Gesundheitsökonomie

Produktivität mit E-Learning steigern – Beispiele aus der Praxis

Die meisten Krankenhäuser beschäftigen sich mit der Einführung einer E-Learning-Lösung.

26.10.2017 -

Um die gesetzlich geforderten Pflichtschulungen effizienter realisieren zu können, beschäftigen sich die meisten Krankenhäuser mit der Einführung einer E-Learning-Lösung.

Da dadurch die für die Präsenztrainings nötigen Wege- und Rüstzeiten für die Mitarbeiter entfallen, wird sich dies bereits positiv auf deren Produktivität auswirken. Mit Hilfe von E-Learning sind noch ganz andere Produktivitätspotentiale zu heben.

Die Kompetenz von Klinikmitarbeitern zur effizienten Nutzung von IT-Anwendungen im Vergleich zu anderen Branchen ist unterdurchschnittlich. Täglich werden Ressourcen z. B. durch fehlende Fähigkeiten beim schnellen Tippen von Arztbriefen, im Umgang mit den MS-Office-Lösungen und den komplexen Krankenhausinformationssystemen verschwendet. Nimmt man einmal ein Krankenhaus mit 1.000 Mitarbeitern, von denen jeder am Tag nur 10 Min. verliert, weil er ineffizient mit digitalen Anwendungen arbeitet, so schlummert hierin ein Produktivitätspotenzial von etwas mehr als 20 Vollkräften pro Jahr! Es lohnt sich also, darüber nachzudenken, intensiv in die EDV- und künftig digitale Kompetenz der Mitarbeiter zu investieren. Dafür eignen sich Lernvideos, wie sie auf klinikcampus.de zu finden sind, ausgezeichnet, da sie jede Funktion – z. B. von MS Word – anschaulich und jederzeit wiederholbar erläutern. E-Learnings ermöglichen es erstmals, Anwenderschulungen für alle Mitarbeiter in gleichbleibender Qualität und rund um die Uhr bereit zu stellen. Es entlastet Ressourcen der EDV-Abteilung trotz eines höheren Schulungsangebots, wenn bisherige Präsenzangebote komplett durch Lernvideos ersetzt werden.

In fast allen Branchen werden vor allem Routineprozesse regelrecht einstudiert: Man denke an die erste Begrüßung an der Hotelrezeption oder die Sicherheitseinweisung durch Stewardessen im Flugzeug. Im Krankenhaus werden lediglich Notfallsituationen geübt – z. B. in Reanimations- oder in Simulationstrainings im OP. Die täglichen Abläufe wie Aufnahmegespräche, gemeinsame Visiten, Vorbereitungen von Untersuchungen oder ein qualitativ hochwertiges Entlassungsgespräch werden nie trainiert. Die Folgen sind täglich zu beobachten: Jeder Mitarbeiter agiert in diesen Routineprozessen so, wie er es gelernt oder von anderen gesehen hat. Daraus resultieren neben Qualitätsschwankungen auch Produktivitätsverluste. Mit Lernvideos können ganze Stationsteams – auch bei hoher Fluktuation – gemeinsam Routineprozesse lernen. Es wäre also z.B. möglich, einen hausweiten Standard zum Ablauf berufsgruppenübergreifender Visiten in vier Wochen auf allen Stationen zu vermitteln.

Während der Zeit im Krankenhaus erhalten der Patient und seine Angehörigen krankheitsbildspezifische Schulungen (z.B. Setzen einer Thrombosespritze), Beratungen (z.B. Ernährungsberatung) und Verhaltensempfehlungen. Bisher erfolgen diese Schulungen situations- und personenabhängig in unterschiedlicher Qualität, sie sind für Patienten zudem nicht wiederholbar – das vermittelte Wissen ist „flüchtig“. Durch die Produktion krankheitsspezifischer Lernvideos gelingt es, Patienten und Angehörige Wissen in gleicher Qualität, beliebig wiederholbar, zeit- und ortsunabhängig zur Verfügung zu stellen. So können nicht nur mehr Patienten geschult, sondern die Mitarbeiter auch von einem wesentlichen Teil der Trainings entlastet werden. Lernvideos für Patienten sind damit ein Service, der den Behandlungserfolg unterstützt und damit die Wahrnehmung des Krankenhauses als patientenorientierten Dienstleister positiv beeinflusst. Zugleich lässt sich so Arbeitszeit bei den eigenen Mitarbeitern einsparen. Die Beispiele zeigen, dass im E-Learning sehr oft nicht nur Qualitäts-, sondern auch Produktivitätspotentiale schlummern. Werden sie durch ein entsprechendes E-Learning-Angebot gehoben, kann das auch ein Beitrag sein, den Personalmangel im Gesundheitswesen zu kompensieren.  

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