Medizin & Technik

Fujifilm: neues Mammografie-Verfahren mit niedrigerer Strahlendosis

20.07.2011 -

Fujifilm: neues Mammografie-Verfahren mit niedrigerer Strahlendosis. Fujifilm hat einen völlig neuartigen Röntgendetektor entwickelt, der einen Durchbruch für kommende Anwendungen in der digitalen Mammografie bedeutet. Er verwendet zwei Trägerschichten aus amorphem Selen und bietet mit 50 μm Pixel die weltweit beste Auflösung bei Detektoren dieser Art. Das führt zu einer höheren Bildschärfe sowie einem verbesserten Signal/ Rausch-Verhältnis.

So kann im Ergebnis die Bildqualität in der Brustkrebsdiagnostik deutlich gesteigert werden. Mit Grundlagenforschung zu dieser Technik war bereits 1999 begonnen worden. Die Produktion der neuen Detektoren wird Fujifilm in seinen eigenen Produktionsstätten selbst übernehmen. Der Einsatz ist im Bereich Mammo Screening und in der kurativen Mammografie vorgesehen, die Markteinführung eines Produkts, das die neue Technik einsetzt, soll im vierten Quartal 2008 erfolgen.

Der neue Detektor besitzt eine doppelte Schicht aus hochgradig reinem amorphen Selen, was eine hohe Absorption von Röntgenstrahlen ermöglicht. Die Röntgenstrahlen werden in der ersten Schicht in elektrische Signale umgewandelt, die dann in der zweiten Schicht mithilfe eines optischen Switches ausgelesen und als Bild dargestellt werden. So wird zum einen die hohe Pixeldichte und zum anderen die Verbesserung des Signal/Rausch-Verhältnisses erreicht. Darüber hinaus reduziert das Verfahren die Zeit für das Löschen und Neubelichten des Detektors, sodass der gesamte Workflow in der Untersuchung beschleunigt wird.

Ermöglicht wurde die Innovation durch ein neues Verfahren der Selen- Vakuum-Einlagerung. Hierdurch werden sehr reine Selenschichten erzeugt und eine gleichmäßige Dicke der einzelnen Schichten erreicht. Statt des bei vielen Mammografiegeräten üblichen TFT-Verfahrens wird im neu entwickelten System von Fujifilm ein ‚Optical Switch’ eingesetzt. Hier wird Licht als Schalter genutzt, um elektrische Signale auszulesen. Die Daten werden hierbei aus dem Detektor konvertierungsfrei und direkt ausgelesen. Das Bildsignal wird also im Prozess von der Aufnahme bis zum Auslesen nicht erst in Licht, sondern direkt in ein elektrisches Signal umgewandelt. Hieraus ergeben sich die folgenden Vorteile: Der Wirkungsgrad (DQE) wird auf 65 % bei 1 Lp/mm spürbar erhöht, gleichzeitig wird die Modulationsübertragungfunktion (MTF) verbessert, und das gefürchtete Problem der toten Pixel tritt gar nicht erst auf.

Durch den Einsatz des neuen Detektors in der digitalen Mammografie kann also die Strahlendosis gesenkt, die Diagnostik verbessert und die Effizienz der Untersuchung erhöht werden.

Seit der Einführung des Speicherfoliensystems FCR im Jahr 1983 ist Fujifilm weltweit der Pionier in der digitalen Radiografie. Das Unternehmen hat mit seinen Lösungen maßgeblich zur Optimierung der Diagnostik und Verbesserung der Qualität in der Gesundheitsversorgung beigetragen – auch und besonders in der Mammografie. Das unterstreicht das FCR-Profect mit weltweit mehr als 5.000 installierten Systemen.

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