise nutzen, weil deren Bestandsgebäude im Zuge des weiteren Bauablaufs des zweiten Bauabschnittes zurückgebaut, d.h. abgerissen werden müssen.

Die Vorarbeiten für den ersten Bauabschnitt begannen im August 2015 mit der Neuordnung der Medienversorgung, die nach erfolgreichen Umschluss-Maßnahmen und Inbetriebnahme-Prüfungen termingerecht im Oktober 2015 abgeschlossen werden konnten. Wie Franz Kraft, Abteilungsleiter Bau, sagt, waren „die generalstabsmäßige Vorbereitung und Planung und das gute Zusammenwirken der Fachabteilungen sowie der Fachplaner der Garant für die Einhaltung der vorgegebenen Terminschiene.“

Der Spatenstich erfolgte im November des vergangenen Jahres. Zu diesem Zeitpunkt liefen bereits die ersten Arbeiten am Verbau der Baugrube, auch erste Erdbewegungen waren da schon im Gange. Ende Januar 2016 war die bis zu zehn Meter tiefe Baugrube größtenteils ausgehoben und die ersten Arbeiten im Bereich der Fundamente wurden in Angriff genommen.

Der Rohbau wurde zeitlich leicht versetzt in zwei Hälften realisiert, wobei der nördliche Bereich immer einige Tage Vorlauf gegenüber dem südlichen Bereich entlang der Bleichstraße hatte.

Anfang  Februar 2016 waren die ersten Groß-Betonagen, teilweise bis in die Nachtstunden, voll im Gange. Mitte Februar erfolgte die Stellung der beiden Kräne seitlich des Baufelds.

Mitte März war ein wichtiger Baufortschritt  – die Fertigstellung der Bodenplatte – erreicht, während in der nördlichen Gebäudehälfte bereits die ersten in die Höhe gehenden Bauteile errichtet wurden. Anfang April war die erste Geschossdecke über dem zweiten Untergeschoss fertig, inklusive aufwändiger Fundamentbereiche für die beiden neuen Strahlenbunker. Bis Ende April erfolgten dann diverse Sonderbetonagen mit ca. 250 Tonnen Spezialbeton. Dazu kamen die tonnenschweren Blei-Platten im Bereich der Strahlenbunkerdecken, die zur Gewährleistung des Strahlenschutzes notwendig sind.  Vor dem Betonieren der Decke über dem ersten Untergeschoss wurden ebenfalls noch die beiden je 21 Tonnen schweren und über ein Meter starken Strahlenschutztore eingebracht und vor Ort ausbetoniert.

Zwei Mal waren in den Abend- und Nachtstunden Glättarbeiten nötig, bei denen es zu Lärmentwicklungen kam. Dank der guten Zusammenarbeit mit den Behörden gab es dafür von Seiten der Stadt für die ausführende Firma Ausnahmegenehmigung nach der Geräte- und Maschinenschutzlärmverordnung. Die Baufirma informierte darüber im Vorfeld die Anwohner, Patienten und Mitarbeitende wurden auch vorab darauf hingewiesen.

Anfang Mai 2016 war der Rohbau bereits auf Erdgeschoss-Niveau.  „Ab diesem Zeitpunkt nahm die vorbildlich strukturierte Baustelle der Rohbaufirma Leonard Weiss noch mehr Fahrt auf: Die teilweise bis zu 60 Mann starke Rohbau-Crew benötigte fortan für jede weitere Etage rund drei Wochen. Ein Spitzenwert, der sowohl die guten Planungen und Vorbereitungen aller Beteiligten als auch die sehr gute Organisation des Rohbauers dokumentiert. Die beim Spatenstich geäußerte Formulierung  `wir haben´s drauf´,  hat sich im professionellen Zusammenwirkung aller Beteiligten bewahrheitet“, erläutert Stefan Lösch, stellvertretender Abteilungsleiter und Projektkoordinator des Zentralen Neubaus.

Insgesamt wurden zwischen dem Baustart  Weihnachten 2015 und August 2016  ca. 7800 Kubikmeter Beton sowie ca. 1200 Tonnen Stahl verbaut. Die im Januar 2016 in das benachbarte Verwaltungsgebäude (Gebäude 17) eingezogen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Geschäftsführung konnten während dieser Zeit von ihren „Logenplätzen“ den zügigen Bau-Fortschritt und das sich fast arbeitstäglich ändernde Bauvolumen beobachten.

Als in den oberen Etagen noch eifrig gebaut wurde, starteten im Juli planmäßig bereits die ersten technischen Ausbaugewerke. Derzeit sind neben der Rohbau-Firma die weiteren Gewerke Gerüstbau, Fenster, Trockenbau, Maler, Lüftung, Sanitär, Elektro und Brandschutz, Aufzugsbau und medizinische Gase mit bis zu 75 Mann zeitgleich in den Untergeschossen im Einsatz. Die ersten Fensterelemente trafen in der ersten Augustwoche ein und sind bereits installiert. Ebenfalls auf Hochtouren laufen die Installationsarbeiten in den beiden Untergeschossen sowie in der über zwei Etagen reichenden Technikzentrale.

„Die Baustelle ist absolut im Terminplan“ lautet die wöchentliche Statusmeldung der Bauleitung an den Bauherrn und „das kann auch gerne so weiter gehen“, sagt Abteilungsleiter Bau Franz Kraft.

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