Sichere Statin-Medikation mit Pharmakogenetik
04.07.2012 -
Sichere Statin-Medikation mit Pharmakogenetik. Heute sind die metabolischen Abbaupfade der meisten Wirkstoffe, auch die der Statine, bekannt und beschrieben. Viele Studien untersuchen das Interaktionspotential mit unterschiedlichen Wirkstoffen und den optimalen therapeutischen Effekt. Die Genetik der betroffenen Patienten bleibt dabei unbeachtet. Fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse bestätigen jedoch, dass die Variabilität der Gene im menschlichen Metabolismus eine wesentliche Rolle spielt, wie Wirkstoffe aufgenommen, abgebaut und transportiert werden. Die Besonderheit liegt auch darin, dass mit einem pharmakogenetischen Test, wie Medividal, die individuelle Genetik im Vorfeld bestimmt werden kann. Diese Ergebnisse lassen sich mit der Datenbank Vidalbase in die Wechselwirkungsanalyse mit einbeziehen.
Statine (HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren) sind Medikamente, die seit vielen Jahren bekannt sind. Untersucht wurden die Reduktion von kardiovaskulären Ereignissen, Rückgang von Atherosklerose und der Einfluss von Statinen bei Patienten mit Hypercholesterinämie. Im Ergebnis werden die effektive Kontrolle der Lipidwerte und die Senkung des kardiovaskulären Risikos aufgezeigt. Die Nebenwirkungen der Statine, insbesondere Muskelschmerzen und Muskelkrämpfe, werden als minimal beschrieben, wobei Fälle von Rhabdomyolyse mit etwa 1:10000 auftreten. Diese Nebenwirkungen korrelieren mit steigender Statin- Dosis und höheren Plasmaspiegeln. Wird künftig den Empfehlungen von Studien zu einer aggressiveren Statintherapie Folge geleistet, muss mit einem Anstieg der Fallzahlen mit Nebenwirkungen ausgegangen werden.
Die Ursache für erhöhte Plasmakonzentrationen können Interaktionen sein, wie Veränderungen im Stoffwechsel oder der renalen oder hepatobiliären Elimination. Am häufigsten betroffen sind Patienten, die mehrere unterschiedliche Medikamente erhalten. Seit Jahren werden diese Interaktionen untersucht, beschrieben und nachgewiesen. Aus diesem Grund können, mit dem Wissen von heute, viele mögliche Wechselwirkungen bereits im Vorfeld abgefragt werden. Medividal ist die indikationsspezifische Analyse der Gene im Stoffwechselprozess des Patienten. Mit der Datenbank Vidalbase werden die Medikamente optimal auf den Stoffwechsel des Patienten angepasst. Diese individualisierte Medikation bietet einen schnelleren Therapieerfolg, minimiert unerwünschte Arzneimittelnebenwirkungen und senkt die Therapiekosten.
Wechselwirkungen und Genetik können lebensgefährliche Folgen haben
Der Stoffwechselprozess findet hauptsächlich in der Leber, vermittelt über das Cytochrom P450 System (CYP) statt. Die Statine Atorvastatin, Simvastatin und Lovastatin werden hauptsächlich über CYP3A4, Fluvastatin über CYP2C9 und zusätzlich CYP2C8, Rosuvastatin über CYP2C9 und CYP2C19 metabolisiert. Pravastatin bildet beim Metabolismus eine Ausnahme und wird nur sehr gering über das CYP- System verstoffwechselt. 60 % aller verordneten Pharmaka wird über CYP3A4 verstoffwechselt, eine weitere beträchtliche Zahl wirkt induzierend oder inhibierend auf CY3A4. So wird deutlich, wie hoch das Risikopotential für Interaktionen mit der gleichzeitigen Verabreichung von Statinen ist. Für die Cytochrome CYP2C9 und CYP2C19 sind des Weiteren Genotypen charakterisiert und beschrieben, die Effekte auf die Geschwindigkeit des Metabolismus ihrer Substrate haben. Anders formuliert, muss bei einer Standarddosierung und bei verminderter Aktivität der Enzyme mit einer erhöhten Rate der substanzspezifischen Nebenwirkungen gerechnet werden.
Weiterhin spielen auch viele Arzneimittel als Induktoren oder Inhibitoren eine wesentliche Rolle bei Interaktionen und toxischen Erscheinungen. Die Bioverfügbarkeit der meisten Statine kann verändert und das Nebenwirkungspotential dieser Statine erheblich gesteigert werden. So können Myopathien bis hin zu der lebensgefährlichen Rhabdomyolyse auftreten. Durch Arzneimittel- Interaktionen können die Bioverfügbarkeit und die Ausscheidung aller Statine verändert werden. Bei Statintherapie ist die Verlaufskontrolle durch Messung der Wirkstoffspiegel zur Einschätzung der Verträglichkeit und Sicherheit als gering einzustufen sind.
Sicherheit ist pharmakogenetisch- individuell
Die genetische Veranlagung in der Statintherapie ist ein wesentlicher Indikator für Verträglichkeit und Sicherheit und bereits vor Therapiebeginn sinnvoll. Medival kann jeder Arzt ohne Blutentnahme bei awenydd in Auftrag geben und erhält einen schlüssigen Bericht mit Vidalbase- Wechselwirkungsanalyse zur Optimierung der Wirkstoffkombination. Die Abrechnung erfolgt über die Krankenkassen mit nicht budgetrelevanten Ausnahmeziffern oder GOÄ. Gerade die multiple Medikation bei kardiovaskulären Risikopatienten erhöht das Interaktionspotential mit Statinen signifikant. Durch eine Wechselwirkungsanalyse können unerwünschte Arzneimittelwirkungen minimiert bis verhindert werden.