Sonografisch gesteuerter Flug durch kavitäre Hohlorgane
17.10.2012 -
Das Highend-System der neuen Ultraschallserie von Toshiba - das Aplio 500 - verfügt über einige außergewöhnliche Neuerungen. Dr. Jutta Jessen sprach mit dem stellvertretenden Chefarzt des Krankenhaus Düren, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Diabetologie, Dr. Horst Kinkel über die faszinierende Fly-Thru-Technologie dieses Highend-Gerätes.
M&K: Dr. Kinkel, bitte erläutern Sie unseren Lesern kurz, um was es sich bei der Fly-Thru- Technologie des Ultraschallgerätes Aplio 500 handelt?
Dr. Horst Kinkel: Fly Thru ist eine Option, die das Ultraschallgerät Aplio 500 bietet. Die Technik ermöglicht geniale Einblicke in das Innenleben des menschlichen Körpers. Fly Thru stellt eine Endoskopie dar, die auf einem Ultraschalldatensatz basiert, dabei aber ohne Endoskop auskommt. Mit der Technologie besteht die Möglichkeit, durch jegliche kavitären Hohlorgane zu „fliegen".
Die Vorgehensweise ist sehr einfach und basiert auf einem 3-D-Datensatz. Mit der 3-D-Sonde wählen sie die sie interessierenden Bereiche aus, passen ggf. die Größe an und führen einen 3-D-Single Sweep durch.
Nach der Generierung des Datensatzes wird Fly Thru aktiviert und der Startpunkt festgelegt. Mit dem Pfeil wird die Flugrichtung vorgegeben. Der Flug endet spätestens, wenn Sie einmal durch den Datensatz geflogen sind. Dabei können Sie die Geschwindigkeit bestimmen, Bereiche heranzoomen und mit „Reverse" den Rückflug angetreten.
In welchen medizinischen Bereichen ist ein Einsatz sinnvoll?
Dr. Horst Kinkel: Das System ist für alle Bereiche interessant, in denen z. B. die Galle, Harnblase oder Darm, Gefäße oder auch duktale Strukturen untersucht werden sollen. Sinnbringend kann es in der inneren Medizin für die Untersuchung von Gefäßanomalien eingesetzt werden. Auch der Einsatz in der Gynäkologie (Uterusanomalien) und Geburtshilfe (Spina bifida) sind sinnvolle Anwendungen. Vorstellbar wäre auch ein Einsatz in der Reproduktionsmedizin.
Welche Vorteile bietet das System dem untersuchenden Mediziner?
Dr. Horst Kinkel: Das System ist mit hervorragender Bildqualität ausgestattet, die es ermöglicht, auch kleinste Strukturen zu erkennen. Die Fly-Thru-Technologie ermöglicht eine nie dagewesene visuelle Umsetzung der räumlichen Gegebenheiten und unterstützt die räumliche Vorstellung. Damit wird vor allem die Kommunikation mit fachfremden Kollegen deutlich vereinfacht. Dies ist vor einem chirurgischen Eingriff besonders wichtig, da auf Basis der 3-D-Struktur eine detailliertere Planung der OP erfolgen kann.
Wie profitieren die Patienten von der neuen Technologie?
Dr. Horst Kinkel: Die Patienten profitieren natürlich vor allem davon, dass es sich um eine nicht invasive Untersuchungsmethode handelt. Der Vorbereitungsaufwand vor der Untersuchung ist gering, die Methode ist einfach zu wiederholen, und die Ergebnisse stehen unmittelbar zur Verfügung. Darüber hinaus ist es eine kostengünstige Diagnostik, die ohne Nebenwirkungen auskommt.
Welche Weiterentwicklungen könnten Sie sich für das Gerät vorstellen?
Dr. Horst Kinkel: Das System ist jetzt seit ca. einem Jahr auf dem Markt. Noch ist die Verwendung des Fly Thru keine Routine. Aufgrund des breiten Anwendungsspektrums und der hervorragenden Bildqualität mit mehr als 50 Bildern/sec könnte sich dies jedoch bald ändern. Interessant wäre es sicherlich, wenn es möglich würde, mehrere „Flüge" hintereinander aufzunehmen und diese dann mithilfe eines „Glue-Effekts" zu einem Gesamtansatz zusammenzufügen.
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