AVWG trotz massiver Proteste verabschiedet - HKG: Krankenhäuser bluten finanziell weiter aus
26.04.2014 -
AVWG trotz massiver Proteste verabschiedet - HKG: Krankenhäuser bluten finanziell weiter aus. Das Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz (AVWG) führt zu einer weiteren massiven Verschlechterung der Finanzlage der Kliniken.
Darauf wies die Hamburgische Krankenhausgesellschaft (HKG) hin, nachdem das Gesetz trotz massiver Proteste der Krankenhausseite zum 1. Mai 2006 verabschiedet wurde.
HKG-Geschäftsführer Jürgen Abshoff: „Der finanzielle Aderlass der Krankenhäuser geht weiter. Mit diesem Gesetz wird die strikte Budgetdeckelung der Krankenhäuser weiter verschärft und zusätzlich lässt man mit dem generellen Verbot von sog. Naturalrabatten für apothekenpflichtige Arzneimittel eine Kostenlawine auf die Kliniken zurasen.
Und das in Zeiten, in denen Ärzte in den Krankenhäusern für 30 % mehr Gehalt streiken.“ Mit dem AVWG wird die ohnehin nicht ausreichende Veränderungsrate – also der Anteil, um den die Krankenhausbudgets in 2006 maximal steigen dürfen, aber nicht müssen – von schmalen 0,83 % auf noch schmalere 0,63 % abgesenkt (Westdeutschland).
Durch diese Absenkung werden den Kliniken bundesweit nochmals rund 150 Mio. € entzogen. Noch gar nicht zu beziffern seien die Mehrkosten für die Krankenhäuser, die aus dem generellen Verbot von sog. Naturalrabatten für apothekenpflichtige Arzneimittel entstünden.
Abshoff weiter: „Die Krankenhausapotheken verbrauchen die Präparate im Klinikbetrieb selbst. Aus den Arzneieinheiten, die bislang zusätzlich im Rahmen von Naturalrabatten geliefert werden, kalkuliert die Klinik zusammen mit der gekauften Ware einen Mischpreis.
Diese Ersparnis wird zu 100% an die Kassen weitergegeben. Naturalrabatte liegen also im Interesse aller Beteiligten.“ Der HKG-Geschäftsführer wies daraufhin, dass das neue Abrechnungssystem im Krankenhaus (DRG-System) bei den einzelnen Fallpauschalen bislang auch die Naturalrabatte für die Kalkulation zugrunde gelegt habe, die Kliniken zukünftig aber unrabattierte Medikamente beziehen müssten. „Das heißt nichts anderes, als dass viele Leistungen in den Kliniken zukünftig nicht ausreichend finanziert werden können.“