Reha-Zentrum Höhenried optimiert mit Cisco-Netzwerk medizinische Versorgungsqualität
18.03.2011 -
Im Reha-Zentrum Höhenried sorgt ein Borderless Network von Cisco für optimale klinische Kommunikation und mehr Patientenkomfort: Die Plattform ersetzt frühere Telefon- und Rufanlagen, und bindet künftig das zentrale Klinikinformationssystem ein. Sie bringt personalisierte TV-Programme ebenso auf die Fernseher in Patientenzimmern wie Therapie- und Speisepläne. Auch der Ärztenotruf läuft über das universelle Cisco-Netzwerk. Unified Communications ist in Höhenried nicht an Kabel gebunden, denn rund 420 Cisco Access Points erweitern die Infrastruktur drahtlos auf viele Bereiche des weiträumigen Klinikareals. Das neue Netzwerk überwindet so System- und Stationsgrenzen und soll kurzfristig die Arbeitsabläufe in der Klinik effizienter machen.
Es ist ein malerischer Ausblick - bei gutem Wetter reicht die Sicht vom Westufer des Starnberger Sees bis hin zur fernen Alpenkette. Und es ist ein idealer Aufenthaltsort für Genesende, zum Beispiel nach einer Herz- oder Gelenkoperation. Für die fachgerechte medizinische Betreuung sorgt hier, inmitten einer Parklandschaft, das Rehabilitationszentrum Höhenried. Das Haus verfügt über 482 Betten sowie drei Spezialabteilungen für Kardiologie, Orthopädie und Psychosomatik. Neben stationären Therapien werden auch ambulante Rehabilitationsmaßnahmen sowie spezielle Eltern-Kind-Programme angeboten.
Patientenwohl als Investitionskriterium
Telefoniert wurde bis 2009 noch ganz konventionell über herkömmliche Telefonanlagen. „Die Technik war jedoch in die Jahre gekommen. Sie stieß an Leistungsgrenzen und ließ sich nicht mehr erweitern. Zudem liefen die Wartungsverträge aus", berichtet Achim Schäfer, Geschäftsführer der Reha-Klinik Höhenried. Die Altanlage sollte aber nicht einfach durch eine zwar modernere, im Wesentlichen aber baugleiche Lösung ersetzt werden. Stattdessen wollte die Klinikleitung - in enger Abstimmung mit ihrem Träger, der Deutschen Rentenversicherung Bayern Süd - einen technologischen Innovationssprung wagen: „Der überfällige Abschied von der abgeschriebenen Anlagentechnik bot uns die Chance, die gesamte Sprach- und Datenkommunikation mit einer zukunftsweisenden Investition in ein modernes IP-Netzwerk zu vereinheitlichen. Uns ging es zum einen darum, klinische Abläufe effizienter zu gestalten. Zum anderen aber wollten wir eine universelle Plattform errichten, die neben dem Klinikworkflow auch die Servicequalität spürbar verbessert", so Achim Schäfer. Sorgsamer Umgang mit verfügbaren Mitteln ist schon im Leitbild der Klinik verankert. Das Haus steht in der Pflicht der Versichertengemeinschaft. Deshalb wird jede Investition daran gemessen, welche Effekte sie für die medizinische Versorgung und den Patientenservice bringt.
Strategische Technologieauswahl
Unter dieser Prämisse folgte 2008 die europaweite, herstellerneutrale Ausschreibung für das geplante Kliniknetz. Die Ausarbeitung des zugehörigen Anforderungskatalogs lag in den Händen des herstellerunabhängigen Beratungsunternehmens ICB Internet Consulting for Business GmbH mit Sitz in Hallbergmoos. ICB ist auf Technologie-Evaluierung, Planung und Einführung innovativer Netzwerk- und Collaboration-Lösungen spezialisiert. Im weiteren Verlauf übernahm der Dienstleister auch die komplette Projektsteuerung und Supervision. „Ganz oben im Pflichtenheft stand die Forderung nach einem technologisch homogenen Lösungsangebot auf der Basis nur eines Herstellerportfolios. Inkompatibilitäten und Reibungsverluste sollten so von vornherein vermieden werden", sagt Frank Weberbauer, verantwortlicher Projektmanager bei ICB.
Die Ausschreibung gewann ein maßgeschneidertes Unified-Communications-Angebot von T-Systems, das auf der Borderless Network-Architektur von Cisco beruht. T-Systems ist einer der bedeutendsten Cisco-Partner Europas und wurde als Generalunternehmer mit der Lösungsimplementierung in Höhenried betraut. Frank Weberbauer kommentiert das Ausschreibungsergebnis folgendermaßen: „Das Cisco-Portfolio ist ungeheuer breit gefasst; es enthält sämtliche Elemente für durchgängige Ende-zu-Ende-Lösungen - vom Netzwerkkern bis hin zur Endgeräteperipherie. Sowohl die Borderless-Network-Komponenten als auch die Unified-Communications-Produkte von Cisco basieren auf offenen Standards, was die Integration von Drittanbieterlösungen erleichtert und zugleich für umfassenden Investitionsschutz sorgt."
Switch-Tandem und Ausfallschutz
Der Kern des neuen Netzwerks besteht aus zwei Cisco Catalyst 6509 Switches. Aus logischer Sicht bilden die beiden Komponenten gemeinsam einen virtuellen Switch, der auch nur einmal konfiguriert und gemanagt werden muss - der betreffende Administrationsaufwand halbiert sich somit. Möglich wird ein derartiger Switch-Verbund durch das Cisco Virtual Switching System (VSS). Frank Weberbauer erläutert: "VSS löst die früher üblichen Technologien wie Spanningtree oder Virtual Router Redundancy Protocol (VRRP) bei redundant verschalteten Core-Switches ab. In redundanten Kernnetzwerken stehen generell für Datenpakete mehrere Wege offen, um mögliche Störungen zu umgehen. Mit VSS gelingt dies nun aber erstmals, ohne dass sich Daten in etwaigen Wegeschleifen gewissermaßen verlaufen können. Es gibt also auch im Störungsfall praktisch keinerlei Verzögerung mehr - was die Serviceverfügbarkeit deutlich erhöht."
„Verfügbarkeit und Ausfallschutz werden umso wichtiger, je mehr kritische Anwendungen über ein Netzwerk laufen", sagt Erich Lambert, Geschäftsführer der ITC GmbH in München, die die komplette Klinik-IT im Outsourcing mit Mitarbeitern vor Ort betreibt. Erich Lambert verantwortet die Projektkoordination mit der Klinik. Im Reha-Zentrum betrifft hohe Verfügbarkeit und Ausfallschutz neben den Klinik-Anwendungen zuallererst die telefonische Kommunikation, die heute vom Cisco Unified Communications Manager gesteuert wird. Bis dato sind insgesamt 940 fest installierte Cisco IP-Telefone im Einsatz - sowohl beim Klinikpersonal als auch in den Patientenzimmern. Angeschlossen sind die Telefone über Catalyst 2960 Switches, die als Zubringer zum Netzwerk fungieren. Per Power-over-Ethernet (PoE) versorgen die Zubringer-Switches die Telefone auch gleich mit Strom. In Höhenried mussten dafür also keine zusätzlichen Stromkabel und Steckdosen verlegt werden. PoE vermeidet aber nicht nur Kosten und Zeitverzug der ansonsten notwendigen baulichen Eingriffe, sondern begrenzt zudem nachhaltig den Energieverbrauch - und folglich die kommunikationsbedingten CO2-Emissionen.
Tausendundeine Zusatzapplikation
Auf dem ausgedehnten Klinikgelände laufen längst nicht mehr alle Telefonate über fest installierte Leitungen. Große Teile des Areals werden von etwa 420 controllergesteuerten Cisco Access Points funktechnisch ausgeleuchtet, sodass dort mobil telefoniert werden kann. Etwa 90 Klinikmitarbeiter tun dies mit drahtlosen Wireless LAN-Telefonen Cisco 7921. Insbesondere Ärzte in Notrufbereitschaft nutzen stattdessen ein Dual-Band-Handy von Nokia, das sowohl im Cisco Wireless LAN funktioniert als auch im öffentlichen Mobilfunknetz. „Die Nokia-Handys werden genauso vom Cisco Unified Communications Manager versorgt wie die Cisco-Telefone. Mit einer Zusatzapplikation dienen sie zugleich als Arztnotruf-System", so Frank Weberbauer. Die Zusatzapplikation stammt von der Firma xevIT. Bei Nichtannahme werden Notrufe innerhalb des Bereitschaftteams anhand festgelegter Eskalationsschleifen automatisch an einen anderen Arzt weitergeleitet. Separate Notruf-Pager sind in Höhenried nicht mehr nötig.
Gleichfalls von einem Drittanbieter stammt die Lösung zur Netzwerkintegration der Fernsehbildschirme in den Patientenzimmern. Was es damit auf sich hat, schildert Geschäftsführer Schäfer: „Wir sind ein internationales Haus. Über das Netzwerk können wir Patienten individuelle TV-Programmpakete in ihrer jeweiligen Muttersprache anbieten. Dazu sind entsprechende Profile hinterlegt, sodass für diesen Service kein nennenswerter Aufwand anfällt." Auf ihrem Fernseher können Patienten zudem den Speiseplan einsehen und ihr gewünschtes Menü bestellen. Auch der aktuelle Therapieplan ist via Netzwerk und Fernbedienung jederzeit auf dem TV-Bildschirm abrufbar. Als nächstes plant das Reha-Zentrum, sein Klinikinformationssystem in das Borderless Network zu integrieren. Ärzte und Schwestern werden dadurch noch stärker von administrativen Routinetätigkeiten entlastet und können sich intensiver ihrer eigentlichen Kernaufgabe widmen -der Patientenbetreuung.
„Das Rehabilitationszentrum Höhenried zeigt beispielhaft, wie sich - auch unter dem massiven Kostendruck im deutschen Gesundheitswesen - mit wohldurchdachten Technologieinvestitionen signifikante Verbesserungen bei der Patientenversorgung erzielen lassen", bemerkt abschließend Anita Pour Farid, zuständige Account Managerin bei Cisco.
Hintergrund
Die Rehabilitationsklinik Höhenried ist eine gemeinnützige GmbH der Deutschen Rentenversicherung Bayern Süd. Das 482-Betten-Haus vereint wichtige Reha-Disziplinen unter einem Dach, vor allem Kardiologie, Orthopädie und Psychosomatik. Die wechselseitige Unterstützung zwischen den verschiedenen Fachabteilungen ermöglicht individuell zugeschnittene Behandlungspläne für unterschiedliche Beschwerdebilder.
Herausforderung
Die Wartung für die alte Telefontechnik war ausgelaufen. An ihre Stelle sollte ein IP-basiertes Borderless Network treten, das als einheitliche Plattform sämtliche kommunikationstechnischen Anwendungen der Klinik versorgt.
Lösung
Zwei Cisco Catalyst 6509 bilden den Kern des neuen Netzwerks. Als Zubringer zum Netzwerk dienen Cisco Catalyst 2960-Switches. Große Teile des weitläufigen Klinikareals sind funktechnisch mit einem controllergesteuerten Cisco Wireless LAN ausgeleuchtet. Sowohl die drahtlose wie auch die kabelgebundene Kommunikation wird über den Cisco Unified Communications Manager gesteuert. Außer dem Arztnotruf sind auch das Klinikinformationssystem und die TV-Versorgung der Patientenzimmer in das Cisco-Netzwerk integriert.
Nutzen
- einheitliche Plattform für die Sprach- und Datenkommunikation
- zusätzliche Serviceangebote für Patienten
- Zeitersparnis schafft Freiraum für intensivere Betreuung
- viele Zukunftsoptionen zur Verbesserung der Arbeitsabläufe in der Klinik
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