Selenia Dimensions – die neueste Mammografietechnik
05.11.2013 -
Für den Selenia Dimensions hat Hologic ein Brustbiopsieleitsystem für eine vakuumgesteuerte Brustbiopsie entwickelt: das Hologic Affirm.
Mittels modernster Technik ist es möglich, 3D-Tomografien der Brust zu erstellen und suspekte Befunde sofort zu lokalisieren. Das Problem in der Tomosynthese, eine verdächtige Struktur zu sehen, die sich in der zweidimensionalen Aufnahme nicht darstellt, also in der klassischen Stereotaxie weder markiert noch biopsiert werden kann, ist somit gelöst. Mit Prof. Dr. Rüdiger Schulz-Wendtland, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Senologie, und Dr. Renate Tewaag, Mitglied im RadPrax des Medizinisches Versorgungszentrums Deutschland, geben zwei ausgewählte Fachmediziner einen Einblick in die Zukunft der Brustbiopsie.
M&K: Wie kam es zu Ihrem Interesse an den 3D-Mammografiegeräten?
Dr. Renate Tewaag: Die Tomosynthese interessierte uns, da wir uns insbesondere bei Frauen mit sehr dichtem Brustdrüsengewebe in der Diagnostik weiter verbessern wollten.
Was sind die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Brustbiopsie?
Prof. Dr. Rüdiger Schulz-Wendtland: Ich glaube, ein entscheidender Schritt war die Umstellung von der analogen zur digitalen Mammografie. Der nächste wichtige Schritt ist sicher die Tomosynthese. Viele Mediziner glauben, dass man damit nur Befunde abklären kann. Darüber hinaus besteht jedoch die Möglichkeit, sogar 3D-Screeningmammografien durchzuführen.
Was sind die aktuellen Anwendungsgebiete?
Prof. Dr. Rüdiger Schulz-Wendtland: Wir benutzen die Tomosynthese insbesondere zur Abklärung von Mikrokalzifikationen und Rundherden, aber vor allen Dingen auch für Verdichtungsstrukturen. Es hat sich gezeigt, dass die Spotmammografie oftmals Tumore verschleiert oder sie so darstellt, dass wir sie für gutartig halten. Die Tomosynthese stellt uns aber den Befund dreidimensional dar und hilft uns ganz entscheidend beim Assessment.
Wo sehen Sie die größten Vorteile der 3D-Tomografie?
Dr Renate Tewaag: Wenn wir im dichten Drüsengewebe eine verdächtige Struktur sehen, würden wir normalerweise eine Intervention anstreben. In der Tomosynthese erkennen wir nun, dass es nur eine Überlappung von Strukturen, ein Summationseffekt, ist. Wir sparen uns somit einen unnötigen Eingriff. Bei verdächtigen Strukturen können wir in der Tomosynthese sehr viel deutlicher erkennen, ob es sich z. B. um radiäre Narben oder um lobuläre Karzinome handelt, die sich im dichten Drüsengewebe verstecken. Unsere diagnostischen Möglichkeiten sind sehr viel besser, zufriedenstellender und sicherer.
Wie reagieren die Mediziner auf die neuartige Technik?
Prof. Dr. Rüdiger Schulz-Wendtland: Die Radiologen müssen sich nur an die veränderte Lesetechnik der 3D-Aufnahmen gewöhnen. In zwei bis drei Wochen hat man komplett auf die neue Technik umgestellt. Mit der 3D-Technologie wird es sehr interessant sein, Vakuumbiopsien stereotaktischer Art durchzuführen.
Wie sieht die Zukunft der Mammografie aus?
Prof. Dr. Rüdiger Schulz-Wendtland: Durch den Fortschritt ist die 2D-Technologie für die Mammografie ziemlich am Ende. Die Zukunft ist 3D-Mammografie in Kombination mit CAD. Durch die Tomobiopsie kann außerdem die Strahlenbelastung für die Patientin reduziert werden. Anstelle der Übersichtsaufnahme und zwei stereotaktischer Aufnahmen wird nur noch eine Tomosynthese erstellt. Da die Dosis der Tomosynthese etwa der Dosis einer Aufnahme eines Stereotaxiesystems entspricht, lässt sich die Röntgendosis so um etwa 65 % reduzieren. Dies gilt auch für die Dosis der Mammografie im Vergleich zur Hologic Tomosynthese.
In Deutschland wird die Selenia Dimensions von MMS Medicor Medical Supplies aus Kerpen vertrieben. „Wir sind froh, mit dem Selenia Dimensions ein Tomosynthesesystem auf höchstem Niveau liefern zu können. Durch die 3D-Technik werden wir Medizinern helfen können, weiterhin ausgezeichnete Arbeit zu liefern", erklärt Geschäftsführer Heinz Gerhards.
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