DAC 2007 in Hamburg
09.06.2012 -
DAC 2007 in Hamburg. Die 54. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), der DAC 2007 (5. bis 8. Mai 2007, Hamburg) stand unter dem Motto „Durch Fakten zur Qualität“. Getreu ihrem Motto vermittelte die Veranstaltung dank der mehr als 500 Referenten jede Menge Faktenwissen und inhaltliche Qualität auf höchstem Niveau. Fast 5.000 Teilnehmer besuchten die rund 850 Vorträge, Symposien und Kurse der Tagung, die der Präsident der DGAI, Prof. Dr. Dr. h.c. Hugo Van Aken, Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin des Universitätsklinikums Münster (UKM), bestens organisiert hatte.
Die zentrale Bedeutung der Anästhesiologie für die perioperativen Ergebnisse wurde in den letzten Jahren immer deutlicher. Das Erreichte zu sichern und zu verbessern, erfordert, die Qualität der Behandlung mit Fakten darzustellen und zu beschreiben. Dies ist umso bedeutsamer, als die Schere zwischen medizinischen Möglichkeiten und Finanzierbarem immer weiter auseinander geht.
Die Qualität sichern und verbessern
Im Vordergrund des DAC 2007 standen die Sicherung und Verbesserung der Qualität. Dabei stand im Fokus die Qualitätssicherung durch EBM in der Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie. Ausgiebig diskutiert wurden neben rein medizinischen auch die ethischen, ökonomischen und organisatorischen Rahmenbedingungen in der perioperativen Medizin sowie Erfolgsstrategien in Grundlagenforschung und Weiterbildung.
Jede der vier Säulen des Fachgebietes wurde einbezogen. Ärzte und Wissenschaftler diskutierten z.B. über neue Verfahren in der Schmerztherapie, aktuelle Entwicklungen in der Intensivmedizin und die besten Strategien zur Reanimation nach plötzlichem Herzstillstand. Die neuen Reanimationsleitlinien, die im November 2005 publiziert wurden, betonen explizit, dass die Herzdruckmassage im Vordergrund der Reanimation steht. Sollte sich dieses Novum bestätigen, ist das ein wertvoller Hinweis für die derzeit diskutierte Empfehlung, an vielen öffentlichen Orten Laien-Defibrillatoren aufzustellen. Daneben gingen Experten u.a. der Frage nach, wie Patienten mit chronischen Erkrankungen auch große operative Eingriffe ohne Komplikationen überstehen.
Eine wichtige Rolle spielt dabei die perioperative Anlage einer thorakalen Epiduralanalgesie. Das Verfahren ermöglicht nicht nur eine effektive Schmerztherapie bei Eingriffen, sondern führt durch die positiven Auswirkungen auf die Darmfunktion, die Blutgerinnung und das Immunsystem zugleich zu einer verkürzten Krankenhausverweildauer und somit zu einer bedeutsamen Reduktion der Behandlungskosten. Dem DAC war auch 2007 ein Pflegekongress angeschlossen, der inzwischen zur traditionsreichen Veranstaltung avanciert und Symbol für die enge Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Pflegekräften ist.