88. Deutscher Röntgenkongress
09.06.2012 -
88. Deutscher Röntgenkongress. Mit den Bildern, die Conrad Wilhelm Röntgen 1895 aufnahm, hat die heutige Radiologie kaum noch etwas gemein: Innovative Schnittbildverfahren erlauben dreidimensionale Aufnahmen in Sekundenschnelle. Auf dem bedeutendsten Fachkongress seiner Art im deutschsprachigen Raum, dem 88. Deutschen Röntgen-Kongress, 16.–19. Mai 2007 in Berlin, standen neben den wissenschaftlichen Veranstaltungen die Produktneuheiten aus allen Bereichen radiologischer Diagnostik und Therapie im Fokus.
Ein herausragendes Thema der Veranstaltung war der Zwei-Röhren- Computertomograph, dessen Vorteile für die Diagnostik unbestritten ist. „Innovativ hieran ist die Geschwindigkeit der Abtastung“, so Prof. Dr. Ulrich Mödder, Kongresspräsident. „Das bringt den Riesenvorteil, dass man besonders bei bewegten Organen wie dem Herz eingefrorene Bilder bekommt.“ So entfällt die Bewegungsunschärfe früherer diagnostischer Aufnahmen. Das ist vor allem für die Gefäßdiagnostik sehr wertvoll, da sich so die Gewebequalität besser charakterisieren lässt (bei Plack das Thema Fett und Kalk). Das Innovationspotential radiologischer Verfahren ist gerade auf dem Gebiet der „molekularen Bildgebung“ sehr groß.
Diese Methode ermöglicht es, Krankheiten auf zellulärer Ebene aufzuspüren, noch bevor sich erste Symptome zeigen: „Jede Zelle, jedes Molekül wird gewichtet“, so Mödder. „Die molekulare Bildgebung birgt ein enormes Potential. Sie wird unseren Begriff von Diagnostik grundlegend verändern.“ Zu den technischen Voraussetzungen zählen dabei die Kontrastmittel: Guerbet, Roissy, (Frankreich) bietet z.B. Kontrastmaterial an, die auf Eisennanopartikeln beruhen, was z.B. die Diagnose von Lymphknoten auf gutartige oder bösartige Tumoren ermöglicht. Der 89. Deutsche Röntgenkongress findet als gemeinsamer Kongress der Deutschen und Österreichischen Röntgengesellschaft vom 30. April – 3. Mai 2008 in Berlin statt. Hier wird dann u.a. die „Kinderradiologie“ im Mittelpunkt stehen.