Labor & Diagnostik

Transfusionsmedizin: Fenwal Produkte bieten innovative Lösung

05.06.2011 -

Transfusionsmedizin: Fenwal Produkte bieten innovative Lösung. Wollen Sie Ihren Patienten umbringen, "ja" oder "nein"?“ Mit dieser provokanten Frage wurden die Teilnehmer des Firmensymposiums von Fenwal Europe beim diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI) 2008 in Düsseldorf von Ralf Knels, Dresden, konfrontiert, der daraufhin aus dem Buch „Pompeii“ von Robert Harris zitierte: „Was ist Führung anderes als die blinde Entscheidung für einen Weg gegenüber einem anderen und der verbindliche Anschein, dass die Entscheidung auf guten Gründen basiert?“ Gute Gründe für Fenwals Produkte inmitten sich wandelnder Bedingungen und Vorschriften im europäischen Umfeld der Transfusionsmedizin und der Nachfrage nach einer sicheren und gesicherten Blutversorgung lieferten weitere Referenten.

Die demographischen Daten der Blutspender haben sich verändert und mit der Überalterung der Bevölkerung steigt auch der Bedarf an Blutprodukten. So muss man heute drei neue Spender rekrutieren, um zwei pensionierte zu ersetzen, will man den Bestand auf gleichem Niveau halten, wusste Olivier Garraud, St. Etienne, Frankreich, zu berichten. Denn in einer Welt chronischen Zeitmangels sind jüngere Spender längst nicht mehr so spendefreudig wie die älteren (Abb.) und 86 % aller Spender kommen ohnehin nur zweimal im Jahr zur Blutspende. Die Rekrutierung neuer Spender ist und bleibt eine permanente Herausforderung.

Um zu einer adäquaten Versorgung mit Blutprodukten bei gleichzeitig rückläufiger Spenderzahl beizutragen, kann man auf sinnvolle Alternativen wie die automatisierte Gewinnung von Doppel-Erythrozytenkonzentraten mit Hilfe des ALYX Component Collection Systems zurückgreifen wie es der nationale französische Blutspendedienst EFS (Etablissement Français du Sang) in der Routineanwendung etabliert hat. Das ALYX Component Collection System ist in der Routine, auch mit guter Akzeptanz unter bisherigen Vollblutspendern einsetzbar. Die Evaluierung des innovativen Systems zeigte, dass bei derselben Spendenhäufigkeit wie bei der Vollblutspende aus dem existierenden Spenderpool zusätzliche Produkte zur Verfügung stehen.

Mit einer kleineren Anzahl von Spendern werden mehr Erythrozytenkonzentrate gewonnen. Zudem ist durch die zielgerichtete Auswahl der Spender − und somit der Blutgruppen − eine Optimierung des Bestands an Blutkonserven möglich. Durch Selektion der Spender kam es zur folgenden Blutgruppenverteilung: 33 % O-, 28 % O+, 15 % A-, 10 % A+, 2 % B-, 10 % B+. Garraud ist überzeugt, dass das ALYX System eine sinnvolle Ergänzung zur Vollblutspende darstellt und den heutigen Anforderungen der Blutbanken gerecht wird.

Über seine positiven Erfahrungen mit der neuen und verbesserten Software des Amicus Crescendo Blutzellseparator, die auf eine verkürzte Verfahrensdauer bei der Gewinnung von Blutplättchen im Einarmverfahren abzielt, berichtete Walter Nussbaumer, Innsbruck, Österreich. Er sagte, dass mit der neuen und optimierten Amicus 3.x Software im Vergleich zu Amicus 2.5 die Verfahrensdauer deutlich verkürzt werden kann und zwar um 19,5 %. Dies erlaubt mehr Thrombozytenspenden im gleichen Zeitraum.

Verglichen wurden neue Studienergebnisse mit Daten zu Zielausbeuten und Verfahrensdauer von Spenden aus dem Jahr 2007. Nussbaumer erläuterte, dass insgesamt 44 Verfahren durchgeführt wurden und auch solche berücksichtigt wurden, die einen Alarm auslösten, so dass diese Untersuchung realistische Bedingungen widerspiegelte. Die Ausbeute mit der neuen Software lag dabei bei 5,11 x 1011 Blutplättchen in 74 min und war damit kürzer als bisher. Dabei wurden bei keinem Verfahren die Grenzwerte für weiße Blutkörperchen (Leukozyten) überschritten; die Werte lagen bei allen Testläufen unter 0,04 x 106 (0.04) pro IU. Die neue Software unterscheidet sich von der Vorläuferversion vor allem durch ihre schnellere Flussgeschwindigkeit, die Zeitersparnis und eine deutlich bessere Leukozytendepletion. Dabei ist der Zeitgewinn von rund 20 % sowohl für die Anwender als auch die Spender von Vorteil. Hinzu kommt die übersichtlichere Displaygestaltung mit Zusammenfassung der Informationen von zwei Bildschirmdarstellungen auf nur einen. So erzielt man mit der neuen Software eine deutlich verbesserte Verfahrensdauer bei guter Genauigkeit des Gerätes im Vorhersageprogramm für die Zielparameter.

Zum Abschluss berichtete Ralf Knels u.a. über eine Gerätetestung, die in seinem Institut durchgeführt wurde. So führte Knels aus, dass die Qualitätskontrollen von Erythrozytenkonzentraten, die mit dem neuen Abpressgerät Archimede zur Blutkomponentenherstellung verarbeitet wurden, positiv ausfielen: die Hämoglobin- (54,0 g/U im Vergleich zu 53,9 g/U) und Hämatokritwerte (0,58 verglichen mit 0,57) von EKs, die mit dem Archimede System prozessiert wurden, unterschieden sich nicht wesentlich von Produkten, die im Jahr 2007 mit Standardmethoden verarbeitet wurden.

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