Medizin & Technik

Uniklinik Frankfurt: Neue Verfahren bei Prostataproblemen

12.10.2015 -

Am Universitätsklinikum Frankfurt wurde ein neues Verfahren weiterentwickelt, mit dem eine vergrößerte Prostata bei Männern geschrumpft und damit Beschwerden beim Wasserlassen deutlich reduziert werden können.

Die benigne Prostatische Hyperplasie (BPH) ist die häufigste gutartige Neoplasie, also Gewebeneubildung, bei Männern. Betroffen sind etwa 50 % aller Männer im Alter zwischen 60 und 69 und ca. 90 % aller Männer über 70. Die BPH ist verantwortlich für eine ausgeprägte Harnsymptomatik, darunter eine inadäquate Miktion, also Entleerung der Harnblase, mit erhöhter Frequenz insbesondere nachts, schwacher Fluss bei Miktion mit Miktionsschwierigkeiten, insbesondere zu Beginn der Miktion und Harndrang.

Als Therapie bieten sich mehrere konservative, operative und minimalinvasive Verfahren an. Die transurethrale – durch die Harnröhre – Resektion der Prostata (TURP) stellt bislang die Goldstandardtherapie der BPH dar, jedoch mit einer Komplikationsrate bis zu 20 %.

Verfahren verbessert die Situation der Patienten

Die Prostataembolisation ist ein neues minimalinvasives Verfahren zur Behandlung der BPH. Hier werden die versorgenden Gefäße der Prostata punktuell verschlossen. Dies schrumpft die Prostata und verbessert die Symptomatik. Die Gefäße, die die Prostata versorgen, sind sehr dünnkalibrig, und aufgrund der sehr komplexen Anatomie der Beckengefäße ist das Verfahren normalerweise aufwendig. Im Rahmen dieser Therapie werden mit Hilfe von Mikrokathetern die zuführenden Gefäße mit kleinen, dafür optimal abgestimmten, permanent haltbaren Mikrokügelchen verschlossen, also embolisiert.

Frankfurter Forscher haben die Methode optimiert

Ähnlich wie bei der Myomembolisation konnte eine Frankfurter Arbeitsgruppe eine Optimierung dieser Therapie durch eine Präplanung mittels der MRT-Angiografie, einem Bildgebungsverfahren zur Darstellung der Blutgefäße, erzielen. Durch die dreidimensionale Übertragung der Daten in das Katheterlabor kann die Dauer der Intervention signifikant reduziert werden wie auch die mit dem Verfahren verbundene, wenn auch geringe, Strahlenexposition. Auf Basis der 3-D-Rekonstruktion der männlichen Beckenarterien können vor dem Eingriff exakt der Verlauf, die Größe und das Durchblutungsverhalten der zuführenden Arterien dokumentiert und evaluiert werden. Durch das Einstellen optimaler Winkel der angiografischen Durchleuchtungseinheit gelingt eine Verbesserung dieses Therapieverfahrens.

Ziel ist höchste Patientensicherheit und -zufriedenheit

Die Zielsetzung der interdisziplinären Frankfurter Arbeitsgruppe aus Radiologie, interventioneller Radiologie und Urologie umfasst die breite klinische Etablierung des Verfahrens unter den Vorgaben einer höchsten Patientensicherheit und -zufriedenheit. Daneben soll dieses Verfahren mit dem derzeitigen Goldstandard, der transurethralen Prostataresektion, verglichen werden.

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