Dienstleistungsgesellschaft Comparatio Health von Universitätskliniken senkt Kosten
03.06.2012 -
Dienstleistungsgesellschaft Comparatio Health von Universitätskliniken senkt Kosten. Fünf Universitätskliniken stellen sich gemeinsam auf die kommenden Veränderungen im Gesundheitswesen ein: Die Universitätskliniken Greifswald, Hannover, Magdeburg Göttingen und Schleswig-Holstein haben gemeinsam die Dienstleistungsgesellschaft Comparatio Health gegründet. „Auf diese Weise können wir die Prozess- und Beschaffungskosten senken“, betont Peter Bernhardi, Sprecher des Beirats und treibende Kraft hinter dem Projekt. Das Unternehmen ist aus der gleichnamigen Einkaufskooperation entstanden, die die fünf Partner gegründet hatten. Von 2004 bis 2006 wurde ein Einkaufsvolumen von insgesamt etwa 100 Mio. € verhandelt, dabei wurden Einsparungen von fast 11 Mio. € erzielt – ein Ergebnis, das allen beteiligten Kliniken die Richtigkeit der Entscheidung einer Unternehmensgründung nochmals deutlich bestätigte.
„Die GmbH wird im Auftrag der Kliniken im vergabe- und kartellrechtlich zulässigen Rahmen Vergabeprojekte planen“, betont Dr. Christoph Kumpf, der neue Geschäftsführer. „Comparatio Health ist als Dienstleistungsunternehmen für die Kliniken gedacht. Ein eigenständiger Einkauf ist nicht vorgesehen.“ Die Gesellschaft arbeitet nach dem sog. „Lead-Buyer-Konzept“. Dies bedeutet, dass jede beteiligte Universitätsklinik eine/n Koordinator/in für die Aufgaben der Comparatio bereitstellt und dieser den strategischen Einkauf einzelner Produktgruppen für die Gemeinschaft übernimmt. Kommuniziert, informiert und dokumentiert wird über das gemeinsam betriebene Intranet, so dass jeder über den aktuellen Informationsstand abrufen kann.
Außer den klassischen Tätigkeiten einer Einkaufgemeinschaft – wie dem Verhandeln von Umsatzvolumina und mit Lieferanten – ist es ein weiteres Ziel, die Prozessabläufe im Einkauf zu verbessern. Schon heute verfügt Comparatio Health über eine der leistungsstärksten Einkaufsdatenbanken im Krankenhauswesen. „Ob Spritze, Herzklappe, Einmalhandschuhe, ob Aktenordner, Leuchtstoffröhre oder Skalpell – die Einkaufsdaten stehen allen Einkäufern der Gemeinschaft online zur Verfügung“, unterstreicht Dr. Kumpf. Zur Weiterentwicklung der Datenbank werden durch das Unternehmen Projekte zur Klassifizierung und Normung gemeinsam genutzter Stammdaten durchgeführt – bei 500.000 Bestellungen jährlich, etwa 100.000 Artikeln und etwa 5.000 Lieferanten kein leichtes Unterfangen.
Abgewickelt werden diese Bestellungen auf elektronischem Wege über die krankenhausgetriebene Bestellplattform der GSG, die dritte Säule neben dem Intranet für die interne Kommunikation und die Gropis-Datenbank für die Standardisierung der Stammdaten. Es zahlt sich heute aus, dass die Einkaufsgemeinschaft bereits frühzeitig standortübergreifende Schulungsprogramme für Einkäufer durchgeführt hat. Die deutliche Professionalisierung des Einkaufs und der Abbau von Vorbehalten gegenüber derartigen Kooperationen ist die Basis für eine erfolgreiche Fortsetzung der begonnenen Arbeit der Comparatio Health.