Hygiene

67. Jahrestagung der DGHM - Neues aus Hygiene und Mikrobiologie

03.09.2015 -

Vom 27. bis 30. September findet in Münster die 67. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) statt. Bei der deutschlandweit größten Fachkonferenz in diesem Bereich präsentieren führende nationale und internationale Wissenschaftler ihre neuesten Erkenntnisse im Bereich der mikrobiologischen Forschung und Anwendung.

„Ein breites Spektrum in allen Gebieten von Mikrobiologie, Hygiene und Infektionskrankheiten soll Gegenstand von wissenschaftlichen Präsentationen und Diskussionen sein“, betonen die Kongresspräsidenten Prof. Dr. Dr. h. c. Helge Karch, Institut für Hygiene am Universitätsklinikum Münster, und Prof. Dr. Georg Peters, Institut für Medizinische Mikrobiologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. „Dabei soll sowohl grundlagenwissenschaftlichen als auch anwendungsbezogenen Aspekten ausreichend Raum gegeben werden.“

Renommierte Experten aus dem Bereich der Mikrobiologie und Hygiene diskutieren gemeinsam mit jungen Wissenschaftlern in einem breit angelegten wissenschaftlichen Programm auf hohem Niveau aktuelle Forschungsergebnisse zur Erkennung, Verhütung und Therapie von Infektionserkrankungen. Der Kongress zeigt den hohen Stellenwert der Medizinischen Mikrobiologie und Hygiene für die Infektionsmedizin, insbesondere in den Bereichen der Infektionsdiagnostik und der Infektionsprävention sowie für die Sicherung des öffentlichen Gesundheitssystems in vielfältigen Tagungsschwerpunkten, etwa zum wichtigen Thema Krankenhaushygiene und „Public Health“. Das erklärte Ziel der DGHM ist es, den aktuellen Bedarf an Hygienefachärzten klar darzustellen und weiter darauf hinzuwirken, die entsprechenden Ausbildungsstrukturen an den Universitäten für ein Fach der Infektionsprävention im Krankenhaus in allen medizinischen Fakultäten auf hohem Forschungsniveau zu erreichen.

Der Bereich der Infektion ist ein weiteres aktuelles Thema, bei dem Toxine, Invasine und Glykosylierung näher untersucht werden: Toxine schädigen Organismen, indem sie die physiologischen Stoffwechselabläufe stören, Invasine ermöglichen es als Invasionsfaktoren den Erregern, sich im Gewebe auszubreiten, und bei der Glykosylierung werden als chemische Reaktion Zuckerketten gebildet. Unter dem Titel „NGS für mikrobielle genomische Überwachung und darüber hinaus – eine Technologie für Alles“ wird das sog. „Next-Generation Sequencing“ präsentiert, eine ultraschnelle und zunehmend preisgünstigere Möglichkeit, die bisherige Stufendiagnositik durch das Erfassen multipler Mutationen in einem einzigen Test einzusetzen.

Bei der Vorstellung innovativer Untersuchungen im Bereich des Immunsystems „TLR und Inflammasom“ geht es um den sog. „Toll-like Receptor“, mit dem ausschließlich in Krankheitserregern vorkommende Strukturen erkannt werden können, die entsprechende Aktivierungen von Genen steuern. Beim Inflammasom handelt es sich um einen Proteinkomplex im Immunsystem, der durch Bestandteile von Bakterien stimuliert wird.

Ein weiterer Fokus liegt auf Zoonosen (Viren, Bakterien und Parasiten) – von Tier zu Mensch und von Mensch zu Tier übertragbare Infektionskrankheiten. Neben hochrangigen Expertenvorträgen und Diskussionsrunden bieten praxisorientierte Workshops und Posterpräsentationen weitere Plattformen für den wissenschaftlichen Austausch. Die viertägige Tagung wird von einer fachbezogenen Industrieausstellung begleitet.

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