Schnellere Heilung ohne Narben
biohymed: Neues Entwicklungsprojekt für biofunktionalisierte und resorbierbare Wundabdeckung
Ein weiteres biohymed-Kooperationsprojekt hat eine Förderzusage des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) erhalten.
Die Projektpartner PolyMedics Innovations (PMI) GmbH und die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung (DITF) aus Denkendorf entwickeln nun gemeinsam eine neue Lösung für Wundabdeckungen.
Polymere, die sich im Körper nach einer bestimmten Zeit selbst auflösen oder resorbiert werden, finden zunehmend Anwendung in der Medizin. Genau hier setzt das Kooperationsprojekt an, denn Ziel des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung eines vollständig resorbierbaren Wundverbandsystems als Vliesstoff auf Basis synthetischer, wasserlöslicher Polymere, die mit biologischen, kollagenbasierten Komponenten funktionalisiert werden können. Das dreidimensionale Kombinationsprodukt, das unter Nutzung verschiedener innovativer Verfahrenstechniken hergestellt werden soll, unterstützt die Gefäßneubildung, stimuliert die Wundheilung und beschleunigt den Wundverschluss. Die Handhabung sowohl im OP als auch im ambulanten Bereich soll denkbar einfach sein; die Zahl der oft schmerzhaften Verbandswechsel wird deutlich reduziert. Zudem werden ein kosmetisch wie funktionell gutes Resultat sowie eine nahezu narbenfreie Heilung bei akuten und chronischen Wunden erwartet.
Das Programm ZIM fördert das Kooperationsnetzwerk „biohymed“ zur Entwicklung biohybrider Produkte und Verfahren. Gemeinsam mit Universitäten, Kliniken und wissenschaftlichen Instituten aus der Region sowie kleinen bzw. mittelständischen Unternehmen forciert BioRegio Stern Management, die das Projekt leitet, damit gezielt die Biologisierung der Medizintechnik. Das Gesamtvolumen beträgt nach knapp der Hälfte der Projektdauer fast 3,6 Mio. € für bisher sechs Projekte; bis zum Ende der Laufzeit in anderthalb Jahren können weitere Projekte eine Förderzusage erhalten. Das Förderprojekt, an dem das Unternehmen PMI gemeinsam mit den Deutschen Instituten für Textil- und Faserforschung in Denkendorf an einer innovativen Lösung für Wundabdeckungen forscht, hat ein Volumen in Höhe von rund 500.000 €.
Die PMI ist Spezialist für innovative Materialien und Systeme und verantwortet die Entwicklung und Bereitstellung der Polymere und des Kollagens sowie die Entwicklung der Beschichtungstechnologie. Die DITF führen die verfahrenstechnische Entwicklung der Kombinationsvliesstoffe und deren textiltechnologische Charakterisierung durch.
Dr. Verena Grimm, Projektleiterin bei BioRegio Stern Management: „Die Biofunktionalisierung ist ein technologischer Fortschritt für die Entwicklung neuer Lösungen zur Wundversorgung. Sie wird eine bessere Behandlung und Wundheilung ermöglichen und trägt somit entscheidend zum Patientenwohl bei.“