IT & Kommunikation

Elektronische Patientenakte überzeugte

Sektorübergreifende Kommunikation im Prosper-Gesundheitsnetz Bottrop

22.03.2010 -

Die Knappschaft Bahn See (KBS) hat mit prospeGKT in ihren Vollversorgungsnetzen Prosper und Progesund für die niedergelassenen und stationären Ärzte eine elektronische Patientenakte eingeführt. Technologisch basiert die Akte auf den Gematik-Standards für das Online-Szenario. Das heißt, alle Teilnehmer haben nur über einen Gematik-konformen Konnektor Zugriff auf ein geschlossenes Netzwerk. Der Patient entscheidet, wer auf seine Akte Zugriff hat. Die Inhalte werden nur von ärztlicher Seite gepflegt. Vom nordrhein-westfälischen Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales wurde das Projekt 2009 mit der Aufnahme in die Landesinitiative „Gesundes Land NRW" ausgezeichnet.

Neben ihren Hauptaufgaben als Renten- und Krankenversicherung betreibt die Knappschaft Bahn See eine Minijobzentrale sowie eigene Krankenhäuser und Reha-Kliniken und ist an weiteren Krankenhäusern und Reha-Kliniken beteiligt. Beim sog. Knappschaftsarztsystem werden spezielle Verträge zwischen dem niedergelassenen Arzt und der Knappschaft geschlossen. Hier werden Qualitätsstandards bei der Behandlung der Knappschaftsversicherten, Dokumentationspflichten und die Abrechungsmodalitäten zwischen Arzt und Knappschaft geregelt.

Seit zehn Jahren betreibt die KBS in verschiedenen Regionen erfolgreich ihre Vollversorgungsnetze Prosper und Progesund. Dabei arbeiten niedergelassene Mediziner untereinander und mit ihren Kollegen aus den Knappschafts-Krankenhäuser Hand in Hand. Ziele der Netze sind ein hohes Qualitätsniveau und eine hohe Effizienz bei der Behandlung. Versicherte in den Prosper- und Progesund-Netzen werden im Schnitt zehn Prozent günstiger behandelt als vergleichbare Knappschafts-Versicherte.

Unter dem Namen prospeGKT hat die KBS eine zentrale elektronische Patientenakte eingeführt, die auf Basis der Gematik-Komponenten (Konnektor, Kartenleser, Karten und Telematikinfrastruktur) für die Prosper-Mediziner zur Verfügung gestellt wird. Die Nutzung der Patientenakte ist sowohl für die Patienten als auch für die Ärzte für die aktuelle Projektlaufzeit von drei Jahren kostenfrei. Mit prospeGKT soll die Qualität und Effizienz bei der Behandlung der Prosper-Versicherten nochmals verbessert, das heißt, der Netzerfolg gesteigert werden.

In zahlreichen Gesprächen wurden die Anforderungen aus den Praxen und dem Krankenhaus aufgenommen und in die Software übernommen:

  • Praktikabilität der Prozesse,
  • Prozessumsetzbarkeit und Akzeptanz im Fokus vor technologischer Detailumsetzung,
  • umfassender Datenschutz und
  • strukturierte Datenspeicherung.

Die Herausforderung lag damit in der sehr engen Integration der Prozesse in die Primärsysteme. Daher hat man sich zunächst auf zwei Praxisverwaltungssysteme (PVS) und ein Krankenhausinformationssystem (KIS) beschränkt.

Der Patient bestimmt über ein Freigabekonzept, wer in seine Akte schreiben darf und wer sie lesen darf. Die Identifikation geschieht dabei sowohl über die elektronische Gesundheitskarte (EGK) und den Heilberufsausweis (HBA) als auch mittels der Institutionskarte (SMC-B). Die Patienten-Freigabe ist zeitlich befristet und verfällt nach der vorgesehenen Zeit automatisch. An einem Kiosk im Krankenhaus kann der Versicherte diese Freigabe auch vorzeitig entziehen und Einblick in seine persönliche Patientenakte nehmen.

Der behandelnde Arzt kann direkt aus seinem PVS die in seiner lokalen PVS-Akte gespeicherten Informationen in die zentrale prospeGKT-Akte übertragen. Eine doppelte oder zusätzliche Erfassung entfällt daher komplett. Gleichzeitig kann der Arzt per Mausklick die zentrale Patientenakte bequem aus seinem PVS öffnen, ohne mühsam suchen zu müssen. Zur Visualisierung wurde ein sogenannter prospeGKT-Client auf den Praxisrechnern installiert.
Alle beteiligten Lokationen benötigen einen Gematik-konformen Konnektor sowie vorläufige SICCT-Kartenleser. Zur Identifikation werden die EGK und der elektronische HBA verwendet.

Die Installation in die bestehende Praxis-IT ist höchst sensibel durchzuführen. Daher ist eine enge Zusammenarbeit mit den Vertriebspartner der PVS und gegebenenfalls IT-Unternehmen der Praxen unabdingbar.

Seit Juli 2009 wurden fast 10.000 EGK ausgegeben und zahlreiche Praxen im Stadtgebiet Bottrop mit der notwendigen Technik ausgestattet. Die Integration in das Praxisverwaltungssystem Medistar (Compugroup) und das Krankenhausinformationssystem Imedone (Tieto) ist vollständig abgeschlossen. Es gibt zurzeit keine technischen Probleme in den Praxen oder im Krankenhaus. Aufgrund der kurzen bisherigen Betriebsphase gibt es noch wenige Rückmeldungen seitens der Ärzteschaft.

Das nordrhein-westfälische Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales zeichnete das Projekt 2009 mit der Aufnahme in die Landesinitiative „Gesundes Land NRW" aus und würdigte es als beispielgebende Bereicherung für das Gesundheitswesen.

Kontakt

KBS Knappschaft Bahn-See

Königsallee 175
44799 Bochum
Deutschland

+49 234 304 87190

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