Senioreneinrichtung Amarita und Kath. Marienkrankenhaus durch Tunnel verbunden
03.04.2011 -
Senioreneinrichtung Amarita und Marienkrankenhaus durch Tunnel verbunden. Wege ganz neuer Art gehen das Kath. Marienkrankenhaus und die Senioreneinrichtung Amarita Hamburg-Mitte: Ein 24 m langer Tunnel verbindet seit jüngstem die beiden gegenüberliegenden Häuser miteinander, verbessert den Service für Patienten und Bewohner und vereinfacht die Arbeitsabläufe fürs Pflegepersonal. Die Gesamtkosten für die Unterführung belaufen sich auf rund 320.000 €.
Das bisher in Hamburg einmalige Projekt zwischen einem gemeinnützigen Krankenhaus und einer privaten Pflegeeinrichtung optimiert vor allem die ärztliche Versorgung für die Bewohner des Amarita-Hauses. „Mit zunehmendem Alter werden die Pflegebedürftigen häufiger krank. Engmaschige Untersuchungen im Krankenhaus sind bei vielen alterstypischen und -bedingten Krankheiten unerlässlich. Hier schafft die Tunnelanbindung eine Arbeitserleichterung, weil er Wege verkürzt“, erklärt der Geschäftsführer Joachim Oberhansberg der Senioreneinrichtung. Der Übergang vom Pflegeheim ins Krankenhaus ist problemlos per Rollstuhl oder Bett möglich – ein Vorteil für Bewohner der Senioreneinrichtung, die regelmäßig das Therapiezentrum des Marienkrankenhauses nutzen.
Synergien nutzen
Der Tunnel liegt viereinhalb Meter unter der Erde, ist drei m breit und 2,65 m hoch. Die unterschiedlichen Höhenlagen der Gebäude, die rund 20 Meter auseinander liegen, gleichen zwei Rampen aus, die in der Tunnelmitte zusammenlaufen.
Koordiniert wurden die Arbeiten unter der Erde in zwei Bauabschnitten, so dass Rettungsfahrzeuge und Liegendkrankentransporte jederzeit freie Zufahrt zur Notaufnahme des Marienkrankenhauses hatten. Aufgrund alter Bohrpfähle im Baugrund und einer Kontaminierung des Bodens musste der Durchbruch zwischen den Häusern mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen ausgeführt werden.
Von beiden Häusern aus ist die Unterführung über das jeweilige Untergeschoss bequem per Fahrstuhl zu erreichen. In der Mitte des Tunnels befindet sich zur Sicherheit von Bewohnern und Patienten eine vollautomatische Glasschiebetür mit Kameraüberwachung und Zutrittskontrollsystem mit Gegensprechanlage. So kann ein unbemerkter Wechsel von Patienten bzw. Bewohnern nicht stattfinden. Die Unterführung erhält durch eine ausgewogene Beleuchtung, einen Anstrich in warmen Farben und Vitrinen mit Bildern und Exponaten, eine angenehme Atmosphäre.
Von der unterirdischen Anbindung profitieren auch die Patienten des Marienkrankenhauses, die sich unverbindlich über die Leistungen der gegenüberliegenden Pflegeeinrichtung informieren können. Auch Räume wie die Restaurants oder Kapellen in beiden Häusern stehen für eine gemeinsame Nutzung offen.
Zusammenarbeit erweitern
In einer Kooperationsvereinbarung sind erste Punkte, etwa eine pflegerische Zusammenarbeit und Qualitätssicherung oder die Mitversorgung der Senioreneinrichtung mit Sanitätsartikeln bereits festgelegt. Ferner haben sich beide Häuser der Qualität der Dienstleistung und des Services sowie der Transparenz verschrieben und sind KTQ-zertifiziert.