Infektionen und Virusübertragung
Händedesinfektion kann Leben retten
Der zweite nationale Aktionstag „Aktion Saubere Hände" fand bundesweit am 12. November statt. Über 600 Einrichtungen, darunter Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und nicht stationäre Einrichtungen (z.B. Rettungsdienste und niedergelassene Ärzte) veranstalten anlässlich dieses Tages Aktionen, um auf die Wichtigkeit der Händedesinfektion hinzuweisen. Beim diesjährigen Aktionstag werden außerdem die Schüler der Pflegeberufe besonders einbezogen.
In vielen Schulen laufen Projekte zur Händedesinfektion, in denen vor allem das von der WHO entwickelte Modell der „My 5 Moments of Hand Hygiene" bearbeitet wird. „Die Aktion geschieht zum Teil sehr kreativ in Form von Theaterstücken oder Musikdarbietungen", sagt Dr. Christiane Reichardt, Koordinatorin der „Aktion Saubere Hände". Ebenso stehe die Bedeutung der gesunden Haut im Mittelpunkt. Dabei geht es um Informationen zu gängigen Hauterkrankungen, vor allem an den Händen, bei Mitarbeitern im Gesundheitswesen und wie diese verhindert werden können. Denn nur mit einer gesunden Haut besteht die Bereitschaft, sich rund 30 bis 40 Mal in einer Schicht die Hände zu desinfizieren.
Besonders zu Zeiten der Schweinegrippe und den immer wieder auftretenden nosokomialen Infektionen in Krankenhäusern ist eine gute Händehygiene wichtig.
Die Kampagne „Aktion Saubere Hände" wurde am 1. Januar 2008 als nationale Kampagne gestartet. Inzwischen haben sich mehr als 600 Krankenhäuser sowie u.a. die Deutsche Rettungsflugwacht und weitere ambulante Einrichtungen als Teilnehmer an der Aktion gemeldet. Die Aktion zeigt erste Erfolge: So steigerten die Einrichtungen, die bereits seit dem ersten Halbjahr 2008 an der Kampagne teilnehmen, ihren Verbrauch an Händedesinfektionsmitteln. Auf Intensivstationen erhöhte sich der Verbrauch um 12,6 und auf Nicht-Intensivstationen um 15,4%. 126 Einrichtungen haben Beobachtungen zur Bestimmung der Compliance (Ausführung, Befolgung) der hygienischen Händedesinfektion durchgeführt. Bei den Beobachtungen zur Bestimmung der Ausgangssituation wurden ca. 10.000 Situationen, in denen eine Händedesinfektion erfolgen sollte, beobachtet. Auf der Grundlage dieser Daten kann man von einer durchschnittlichen Compliance von 61% ausgehen. Die ersten Einrichtungen haben bereits Interventionen durchgeführt und die Steigerung der Compliance in Folgemessungen bestimmt. Dabei konnte eine Steigerung auf 69% erreicht werden. Weitere Informationen unter www.aktion-sauberehaende.de.
Kontakt:
Prof. Dr. Petra Gastmeier
Dr. Christiane Reichardt