Medizin & Technik

Europäischer Forschungsrat fördert Bildgebungsprojekt ENCOMOLE-2i

14.01.2016 -

Mit 2 Mio. € fördert der Europäische Forschungsrat das Projekt „ENCOMOLE-2i“ zu einer neuartigen Endoskopie-Plattform von Prof. Dr. Robert Huber am Institut für Biomedizinische Optik der Universität zu Lübeck.

Für das „Endoscopic Comprehensive Optical Multimodal Molecular Intelligent Imaging“ (ENCOMOLE-2i) warden einige der modernsten optischen Methoden der biomedizinischen Bildgebung zusammengeführt. Zugleich soll ein Bildgebungs- und Navigationssystem mit elementaren Ansätzen künstlicher Intelligenz implementiert werden. Zur Darstellung von Gewebe-Morphologie und -Struktur soll ein sehr schnelles, optisches Kohärenztomografie-System eingesetzt werden, welches Milliarden von Bildpunkten pro Sekunde mit mikroskopischer Auflösung aufnehmen kann (Optical Coherence Tomography, OCT). Basierend auf der so gewonnenen Strukturinformation soll die Orientierung und Navigation erfolgen.

An selektierten Stellen soll das System zusätzlich automatisiert die biomolekulare Zusammensetzung der Gewebestelle analysieren, um so pathologische Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Die molekulare Analyse soll durch sog. Raman-Streuung, einem weiteren optischen Verfahren der biomedizinischen Bildgebung, erfolgen. Durch eine intelligente Steuerung des Bildgebungsprozesses mit adaptiver Anpassung der Messparameter soll in ENCOMOLE-2i die Grundlage für eine drastische Steigerung der Aussagekraft endoskopischer In-vivo-Diagnostik gelegt werden. Angesichts des enormen Potentials im Bereich Medizin, Informatik und Optik am Campus Lübeck sieht Huber eine ideale Umgebung für die erfolgreiche Durchführung der projektierten Forschungsarbeiten des ERC-Projektes.

Info:

Beim Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrates handelt es sich um eine Forschungsförderung der Europäischen Union im Rahmenprogramm HORIZON 2020. Mit der hoch angesehenen Auszeichnung unterstützt der ERC vielversprechende junge Wissenschaftler, ihre innovative Forschung weiter auszubauen und zu konsolidieren. Das über fünf Jahre geförderte Projekt „ENCOMOLE-2i“ startet im Januar 2016 und schließt sich damit direkt an Prof. Hubers derzeit laufendes ERC-Starting-Grant-Projekt „FDML-Raman“ an, in dem ein neues Verfahren zur molekularen Bildgebung erforscht wird.

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