Labor & Diagnostik

Sepsisforschung: Biobank für „Septomics"

Sepsis-Forschungszentrum erhält zusätzlich 2,5 Mio. € für Laborgeräte

19.11.2010 -

Sepsisforschung steht im Mittelpunkt des gemeinsam von der Friedrich-Schiller-Universität Jena und dem Hans-Knöll-Institut aufzubauende Zentrums  „Septomics". Um dieses Ziel zu errreichen erhält es vom BMBF 2,5 Mio. € zusätzliche Fördermittel für strategische Investitionen. Sie sind bestimmt für modernste zell- und molekularbiologische Laborgeräte und eine automatisierte Probenbank. Das Zentrum für Innovationskompetenz „Septomics" wird im Rahmen des BMBF-Programms „Unternehmen Region" gefördert; Ziel des Zentrums ist die Entwicklung neuer Diagnose- und Therapieverfahren für die Sepsis.

Gemeinsam mit Wissenschaftlern vom Jenaer Leibniz-Institut für ­Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie - Hans-Knöll-Institut - wollen Intensivmediziner und Mikrobiologen des Jenaer Universitätsklinikums sowohl die Erreger der Sepsis als auch die Reaktion des Patienten untersuchen. „Ein wesentliches Arbeitsmittel dabei wird die Biobank sein, ein Kühlsystem, in der wir Proben von Sepsis- oder Infektionserregern sowie Serum, Blut- und Gewebematerial von Patienten automatisiert und ohne Qualitätsverlust über Jahre aufbewahren können", sagt Prof. Dr. Konrad Reinhart, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie. Die Proben werden benötigt, um Infektionsmodelle aufzubauen und zu testen.

Zur Biobank gehört auch die Verbindung zu einer Datenbank mit den ausführlich dokumentierten Krankheitsverläufen. „Hier können wir auf Erfahrungen in früheren Probenbankprojekten bauen", so der Sepsis-Experte, „gemeinsam mit dem Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik und der SIRS-Lab haben wir bereits Proben und Daten von über 1.000 Sepsis-Patienten gesammelt, das wird der Grundstock der Septomics-Biobank sein."

Neben der Biobank umfasst das Investitionspaket Geräte zur Probenaufarbeitung und -auswertung. So bietet ein Mikrodissektions-Arbeitsplatz die Möglichkeit, einzelne Zellen oder Zellgruppen aus Gewebeproben zu entnehmen. Durch die Analyse der darin enthaltenen Nukleinsäuren oder Proteine erhoffen sich die Forscher neue Erkenntnisse zu den molekularen Vorgängen während einer Sepsis. Ergänzt wird das System durch zwei Microarray-Plattformen, mit denen eine Hochdurchsatz-Analyse von DNA und RNA-Molekülen möglich wird - zur Identifikation von Genen, die am Verlauf und an der Abwehr einer Sepsis beteiligt sind.

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