Backupstrategien für das Krankenhaus: Nie wieder Datenverlust
29.10.2012 -
Wie überall in der digitalen Welt kennen auch die Pegelstände der Datenflut im Krankenhaus Nordwest, Frankfurt, nur eine Richtung - aufwärts. Doch das Haus hat die Dynamik seines Datenwachstums bestens in den Griff bekommen.
Im Krankenhaus Nordwest, Frankfurt, wurde kürzlich ein hochmodernes 3-Tesla-MRT in Betrieb genommen. Die diagnostischen Möglichkeiten des neuen Geräts gehen weit über vorherrschende Standards hinaus. Es liefert gestochen scharfe Bilder sensibler Strukturen wie Lymphknoten, Nerven und Blutgefäße. Durch die hohe Auflösung lassen sich Tumore präziser lokalisieren oder auch sehr kleine Schlaganfälle erkennen.
Alle radiologischen Bilder verwaltet das Krankenhaus Nordwest volldigital in einem computergestützten Picture Archiving and Communications System (PACS). Höhere Bildauflösungen wie beim neuen 3-Tesla-MRT verursachen auch ein höheres Datenaufkommen - Daten, die durch Netzwerkleitungen transferiert, auf Speichersystemen zwischengelagert und auf einem Archivspeicher langfristig aufbewahrt werden müssen. Eigentlich nimmt die Datenflut überfall zu: Das KIS z. B. führt immer mehr Laborwerte, Anamnesen, Befunde, Therapieberichte usw. zu einer digitalen Patientenakte zusammen. Und praktisch kein administrativer Prozess in den zehn Kliniken und vier Instituten des Hauses kommt ohne IT-Unterstützung aus.
Konventionelles Speichersystem stieß an Leistungslimits
Bei der Fortentwicklung seiner IT-Landschaft vertraut das Haus auf das anerkannt hohe Technologie-Know-how seines langjährigen Partners ACP IT Solutions, dessen Portfolio die Planung, Beratung, Implementierung und den Betrieb umfasst. Es deckt alle Aspekte moderner IT-Infrastrukturen ab und reicht von kundenindividuellen Businessanwendungen wie CRM und Unified Communications bis hin zu innovativen Data-Center-Angeboten aus der Cloud. Für ACP ist klar: Die frühere Speicherlösung stieß 2011 endgültig an ihr Leistungslimit. Sie hielt mit den wachsenden Anforderungen nicht mehr mit. Hinzu kam, dass zur selben Zeit eine Disaster-Recovery-Analyse empfindliche Schwachstellen bei der Datenverfügbarkeit offengelegt hatte.
Das Klinikmanagement reagierte umgehend und entschied, den geplanten Bau eines zweiten RZ-Standorts in einem getrennten Brandabschnitt um ein halbes Jahr vorzuziehen. Alle Daten und Applikationen lassen sich aus dem primären Rechenzentrum im Verwaltungsgebäude in das neue Sekundärrechenzentrum im Kellergeschoss eines nahe gelegenen Gebäudes spiegeln. Das Krankenhaus verwirklicht somit vollständige Redundanz auf allen Ebenen und kann die Stabilität kritischer Anwendungen auch in Havarie-Fällen garantieren.
High-Performance auf schlaue Art
Im Zuge der IT-Erweiterung wurde das frühere Speichersystem durch die Unified-Storage-Lösung EMC VNX 5700 ersetzt. Genau genommen handelt es sich um zwei Systeme, die sich auf die beiden Rechenzentren verteilen und gemeinsam eine redundante Plattform bilden. David James, Storage-Administrator im Krankenhaus Nordwest-Rechenzentrum: „Wir wollten eine hochskalierbare Speicherlösung, die einfach zu verwalten ist und dem wachsenden Kapazitätsbedarf auf Jahre hinaus gerecht wird. Im Sinne von Konsolidierung und Vereinheitlichung der IT sollte es eine gemeinsame Plattform für alle block- und dateiorientierten Speicherzugriffe sein. Weiterer Vorteil ist die kosteneffiziente Art und Weise, wie das System für maximale Performance durch automatische Flash- und Disk-Drive-Belegung sorgt." Integrierte VNX-Funktionen verhindern z. B., dass inaktive oder redundante Datensegmente wertvolle High-Performance-Speichermedien okkupieren.
Vielfältige Zukunftsoptionen
In ihrer Ursprungskonfiguration boten die beiden VNX-Systeme eine Kapazität von zusammen 120 Terabyte. Geplant ist, um weitere 36 Terabyte aufzustocken. Das ausfallsichere Tandem dient als zentraler Speicherpool für fast alle klinischen Anwendungen - einschließlich KIS, Dateidienste, Microsoft Exchange und Kurzzeitspeicher für PACS. Einzig das PACS-Langzeitarchiv residiert weiterhin auf einer EMC Centera, weil sich dieses System für den speziellen Zweck hervorragend bewährt hatte.
Bereitgestellt werden die Anwendungen von einer weitgehend virtualisierten Serverumgebung, wobei sich rund 90 virtuelle Maschinen auf etwa 25 physische Hosts verteilen. David James: „Die Lösung eignet sich sowohl für Netzwerkspeicher NAS als auch für SAN-Storage-Netzwerke. Zudem bietet sie große Protokollvielfalt, inklusive FCoE." FCoE steht für Fibre-Channel-over-Ethernet; das Protokoll überbrückt die alte Grenze zwischen Server- und Storage-Welt. FC-Daten werden für den Transport via IP-Netzwerk „eingepackt", wobei sich VNX-Systeme über jeden beliebigen FCoE-fähigen Netzwerk-Switch integrieren lassen. Das Krankenhaus Nordwest hält sich so diverse Optionen offen, wie es seine gespiegelte Hochverfügbarkeitsinfrastruktur perspektivisch weiterentwickeln will. Zunächst aber steht eine neue Backup-Recovery-Plattform auf der Agenda.
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