Brust-3-D-Tomosynthese: Die „All in one“ Mammografie
20.06.2012 -
Neue technische Fortschritte in der radiologischen Bildgebung der Brustdrüse führen zu neuen Perspektiven in der frühzeitigen Erfassung des Brustkrebses: Synthetisierte 2-D-Mammographie aus der 3-D-Tomosynthese der Brustdrüse.
Diagnostische und präventive Mammografie werden mit dem Ziel durchgeführt, bösartige Veränderungen in der Brustdrüse mit einer hohen Treffsicherheit zu entdecken. Eine der fundamentalen Herausforderungen für die Beurteilung der Mammografie ist dichtes Brustdrüsengewebe.
Die Entwicklungen der letzten Jahre führten zur Mammografietomosynthese ( Abb. 1), eine faszinierende Weiterentwicklung der digitalen Mammografie.
Die Klinik Engeried (Dr. Martin Sonnenschein, Zentrum für diagnostische Radiologie, Bern) ist stolz darauf, als einer der ersten Standorte weltweit diese potentiell lebensrettende Technologie der 3-D-Mammografie seit Dezember 2008 anbieten zu können. Die Mammografie-Tomosynthese wurde in die diagnostische Abklärung der Brustdrüse, speziell in die Untersuchung von Brustkrebs-Risikopatientinnen, von Patientinnen mit dichtem Brustdrüsengewebe und in die Abklärung unklarer Befunde integriert.
Aufgrund der langjährig bestehenden guten Beziehungen zum Mammographiegerätehersteller Hologic, Inc. (Bedford, MA, USA), gelang es das erste nach Europa gelieferte Mammographiegerät zu installieren, das aus dem Datensatz der 3D Mammographietomosynthese mit einem speziellen Rekonstruktionsalgorithmus synthetisierte 2D Bilder der Brustdrüse kreieren kann. Dies ermöglicht nun, digitale Mammografien (synthetisierte 2-D) und Tomosynthesen (3-D) der Brustdrüse ohne zusätzliche Aufnahmen und damit zusätzlicher Kompression der Brustdrüse und ohne zusätzliche Strahlenbelastung der Brustdrüse zu erhalten und diagnostisch auszuwerten. Zudem besteht der Eindruck, dass durch den speziellen Rechenalgorithmus Mikrokalk besser abgrenzbar wird. In Zusammenschau mit der Studie von Tagliafico, die die 3-D-Tomosynthese mit „spot compression views" vergleicht, entfällt somit die Notwendigkeit jeglicher Zusatzaufnahmen.
Technik der Brust-3-D-Tomosynthese
Die Röntgenröhre bewegt sich im Bogen (15 °-Winkel) während der Exposition (sehr geringe Strahlendosis) über die Brust und den Seleniumdetektor. Die Aufnahme der Brust aus verschiedenen Winkeln erlaubt eine 3-D-Rekonstruktion ähnlich einer Schnittbilduntersuchung in der CT.
Warum Brust-3-D-Tomosynthese?
Voraussetzung für die Therapie einer gutartigen oder bösartigen Veränderung in der Brustdrüse ist, dass diese klinisch oder durch die Bildgebung erst einmal gefunden wird. Die 3-D-Tomosynthese der Brust hilft Probleme, die in der 2-D-Mammografie (Summationsbild) durch sich überlagernde Gewebestrukturen entstehen, zu lösen. Überlagerungen werden durch die Erstellung von 1 mm dünnen Schichtbildern eliminiert. Dichtes Drüsenparenchym wird besser durchschaubar. Es kommt zu einer deutlicheren Erkennbarkeit von Strukturveränderungen und Dichteunterschieden im bestehenden Brustdrüsengewebe. Die 3-D-Tomosynthese schafft hier neue Möglichkeiten und erlaubt präzisere diagnostische Analysen.
Vorteile der Brust-3-D-Tomosynthese:
- Erhöht die Genauigkeit in der Diagnose (S. Poplack),
- Erhöht die Detektionsrate von bösartigen Veränderungen,
- ermöglicht 3-D-Analyse der Läsionen (Form, Begrenzung, Größe),
- Hilft bei der Selektion von Patientinnen, die eine Brustbiopsie benötigen.
Ziel
Um Brustkrebs wirksam zu bekämpfen, ist die frühzeitige Entdeckung bösartiger Brustveränderungen und eine sichere Diagnose entscheidend. Vermeidung unklarer mammografischer Ergebnisse und unnötiger Biopsien führt zu geringeren psychischen Belastungen für die Frauen, ein wesentliches Resultat.
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