Krankheitsausbrüche weltweit erkennen und bekämpfen
26.09.2019 -
Das Robert Koch-Institut bringt seine Erfahrungen im internationalen Gesundheitsschutz als Kooperationszentrum für das Global Outbreak Alert and Respon-se Network (GOARN) der Weltgesundheitsorganisation ein. „Krankheitserreger können sich in einer globalisierten Welt rasch ausbreiten. Daher ist die Zusammenarbeit in Netzwerken für den globalen Gesundheitsschutz unverzichtbar“, betont Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI). Die Einweihungsfeier für das neue Ko-operationszentrum fand Ende Juni in Berlin statt.
Die globale Partnerschaft GOARN umfasst Institutionen aus mehr als 75 Ländern und bündelt das schnelle Erkennen und Bewältigen von Krankheitsausbrüchen. Sie wird von der WHO koordiniert. Als „WHO Collaborating Center for Global Outbreak Alert and Response – GOARN” wird das RKI die Weltgesundheitsorganisation fachlich beraten, bei der Umsetzung von entsprechenden Projekten unterstützen, Trainingsaktivitäten konzipieren und erproben, den Wissensaustausch fördern und helfen, das Netzwerk weiterzuentwickeln. Im Rahmen von GOARN schickt das RKI regelmäßig Beschäftigte in Auslandseinsätze.
„Die betroffenen Staaten brauchen auch Unterstützung zum Aufbau leistungsfähiger Gesundheitssysteme, damit Infektionsgeschehen möglichst vermieden oder schnell eingedämmt werden können“, unterstreicht Wieler. Vom 12. bis 19. Juni 2019 besuchte der RKI-Präsident in Nigeria und Elfenbeinküste langjährige gemeinsame Forschungsprojekte mit diesen Ländern und tauschte sich mit Public-Health-Experten über die Möglichkeiten aus, die Gesundheitssysteme vor Ort zu stärken. Zudem unterzeichnete Wieler Kooperationsvereinbarungen, etwa mit dem nigerianischen Zentrum für Prävention und Krankheitskontrolle, um besonders die Labor-Kapazität vor Ort weiter zu verbessern. Seit 2018 ist Wieler auch Mitglied der "Strategic and Technical Advisory Group for Infectious Hazards" (STAG-IH). Diese Gruppe berät die WHO bei Infektionsrisiken, welche die globale Gesundheit gefährden könnten.
Das RKI hat seine Kompetenzen im internationalen Gesundheitsschutz in den vergangenen Jahren stetig ausgebaut und Anfang 2019 in einem „Zentrum für Internationalen Gesundheitsschutz“ (ZIG) gebündelt und verstärkt. 2016 hatte die WHO das RKI zum Kooperationszentrum für neu auftretende Infektionen und biologische Gefahren ernannt. Auch beim Global Health Protection Programme des Bundesministeriums für Gesundheit nimmt das RKI eine zentrale Rolle ein und trägt dazu bei, die Kapazitäten in Partnerländern in Ausbruchs- und Krisensituationen und die Gesundheitssysteme zu stärken, die Internationalen Gesundheitsvorschriften umzusetzen und antimikrobielle Resistenzen zu bekämpfen. Das RKI ist auch nationaler Koordinator für Einsätze im Rahmen der Emergency Medical Teams Initiative (EMT) der WHO.