Hygiene

Uniklinik Tübingen: Zentrale Sterilgut-Versorgung umgebaut

02.04.2011 -

Uniklinik Tübingen: Zentrale Sterilgut-Versorgung umgebaut. Viel Platz für die 26 Mitarbeiter, alle Aufbereitungsprozesse validiert und eine Kostenersparnis, die den Leiter der zentralen Sterilgut-Versorgung (ZSV) im Universitätsklinikum Tübingen immer noch erstaunt: „Der Umbau unserer Abteilung war in jeder Hinsicht ein Erfolg“, meint ZSV-Leiter Toni Zanette, langjähriges Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Sterilgut-Versorgung. Die Bilanz nach fast einem Jahr Arbeit kann sich sehen lassen: Seit Betriebsbeginn ist allein die Produktion von Abwasser um etwa 40 % zurück gegangen. Auch die Arbeitszeit für manuelle Vorreinigung konnte deutlich reduziert werden. Die so entstandenen Kosteneinsparungen werden durch modernste Medizintechnik möglich – vor allem durch fünf Miele-Reinigungs- und Desinfektionsautomaten der neuesten Maschinengeneration.

Wo heute auf etwa 2000 qm Fläche jeder Weg und jeder Handgriff zur Routine gehören, wurde im Mai 2007 eine Baustelle eingerichtet. Als „Insellösung“ geplant, war sie durch eine massive, mit Kunststoff beschichtete Wand vom eigentlichen Arbeitsbereich abgetrennt und perfekt isoliert. Hier führte die ZSV ihre Arbeit auch während des Umbaus ununterbrochen weiter. Denn bei der Versorgung von 18 zentralen und diversen, ambulanten OP-Sälen, 1.200 Patientenbetten und weiteren ambulanten und diagnostischen Abteilungen (u. a. Neurologie, Orthopädie, Urologie und Herzchirurgie) sollten Risiken so weit wie möglich vermieden werden.

Die provisorische Lösung für knapp acht Wochen entsprach allen gesetzlichen Vorgaben. Vier der fünf neuen Miele-Automaten wurden vorläufig angeschlossen. Mit Hilfe einer weiteren Wand ließ sich die Trennung in eine reine und eine unreine Seite realisieren. Stromkabel unter der Decke versorgten die Maschinen mit Energie, für den Wasserzulauf wurden Leitungen im Boden verlegt. Während hier die Mitarbeiter wie gewohnt im Zweischichtbetrieb werktags von 7 bis 22 Uhr die Instrumente aufbereiteten, sah es nebenan auf der Baustelle ganz anders aus: Alte Maschinen wurden abgebaut, neue Rohre gelegt und eine neue Klimatechnik installiert, um für die Reinigungs- und Des infektionsautomaten dauerhaft Platz zu schaffen. Damit ein ebener Boden ent stehen konnte, mussten außerdem 12 t Estrich verlegt werden.

Anschluss von fünf Maschinen an einem Tag

Mitte Juli 2007 war es dann soweit: An einem einzigen Tag wurden die vier Miele-Automaten mit der Modellbezeichnung PG 8528 von der Raummitte an ihren endgültigen Platz gebracht und dort angeschlossen, die fünfte, baugleiche Maschine ebenfalls. Seitdem ist die zentrale Sterilgut-Versorgung für die Gegenwart und die Zukunft gerüstet: Die Aufbereitungsprozesse sind schon seit 2005 nach der internationalen Norm ISO 13485 zertifiziert. Für die Miele-Geräte sprachen Spezialprogramme, die eine schonende Reinigung von stark verschmutzten oder schwierig zu reinigenden Instrumenten ermöglichen (Oxivario und Orthovario) und spezielle Beladungswagen für Instrumente der minimalinvasiven Chirurgie.

Darüber hinaus verfügen die Geräte über alle Optionen, die die neueste Generation bietet, z. B. das Leitfähigkeitsmesssystem „PerfectPure“, mit der Restalkalität in der Spülflotte erkannt werden kann. „Das ist schon deshalb sinnvoll, weil wir auch für niedergelassene Augenärzte und andere Mediziner in Tübingen Instrumente aufbereiten wollen und damit dann in der Produkthaftung stehen“, berichtet Toni Zanette.

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