Infektionsschutz aus dem 3D-Drucker
02.04.2020 -
3Faktur GmbH und Ernst-Abbe-Hochschule (EAH) Jena fertigen Visiere.
Auf Basis eines Open-Source-3D-Modells stellen der Jenaer 3D-Druck-Dienstleister 3Faktur GmbH und die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Jens Bliedtner (Fachbereich SciTec der EAH Jena) eine Schutzvorrichtung in Visierform her, die geeignet ist, das Risiko von Tröpfcheninfektionen, einem der Hauptübertragungswege von Covid-19, zu mindern.
Die Maske besteht aus einer Halterung, die im 3D-Druck mit dem Multi Jet Fusion-Verfahren von der 3Faktur hergestellt wurde. Daran befestigt ist ein Visier aus handelsüblicher PET-Folie, zugeschnitten mit Hilfe eines Lasersystems an der EAH Jena.
Schutzvorrichtung für Arbeit mit Publikumsverkehr
Geeignet ist die Schutzvorrichtung für medizinisches Personal und Menschen, die bei ihrer täglichen Arbeit intensiven Publikumsverkehr haben und damit besonders gefährdet sind, zum Beispiel Verkäufer/innen, Zusteller/innen oder Personal im Nahverkehr. Das Visier ist wechselbar und kann mit heißem Wasser gereinigt und üblichen Sprühlösungen desinfiziert werden.
In der aktuellen Notsituation drucken und konfektionieren die Hochschule in Hong Kong und lokale Unternehmen täglich bis zu 30.000 dieser Visiere für Krankenhäuser ihrer Stadt.
Die 3Faktur GmbH als klassischer 3D-Druck-Dienstleister ist, wie die EAH Jena, Mitglied im Thüringer Zentrum für Additive Technologien (THAT). Im Rahmen von Forschungsprojekten arbeiten das Unternehmen und die Arbeitsgruppe Bliedtner bereits erfolgreich zusammen. In Abstimmung des Unternehmens und der Hochschule erfolgt der Verkauf der Schutzvorrichtung zum Selbstkostenpreis und ausschließlich an medizinische und andere infrastrukturkritische Einrichtungen sowie Unternehmen.