Gesundheitsökonomie

KGNW: Bei der Patientenberatung die Unabhängigkeit erhalten

08.10.2015 -

„Die Krankenhäuser in NRW sehen die mögliche Vergabe der Unabhängigen Patientenberatung an ein Unternehmen, das auch für Krankenkassen Callcenter betreibt, mit großer Sorge“, erklärt Matthias Blum, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW).

Die neutrale und dezentrale Beratung der Patienten müsse gesichert sein. Man schließe sich dem Protest des Patientenbeauftragten der NRW-Landesregierung Dirk Meyer an und fordere eine sinnvolle Lösung im Sinne der Patienten. Der GKV-Spitzenverband war gesetzlich verpflichtet, die Unabhängige Patientenberatung (UPD) zum Jahreswechsel für sieben Jahre neu auszuschrieben. Die Vergabe muss nach Gesetzeslage im Einvernehmen mit dem Patientenbeauftragten der Bundesregierung erfolgen. „Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung Karl-Josef Laumann sollte bei einer Entscheidung für das dem GKV-Spitzenverband nahestehende Callcenter von seinem Veto-Recht Gebrauch machen“, fordert Blum.

Bislang erbringt ein Verbund gemeinnütziger Einrichtungen mit bundesweit 21 Beratungsstellen die UPD. Die Patientenberatung hat ein per Gesetz vorgegebenes Budget von 9 Mio. €/Jahr. Damit sollen Einrichtungen gefördert werden, die Verbraucher und Patienten in gesundheitlichen und gesundheitsrechtlichen Fragen qualitätsgesichert und kostenfrei informieren und beraten.

Krankenhäuser sehen hier eine Parallele zu den Forderungen im aktuellen Krankenhausstrukturgesetz bezüglich der Aufgaben des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK). Dieser sei ebenfalls nicht unabhängig, solle aber die Leistung der Krankenhäuser bzw. die Einhaltung von Qualitätskriterien beurteilen.

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