Labor & Diagnostik

GE Healthcare: Frühe Diagnose, individualisierte Therapie, optimiertes Monitoring

28.09.2012 -

GE Healthcare: Frühe Diagnose, individualisierte Therapie, optimiertes Monitoring. Welche Eckpfeiler bilden die Medizin der Zukunft? Auf einem Medienevent zeigte GE Healthcare einen drastisch veränderten Blickwinkel – an die Stelle der symptombasierten Diagnose und Behandlung im Krankheitsverlauf soll die frühestmögliche Erkennung von Krankheitsrisiken treten. Hieran wird sich – als zweite Säule – die Vorhersage orientieren mit dem Ziel, einen Großteil von Krankheitsausbrüchen künftig zu vermeiden. Lässt sich die Therapie nicht umgehen, so erfährt sie einen deutlich individuelleren Zuschnitt, und die Begleitung durch fortschrittliche Bildgebung ermöglicht optimale Ergebnisse. Medizin-Experten, Vertreter von Patientenvereinigungen, Patienten und Produktentwickler kamen im September in London mit Medienvertretern zusammen, um über diese neue Ausrichtung der gesundheitlichen Versorgung zu diskutieren – unter Aspekten der Medizin, der Technik und der Ethik.

Einer der wichtigen Treiber dieser Entwicklung ist – neben steigenden Ansprüchen der Bevölkerung an die gesundheitliche Versorgung – die Kostenfalle: Ausgaben für die konventionelle stationäre Behandlung sprengen die Budgets, und insbesondere zur Betreuung der wachsenden Zahl älterer Menschen, chronisch krank und mitunter multimorbid, fehlen Personal und Geld, wie etwa Mary G. Baker demonstriert. Auf dem Gebiet der Parkinson-Erkrankungen besteht nach Aussagen von Patientenvereinigungen die Herausforderung in der wachsenden Zahl älterer Pflegebedürftiger - die Häufigkeit liegt z.B. für über 65-Jährige bei 1:100 – denen immer weniger Pflegewillige aus der Familie gegenüberstehen. Verbesserte Diagnose und Prävention, so der Tenor in der britischen Hauptstadt, zeigen für eine Reihe von Krankheiten den Weg aus diesem Dilemma. „Unsere Rolle sehen wir darin“, so Bernd von Polheim, President GE Healthcare Germany, „die Prinzipien des Lebens klarer zu erkennen. Als Ziel haben wir uns gesetzt, eine frühere Vorhersage, Diagnose, Behandlung und Verlaufskontrolle von Krankheiten zu ermöglichen – damit Menschen das volle Potential ihres Lebens ausschöpfen können.“

Frühe Diagnose – gezielte Therapie

Wann sollte man mit der Identifikation von Gesundheitsrisiken beginnen? So früh wie irgend möglich, meint Jean-Luc Vanderheyden, PhD, Global Molecular Imaging Leader bei GE. „Genetic fingerprinting“ ist eine Formel, die durch Methoden der modernen Genomik/Proteomik permanent verfeinert wird – anzuwenden bereits beim Fötus. Sind Hoch-Risiko-Patienten in vitro prinzipiell erkannt, lassen sich, weiterhin präsymptomatisch, zusätzliche Dispositionen konkretisieren und spezifische präventive Maßnahmen einleiten. Die molekulare Bildgebung ermöglicht es, kranke Zellen im Körper exakt zu identifizieren und zu lokalisieren; Therapie kann besser geplant, das Ansprechen beobachtet werden. Heute lässt sich sogar molekular therapieren. Vanderheydens Beispiele: PIB, ein PET-Biomarker für Alzheimer, bindet Amyloid-Plaque im Gehirn; mit seiner Hilfe lässt sich das Fortschreiten der Amyloid-Ablagerung messen. Das Risiko bei Herzversagen kann ebenso vorhergesagt werden wie das Ansprechen auf Chemotherapie im Falle etwa von Non-Hodgkin-Lymphomen.

Diagnostik-Fortschritt – gemeinsam mit Partnern

Den Managern bei GE ist bewusst, dass sie mit ihrem Produktportfolio diese Optimierung in der Medizin nicht allein bewältigen können; die bahnbrechenden Lösungen motivieren weltweit „Partner in der pharmazeutischen Industrie sowie in führenden Hochschulen und Forschungseinrichtungen, die die Wirkstoffentwicklung vorantreiben und die Medizin der Zukunft mit herbeiführen wollen“; so Vanderheyden. „Allein im vergangenen Jahr beruhten rund 80 % der Bildgebungs-Applikationen auf Produkten von GE oder Partnern. Mit mehr Physikern, Biologen, Radiochemikern und Ingenieuren als jedes andere Unternehmen entwickeln wir in-vitro-Tests für die Diagnostik, die in Kombination mit gezielten in-vivo-Agenzien für die molekulare Bildgebung und mit fortschrittlichen Erkennungsgeräten neue Erkenntnisse für Gesunderhaltung und Therapie gewinnen helfen“, fährt Vanderheyden fort. Als Beispiele für Partnerschaften nennt GE das Pharmaunternehmen Roche – PET ermöglicht das zuverlässige Monitoring der Performanz eines Anti-Amyloid-Wirkstoffkandidaten; die Kooperation mit dem Unternehmen Eli Lilly beinhaltet die Nutzung umfangreicher Molekülbibliotheken durch GE und den Zugriff auf diagnostische Agenzien durch Eli Lilly. Merck Sharp & Dohme gewinnt Vorteile durch PET Imaging bei der Entwicklung eines Wirkstoffs gegen Übelkeit insbesondere bei Krebspatienten. Die Statistik liefert die Erklärung für das Interesse aus der Pharma-Industrie: Die meisten konventionellen Arzneimittel wirken nur bei einem Drittel der Patienten.

Neue Ansätze – wie finanzieren?

Im Jahr 2030, so prognostizieren die Analysten von McKinsey, wird rund ein Viertel des Bruttosozialprodukts in den USA für Gesundheitsleistungen ausgegeben werden. Aus welchen Taschen kommt das Geld für die neuen Methoden? Die Optionen reichen von „Laster-Steuern“ für ungesunde Lebensführung bis hin zu einer verbesserten Bedarfssteuerung. Verstärkt wird der Bürger für Gesundheitsmaßnahmen künftig auch das private Portemonnaie zücken müssen, so der Konsens.

Das Ziel ist klar

Die Zahlen sprechen für sich: „Eine Steigerung der Überlebensrate bei Krankheiten wie Krebs um nur 1 % würde zu Kosteneinsparungen von jährlich 344 Mrd. € führen – molekulare Bildgebung kann eine genauere Risikoeinschätzung, gezieltere Behandlung und eine größere Vielfalt von Medikamentenoptionen ermöglichen“, fasst Dr. Lisa Kennedy, Head of Health Economics bei GE, zusammen.

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