IT & Kommunikation

Gesundheitsexperten fragen: Wie schnell wird die neue Bundesregierung E-Health zum Durchbruch bringen?

Anlässlich der 4. TEN.-Convention trafen sich Entscheider der Gesundheitsbranche in Heidelberg.

16.11.2017 -

Anlässlich der 4. TEN.-Convention trafen sich Entscheider der Gesundheitsbranche in Heidelberg, um über digitale Technologien im Gesundheitswesen zu diskutieren.

Während die wahrscheinliche Koalition aus Union, FDP und Grünen den Bereich E-Health noch nicht abschließend verhandelt hat, wünschen die TEN.-Netzwerker in Heidelberg, dass der „ICE nach Jamaika“ auch nach dem Start der Koalition mit Volldampf in Richtung digitale Gesundheit weiterfährt. Nur knapp 20% glauben an eine prinzipielle Richtungsänderung durch die Wahl. Alle „Nicht-Patienten“, also z.B. Ärzte, Apotheker, Krankenkassen, sollten dabei zur schnelleren Durchsetzung von E-Health in Deutschland „an einem Strang ziehen“. Hier sahen 38% der Teilnehmer das größte Potenzial, während z.B. eine bessere Ergonomie der Lösungen weniger dringend erschienen. Dies alles ergab die TEN.-TED Befragung, die wie jedes Mal live während der Veranstaltung im Plenum vollzogen wurde.
Weiteres Schwerpunkt-Thema war der Datenschutz von E-Health-Lösungen. Hierzu hatte TEN. den Minister der Justiz und für Europa des Landes Baden-Württemberg, Guido Wolf (CDU), als Sprecher eingeladen. „Datenschutz im Gesundheitswesen ist ein Schlüsselthema, das auch die Europäische Union als solches erkannt hat und weiter voranbringen wird“, so Minister Wolf in Heidelberg. Er informierte die TEN.-Netzwerker über die neue EU-Datenschutzgrundverordnung, die vielfältige Implikationen für den Umgang mit Gesundheitsdaten beinhaltet. „Die Regelungen sind ab Mai 2018 in Kraft und unmittelbar auch für Deutschland geltend. Letztlich geht es um eine bessere und individuellere medizinische Versorgung eines jeden Menschen.“
Der bessere und gesicherte Austausch von Informationen zwischen den Institutionen des Gesundheitswesens wird auch Wirkung auf deren Zusammenarbeit zeitigen. Eine mögliche Zukunft hat Matthias Meierhofer, Vorstandsvorsitzender und Gründer der Meierhofer AG, dem Publikum skizziert, nämlich die krankenhauszentrierte Versorgung. Die Teilnehmer der Convention diskutierten engagiert darüber: lediglich 42% sahen es als positive Entwicklung, während 48% darin eher eine Zurücksetzung des ambulanten Sektors bzw. die Gefahr zu hoher Patientenzahlen im Krankenhaus erkannten.
Anschließend nutzten die Teilnehmer die Gelegenheit zum Netzwerken und trafen auf medizinische Praktiker und Wissenschaftler, Akteure aus der pharmazeutischen Industrie, der Selbstverwaltung, der IT-Wirtschaft, aus dem Verlagswesen und auch Start-up-Unternehmer aus der Region Rhein-Neckar und darüber hinaus. Prof. Dr. Daniel Gotthardt, Aufsichtsratsvorsitzender der Gotthardt Healthgroup AG, sieht in der Vernetzung dieser Akteure großes Potenzial: „TEN. hat bereits sehr wertvolle Ideen geboren und auch konkrete Projekte eingeleitet, hierauf sind wir als Initiatoren des Forums besonders stolz.“

Die Gotthardt Healthgroup AG gibt mit der TEN.-Convention Entscheidern der Gesundheits- und Pharmabranche eine Plattform, aktuelle Entwicklungen zu diskutieren und Projekte zu initiieren. Die nächste Veranstaltung findet am 15. Februar 2018 statt. Die Sprecher Marc Elsberg, Autor der Bestseller Blackout, Zero und Helix, und die Prof. Christiane Woopen, Vorsitzende des Europäischen Ethikrats und Beraterin der Europäischen Kommission, werden die großen Zukunftsfragen von E-Health erörtern.

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