Hygiene

Dekubitus unter intakter Haut

23.07.2013 -

Nicht immer sind Wunden gleich zu erkennen. Manchmal liegen die Gewebeschäden in der Tiefe. Bleibt der Druck an der betreffenden Stelle, geht immer mehr Gewebe zugrunde. Im schlimmsten Fall wandern Bakterien aus der Wunde in die Blutbahn. Eine Blutvergiftung droht. Eine sofortige Behandlung ist daher lebensnotwendig. Gleichzeitig muss eine Druckentlastung mit einer guten Anti-Dekubitus-Matratze (iSURO med DE) erfolgen.

Vor allem die Fersen sowie der Gesäß- und Sakralbereich sind bei schwerkranken und pflegebedürftigen Menschen anfällig für tiefe Gewebeschäden. Durch dauerhaftes Liegen entsteht ein starker Druck auf diese Körperstellen. Die Folge: Alle Gewebeschichten zwischen Körperoberfläche und Knochen werden zusammengedrückt - nicht nur die Haut, sondern auch die inneren Strukturen.

Das Muskel- und subkutane Fettgewebe kann diesem Druck auf Dauer nicht standhalten. Es hat nicht genug Widerstandskraft. Aus tier- und laborexperimentellen Studien und klinischen Beobachtungen weiß man, dass Muskel- und Fettgewebe wesentlich empfindlicher gegenüber mechanischen Kräften ist als die Haut. Es kommt zu ersten Gewebeschäden. Muskel- und Fettzellen gehen zugrunde.

Ist der Druck auf Fersen oder Gesäß nicht allzu stark, wird die Durchblutung trotzdem aufrechterhalten. Der Körper kann im günstigsten Fall diese Gewebeschäden selbst reparieren. Doch oft werden die Gewebeschichten so stark zusammengedrückt, dass die Durchblutung nicht mehr gewährleistet ist. Das Gewebe kann nicht mehr mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Es stirbt ab.

Immer mehr angrenzende Strukturen werden in Mitleidenschaft gezogen. Die Wunde wird tiefer. So kann sich unter der Haut eine riesige Höhle mit abgestorbenem Gewebe und Eiter bilden. Sogar bis zu den Knochen hin.

Für den Arzt sind tiefe Gewebeschäden oft schwer zu erkennen. Dekubitusexperten bezeichnen diese Kategorie von Dekubitus daher als „Vermutete tiefe Gewebsschädigung". Der Begriff stammt aus den „Leitlinien zur Prävention und Behandlung von Dekubitus" des „European Pressure Ulcer Advisory Panel" (EPUAP) und des amerikanischen „National Pressure Ulcer Advisory Panel" (NPUAP). Die EPUAP wurde 1996 als europäische Fachgesellschaft aus Dekubitusexperten gegründet - mit dem Ziel, alle europäischen Länder in ihren Anstrengungen zur Dekubitusprophylaxe und -therapie durch Forschung und Lehre zu unterstützen. Das NPUAP besteht bereits seit 1987 als nationale Non-Profit-Organisation der USA mit ähnlichem Aufbau und gleichem Ziel. In einer vierjährigen Zusammenarbeit von EPUAP und NPUAP wurden diese evidenzbasierten „Leitlinien zur Prävention und Behandlung von Dekubitus" erarbeitet.

Dennoch gibt es mögliche Symptome bei einer tiefen Gewebeschädigung, an denen sich der Mediziner nach Angaben der EPUAP und NPUAP orientieren kann:
● Violette oder rötlichbraune verfärbte intakte Haut,
● Schmerzhaftigkeit des Gewebes,
● derbe, breiige oder matschige Konsistenz,
● wärmer oder kälter als das angrenzende Gewebe.

Achtung: Vor allem bei Menschen mit dunkel pigmentierter Haut sind vermutete tiefe Gewebsschädigungen schwer zu diagnostizieren. Endgültige Gewissheit kann nur eine Ultraschalluntersuchung oder Computertomographie bringen.

Besteht auch nur der geringste Verdacht auf Vorliegen eines solchen Dekubitus, sollte sofort eine vollständige Druckentlastung erfolgen. Am besten mit der Anti-Dekubitus-Matratze iSURO med DE. Durch einen speziellen Aufbau und ein besonderes Innenleben aus Kügelchen können mit der iSURO med DE zwei Ziele gleichzeitig erreicht werden: eine gleichmäßige Verteilung des Drucks sowie die Erhaltung der Körperwahrnehmung. Das System funktioniert nach dem Prinzip der Weichlagerung. Die Füllung besteht aus winzigen Kugeln aus Polystyrol und flauschigen Kunstfasern. Durch einen hochelastischen Bezugsstoff sinkt der Körper sanft in das Kugelbett ein und vergrößert so seine Auflagefläche. Der Druck wird gleichmäßig auf den Körper verteilt, gefährdete Körperstellen werden geschont. Gleichzeitig bleibt die Körperwahrnehmung erhalten. Der Patient liegt warm und weich, ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit entsteht.

Zusätzlich sollte die verdächtige Hautstelle täglich begutachtet werden. Gegebenenfalls muss die Haut geöffnet und das abgestorbene Gewebe entfernt werden. Die Wunde muss anschließend regelmäßig desinfiziert und gereinigt werden. Dann wird ein Wundverband angelegt, um die Wundflüssigkeit aufzufangen und die Heilung zu fördern.

 

 

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