Deutsche Gesellschaft für Senologie diskutiert neue Erkenntnisse im Kampf gegen Brustkrebs
07.03.2013 -
Deutsche Gesellschaft für Senologie diskutiert neue Erkenntnisse im Kampf gegen Brustkrebs. Auf dem 27. Krebskongress in Berlin präsentierten Gynäkologen, Radiologen, Chirurgen, Pathologen und Internisten der Deutschen Gesellschaft für Senologie Etabliertes und Neues der Brustkrebsmedizin und thematisierten die Optimierung bewährter Untersuchungen und Behandlungen.
Ferner vermittelten sie neue medizinisch-wissenschaftliche und gesundheitspolitische Erkenntnisse im Kampf gegen Brustkrebs.
Erneut unterstrichen Ärzte und Wissenschaftler die Bedeutung des kooperativen Miteinanders aller beteiligten Disziplinen. Der fachübergreifenden Zusammenarbeit fühlen sich Senologen seit langem besonders verpflichtet.
Verbesserte Überlebenschancen bei Brustkrebserkrankungen hängen nicht vom Operateur ab, sondern vom Grad der gelebten Interdisziplinarität. Richtungweisend für die moderne Onkologie ist, dass Patienten diejenigen Institutionen aufsuchen, in denen sie von neusten Forschungsergebnissen profitieren.
Im Kampf gegen Brustkrebs setzen medizinische Einrichtungen auf neue Organisationsformen. Mammazentren nehmen dabei eine Vorreiterrolle ein.
Zeitgleich mit Kongressbeginn wurde das 104. Zertifizierungsverfahren für Brustzentren abgeschlossen.
Seit Sommer 2003 verleiht die Deutsche Gesellschaft für Senologie gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft ein Gütesiegel für interdisziplinäre Behandlungsqualität.
In die Diskussion um die Schaffung sog. Comprehensive Cancer Centers nach amerikanischem Vorbild können senologische Experten ihr umfassendes Knowhow über qualitätsgesicherte Brustzentren einbringen.
Die Rolle der Genetik für eine effektivere Diagnostik und für präziser wirkende Behandlungsstrategien beim Brustkrebs vertieften die Referenten in zahlreichen Symposien und Sitzungen des Krebskongresses. Maßgeschneiderte Wirkstoffe, die gezielt die Tumorzelle ansteuern, basieren auf dem molekularen und pathophysiologischen Verständnis von Eigenschaften der Zelloberfläche, von Rezeptoren und Enzymen.
Auch bei der Früherkennung von Brustkrebs kann mit sensitiven, spezifischen und patientengerechten Untersuchungen gefahndet werden. Genetische Tests können jedoch derzeit nicht bildgebende Verfahren wie die Mammographie ersetzen.
Der medizinische Fortschritt hat seinen Preis. Die Kassen ringen mit Einnahmeproblemen. Dies verdeutlicht den Stellenwert der Früherkennung und des Screenings. Auch hier ist gemeinsames Handeln angesagt. Es gibt eine Vielzahl an Vorsorgeprogrammen. Diese müssen aber besser koordiniert, vernetzt, evaluiert werden.
Der Erfolg von Programmen zur frühen Erkennung von kurablen Brustkrebsstadien hängt überdies entscheidend davon ab, ob es gelingt, mehr Menschen zur Teilnahme an Untersuchungen zu motivieren.
Unter dem Motto „Jetzt handeln – gemeinsam!“ stand der diesjährige Krebskongress.
Auch und gerade die gesamtgesellschaftliche Aufgabe der Bekämpfung von Brustkrebserkrankungen ist nicht anders als vereint zu lösen.
Kontakt:
Prof. Dr. Diethelm Wallwiener
Deutsche Gesellschaft für Senologie
Universitätsfrauenklinik Tübingen
D-Tübingen
Tel.: 07071/298-2246
Fax: 07071/298-2202
Diethelm.wallwiener@med.uni-tuebingen.de
www.uni-tuebingen.de
www.senologie.org