Medizin & Technik

Endoskopie und hochauflösende Videoübertragung

19.11.2010 -

Endoskopie und hochauflösenden Videoübertragung waren zentrale Themen der begleitenden Pressekonferenz. Durch Nib Soehendra samt Kollegen und den HDTV-Systemen von Olympus wurde beides Anfang November während des 16. Endo Club Nord in Hamburg demonstriert – und zwar live.

Die Entwicklung hochauflösender Endoskope bietet Patienten mit Karzinomen im Anfangsstadium die gute Chance einen Eingriff ohne OP durchzustehen. Nicht nur HDTV, sondern auch Zoom und Narrow Band Imaging ermöglichen dies und bieten neben dem weniger anstrengenden Eingriff für den Patienten auch noch faszinierende Bilder. Während man früher der Videoaufzeichnung der Meniskusoperation des Vaters ob der unscharfen Schwarz-Weiß-Bilder eher verwirrt folgte, sieht man nun gestochen scharfe Bilder – in Farbe und bis zu 150-fach vergrößert. Der besondere Clou während des Kongresses waren indes nur peripher die colorit-Möglichkeiten von Olympus als vielmehr die Live-Übertragungen verschiedener endoskopischer Eingriffe aus den Hospitälern in Eppendorf, Barmbek und Altona in das Congress Center in Hamburg. Sogar in Irland und Portugal verfolgten Mediziner die Eingriffe.

Thematisch

Eine immer genauere Darstellung der Schleimhautoberfläche macht krankhafte Veränderungen in frühesten Stadien sichtbar. Die Endoskopische Submukosadissektion (ESD) bietet eine neue Möglichkeit, präkanzeröse Läsionen zu entfernen, birgt aber auch gewisse Risiken. Vor allem bei ungeübten Anwendern kann es schnell zu Blutungen und zu Perforationen kommen. Allerdings hat Olympus natürlich das Interesse, seine Technik auch an den Mann bzw. an den Patienten zu bringen. Daher bietet das Unternehmen in Kooperation mit erfahrenen Ärzten Workshops für ungeübte Anwender an, um die ESD-Methode weiter zu verbreiten. Auch ein nationales ESD-Register, das unter der Schirmherrschaft der Sektion Endoskopie der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) geführt wird, existiert bereits seit Oktober. Ziel ist es, die innovativen ESD-Anwendungen langfristig zu dokumentieren und Aussagen zum Ergehen des Patienten nach durchgeführter Behandlung zu erhalten. Bereits 30 der bisher ausführenden 120 Kliniken haben sich registriert.

Der Kongress

Der Kongress stand dieses Jahr das letzte Mal unter der Präsidentschaft von Prof. Dr. Nib Soehendra. Der Endoskopiker von Hamburg Eppendorf verabschiedete sich in den Ruhestand und wurde für über 35 Jahre Arbeit am UKE während des Kongresses geehrt. Soehendra war weltweit der Erste, der einem Patienten auf endoskopischem Weg einen Stent in den Gallengang legte. Er war zusammen mit Prof. Dr. Friedrich Hagemüller und Dr. Dietmar Wurbs Gründer des 1991 erstmals stattfindenden Endo Clubs. Seinen Platz wird Prof. Dr. Thomas Rösch, der vormals an der Charité in Berlin Oberarzt und Leiter der Endoskopie der II. Medizinischen Klinik war, einnehmen. Während des ersten Kongresstages gab es mehrere Live-Übertragungen aus den Kliniken Barmbek, Altona und Eppendorf. Die endoskopischen Eingriffe mittels ESDMethode wurden von Hagemüller, Soehendra, Rösch und PD Dr. Siegbert Faiss durchgeführt.

Die Eingriffe verliefen nicht immer nach Zeitplan, dafür aber komplikationsfrei und wurden einem interessierten Kongresspublikum über Großbildleinwand präsentiert. Hagemüller interviewte gegen Mittag sogar die Patientin, bei der er wenige Stunden zuvor den Eingriff vorgenommen hatte. Diese Vorstellung war nicht nur medienwirksam, sondern zeigte auch, dass die Eingriffe mittels ESD tatsächlich schonend für die Patienten verlaufen. Während des zweiten Kongresstages wurden die Highlights von Tag eins zusammengefasst, es gab Vorträge sowie kontroverse Diskussionen und die Technik N.O.T.E.S. (Natural Orifiice Translumeal Endoscopic Surgery) wurde vorgestellt.

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