Medizin & Technik

Nuklearmedizin 2008: Tagung zur Nuklearmedizin für Diagnose und Behandlung

21.07.2011 -

Nuklearmedizin 2008: Tagung zur Nuklearmedizin für Diagnose und Behandlung. Für die Diagnose von Erkrankungen nutzt die Nuklearmedizin derzeit die sog. Positronen-Emissions-Tomografen (PET). Diese bildgebenden Großgeräte können Stoffwechselprozesse im Körper quantitativ sehr gut erfassen und abbilden, zeigen aber nur schlecht die exakten räumlichen Ausdehnungen, z. B. von Tumoren.

Hier wird in naher Zukunft die PET-Technik kombiniert mit der Magnetresonanztomografie (MRT), die eine gute räumliche Auflösung der Bilder vom Gewebe erzielt. Prof. Osama Sabri, Direktor der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Leipzig, erklärte auf der Tagung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin in Leipzig: „Es gibt zwei besonders zukunftsträchtige Wachstumsgebiete der Nuklearmedizin: neue molekulare Therapieverfahren und molekulare Bildgebung mit nuklearmedizinisch- radiologischen Hybridsystemen. Sie sind aus gesundheitsökonomischer Sicht besonders relevant, weil sie solche Themengebiete wie Demenz, Angst- und Depressionserkrankungen angehen, aber auch eine bessere Therapie und Diagnose von Tumoren ermöglichen. Die Kombination aus der funktionell hochempfindlichen PET und der anatomisch hochauflösenden MRT-Bildgebung bietet die Chance, insbesondere am Gehirn, aber auch an anderen Organen zu einer genaueren Krankheitsdiagnostik zu gelangen.“

Auch die Diagnose von neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen wie Depression, Zwang, Parkinson und Alzheimer könnten diese Scanner in Zukunft erleichtern. Die hierfür benötigten molekular-medizinischen Testsubstanzen, radioaktive Markerstoffe, sog. Radiotracer, können das nachweisen, indem sie die vorhandenen nikotinergen Rezeptoren im Gehirn binden und somit ihre Menge messbar machen. Hierzu wird auch ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstütztes Projekt unter Leitung von Prof. Sabri durchgeführt. Auch neue nuklearmedizinische Medikamente bei der Palliativbehandlung von sog. neuroendokrinen Tumoren bzw. deren Metastasen brachten jüngst Erfolge.

Das Ziel, das Tumorleiden zum Stillstand zu bringen, wurde bei 30–50 % der Patienten erreicht. Morbus Hodgkin hingegen, ein bösartiger Tumor des Lymphsystems, kann sogar geheilt werden. Die Chancen stehen vor allem bei Kindern sehr gut.

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