Hygiene

Mehr Hygiene in deutschen Kliniken

24.08.2010 -

Der Verwaltungsrat der Barmer GEK fordert eine stringente Umsetzung der Hygieneverordnung, um der stetigen Zunahme von Krankenhausinfektionen entgegen zu treten. Holger Langkutsch, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Barmer GEK, und Ulrike Hauffe, Vorsitzende des Ausschusses für Gesundheit und Verträge fordern vom Vorsitzenden der Gesundheitsministerkonferenz der Länder, Ministerin Aygül Özkan, die entsprechenden Regelungen in den Ländern zu vereinheitlichen.

„Die Länder müssen verstärkt dafür sorgen, dass die bereits bestehenden gesetzlichen Vorgaben und wissenschaftlichen Empfehlungen zur Prävention von Krankenhausinfektionen umgesetzt werden", so Langkutsch. „Die Gesundheitsminister der Länder sollten ihrer Verantwortung nachkommen und in allen Ländern Hygieneverordnungen erlassen sowie deren Umsetzung überwachen." Den Landesbehörden spricht er verstärkt die Aufgabe einer Überwachungs- und Regulierungsstelle zu, denn eine sektorenübergreifende Rahmenplanung sei nötig, die die Aspekte der Qualitätssicherung einbeziehe.

Hauffe fordert u.a. verpflichtend von den Kliniken, ihre Infektionsraten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So sei es dringend nötig, Qualitätskriterien künftig als verbindliche Zulassungsvoraussetzungen zu definieren. Das bedeute auch eine konsequente und effektive Strukturanpassung seitens der Landesbehörden. Ferner seien die Länder gefordert, ihren Investitionsverpflichtungen gegenüber den Krankenhäusern nachzukommen, um die baulichen und technischen Ausstattungsvoraussetzungen schaffen zu können. Auch die Kontrolle über Hygienemaßnahmen in Krankenhäusern müsse verstärkt werden. „Um ihre Kontrollaufgaben ausreichend wahrnehmen zu können, benötigen die Gesundheitsämter entsprechende finanzielle und personelle Ressourcen", so Hauffe.

Folge der vielen Nosokomialen Infektionen sind verlängerte Krankenhausaufenthalte, Komplikationen in der Behandlung und erhöhtes Sterberisiko. „Experten gehen davon aus, dass 20 bis 25% vermeidbar wären; jährlich könnte es durch eine bessere Hygiene in Kliniken etwa 20.000 Todesfälle weniger geben", begründet Langkutsch das Engagement der Barmer GEK. „Die Kosten, die durch verlängerte Krankenhausaufenthalte und Komplikationen entstehen, belaufen sich auf etwa 1,5 Mrd. € pro Jahr."

Die Barmer GEK unterstützt Kliniken in ihren Bemühungen, Hygiene-Maßnahmen im Krankenhaus sicher zu stellen. „Wir nehmen die Gefahr von Krankenhausinfektionen ernst und setzen uns bereits seit geraumer Zeit dafür ein, diese Gefahr zu verringern", so Hauffe. „Kliniken, mit denen wir Verträge schließen, werden dazu aufgefordert, die Hygienerichtlinien einzuhalten. Außerdem machen wir uns für die Aufklärung von Patienten stark. " So informiere man über Hygiene und Infektionen im Krankenhaus und sensibilisiere für Präventionsmaßnahmen.

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