Rückenwind für forschungskompatible elektronische Patientenakte der Hochschulmedizin
05.09.2018 -
Die neue Hightech-Strategie 2025 der Bundesregierung beinhaltet auch die Förderung forschungskompatibler, elektronischer Patientenakten (ePA), um schnellere Fortschritte in der medizinischen Forschung zu erzielen und langfristig das Gesundheitssystem zu verbessern.
Bis zum Jahr 2025 soll an allen Uniklinken eine solche ePA angewandt werden. Die neue Hightech-Strategie 2025 wurde heute in Berlin von Bundesforschungsministerin Anja Karliczek vorgestellt.
Die Deutsche Hochschulmedizin arbeitet bereits seit einiger Zeit an den Grundlagen für eine vernetzte elektronische Patientenakte, die auch an die klinische und biomedizinische Forschung angebunden sein wird. „Mit dieser Unterstützung der Bundesregierung könnten wir das Ziel einer vernetzten Patientenakte, die den Ärzten alle für die Behandlung relevanten Informationen liefert und gleichzeitig das neueste Forschungswissen zur Verfügung stellt, noch schneller erreichen. Dies wird ein wesentlicher Beitrag dafür sein, auch die weiteren Ziele der Hightech-Strategie umzusetzen, wie z.B. neue Wirkstoffe gegen Krebs zügig und sicher zum Patienten zu bringen“, sagt Prof. Michael D. Albrecht, Vorsitzender des Verbands der Universitätsklinika Deutschlands e.V. (VUD).
„Zur Digitalisierung der Medizin gehört auch die Ausgestaltung für die medizinische Forschung. Wir freuen uns, dass die Bundesregierung das nun zum Vorteil der Bürger vorantreiben wird“, so Professor Dr. Heyo K. Kroemer, Präsident des Medizinischen Fakultätentages (MFT).
Derzeit werden wichtige Grundlagen für die forschungskompatible ePA im Rahmen der Medizininformatik-Initiative (MII) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) geschaffen. Von den in Konsortien zusammengeschlossenen Universitätskliniken werden IT-Konzepte für einen standortübergreifenden Datenaustausch zwischen Forschung und Versorgung entwickelt und abgestimmt. Diese Aktivitäten müssen nun in die Patientenversorgung gebracht und insbesondere mit den Aktivitäten von Krankenkassen, Kassenärztlichen Vereinigungen und anderen Krankenhausträgern vernetzt werden. Die Universitätsklinika wollen diese Schnittstellen patientenorientiert gestalten.
In der MII arbeiten bundesweit nahezu alle Standorte der Hochschulmedizin zusammen. Koordinierungsstelle dafür ist die Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. (TMF). „Die Vorarbeiten der MII bilden eine wesentliche Grundlage für die forschungskompatible ePA und dienen so, wie an anderen Stellen auch, dem erfolgreichen Aufbau medizinischer Forschungsinfrastrukturen“, betont Professor Dr. Michael Krawczak, Vorstandsvorsitzender der TMF. „Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Verzahnung mit anderen ePA-Initiativen. Die Hightech-Strategie 2025 könnte hier Möglichkeiten eröffnen“, ergänzt Krawczak.
Neben der Förderung einer forschungskompatiblen, elektronischen Patientenakte (ePA) sind neue Pflegetechnologien, Prävention, die Antibiotikaentwicklung und die schnellere Umsetzung neuer Forschungsergebnisse zur Verbesserung der Patientenversorgung einige der wesentlichen Themen für die Deutsche Hochschulmedizin.
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