Versorgungsverträge für Krankenhäuser
11.02.2013 -
Schon seit 10 Jahren bietet Olympus unter dem Namen Medical Solutions Versorgungsverträge für Kliniken mit endoskopischer Abteilung und OPs bzw. für gastroenterologische Schwerpunktpraxen an.
Jörn Wulf, Leiter Vertragsmanagements von Olympus Deutschland, spricht über die Beratungs- und Planungsleistungen seines Unternehmens.
M&K: Welches Konzept steht hinter der Idee, diese speziellen Versorgungsverträge anzubieten?
Jörn Wulf: Das von Olympus angebotene Versorgungskonzept basiert auf der Grundlage eines wirtschaftlich sinnvollen Einsatzes von Personal, Geräten und Infrastruktur. Dabei geht es allerdings weniger um einzelne Geräte, sondern vielmehr um eine Prozessoptimierung. Die ärztlichen und pflegerischen Leistungen werden von allen Nebenprozessen getrennt, indem die Kosten für Endoskopie-Systeme, Verbrauchsmaterial und deren Instandhaltung festgeschrieben und somit planbarer gemacht werden. Olympus als Medizintechnikpartner wird damit am wirtschaftlichen Risiko beteiligt.
Auf welcher Basis wird das Versorgungskonzept erstellt, welche Aspekte finden Berücksichtigung und wie lange dauert der Prozess?
Jörn Wulf: Um einen Prozess zu optimieren, muss zunächst einmal eine Analyse des Ist-Zustands erfolgen.
Am Anfang steht deswegen ein gründlicher und präziser Blick auf die Räumlichkeiten, die Ausstattung und die Arbeitsabläufe in der Abteilung oder Praxis. Die speziell geschulten Außendienstmitarbeiter nehmen im Rahmen des „Quick Checks" eine Vielzahl von Faktoren unter die Lupe.
Das beginnt beim Prozessmanagement: Wie läuft die tägliche Arbeit rund um die Endoskopie, von der Vorbereitung bis zur Durchführung der Untersuchungen und Eingriffe sowie der anschließenden Dokumentation und Aufbereitung der Geräte ab? Welche Geräte und welche Materialien werden verwendet? Wie sind die einzelnen Mitglieder des Endoskopieteams eingespannt? Auch eine Analyse der Dokumentationsmethoden ist ein Ziel, das mit dem Quick Check erreicht wird.
Mit diesen Erkenntnissen lässt sich anschließend der Personaleinsatz besser planen und sowohl der Eingriffsraum als auch die Aufbereitung im Hinblick auf die verfügbaren und benötigten Ressourcen optimieren.
Eine derartige Analyse dauert je nach Größe und Vernetzung der jeweiligen Klinik ein bis mehrere Tage.
Welche Bedeutung nimmt die technische Geräte-Ausstattung im Versorgungskonzept ein?
Jörn Wulf: Als Technologie- und Marktführer in der flexiblen Endoskopie verfügt Olympus über vielfältige Kompetenzen und neueste Gerätegenerationen, um das Geräteparkmanagement seiner Vertragspartner zu optimieren.
Daher spielen Beratungen zum Thema Ersatzinvestitionsplanung für die Kunden wie für die Experten von Olympus eine große Rolle. Nach der Erfassung des technischen Standes der Abteilung kann der Gerätepark z.B. sukzessive modernisiert werden, um eine Versorgung mit zeitgemäßer Technik zu gewährleisten. Dabei wird auf eine nutzungsgerechte Ausstattung größten Wert gelegt: Die Kunden erhalten die Geräte, die sie für den effektiven und effizienten Einsatz in ihrem Alltag brauchen. Auch eine Verfügbarkeitsanalyse wird hinzugezogen, um Engpässe und Leerläufe zu vermeiden.
Worum kümmert sich das Krankenhaus?
Jörn Wulf: Das Krankenhaus hat zunächst die Aufgabe, alle relevanten Informationen und Daten zur Verfügung zu stellen, die für eine Analyse der Ist-Situation benötigt werden. Die Planungsimplementierung von Personal und Räumen des Krankenhauses wird vom Krankenhaus selbst übernommen.
Diese Punkte werden zwar in der Analyse von Olympus berücksichtigt, doch dazu werden nur Empfehlungen ausgesprochen.
Welche Vorteile bieten Versorgungsverträge für das Krankenhaus?
Jörn Wulf: Das vorrangige Ziel der Versorgungsverträge ist es, den Kunden so viele Nebenprozesse wie möglich abzunehmen, damit sie sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können.
Ein bewährter Teil des Konzepts ist z. B. die Verbrauchsmaterialplanung. Mit Olympus als Partner profitieren die Kliniken mehrfach: Sie erhalten sämtliches Verbrauchsmaterial in gewohnt hoher Qualität und nach strengen Sicherheitskriterien. Gleichzeitig profitieren sie wirtschaftlich von Sonderkonditionen. Aber vor allem reduziert sich der gesamte administrative Aufwand rund um die Bestellung und das Lieferantenmanagement.
Erfolgreiche Beispiele aus der Praxis zeigen, dass die Häuser durch die Versorgungskonzepte ihre Fallzahlen optimieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern konnten. Dank der langfristigen Planung werden Investitionsstaus abgebaut. Die Kosten der Realisierung sind als Fixkostenkomponente über fünf Jahre planbar. Außerdem schont die Möglichkeit, zwischen verschiedenen flexiblen Finanzierungsarten zu wählen, die Budgets.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Funktions- und Werterhalt der Investitionsgüter rund um die Endoskopietechnik. Dafür sorgt bei technischen Problemen der Mobile Medical Service von Olympus.
Das 70-köpfige Team bildet den größten technischen Außendienst Deutschlands im Bereich der flexiblen Endoskopie und arbeitet als einziger flächendeckend. Ist ein Gerät jedoch nicht mehr vor Ort zu reparieren, erhalten die Vertragspartner ein Ersatzmodell aus dem großen Leihgerätepool von Olympus.
Als Vertragspartner beteiligt sich Olympus auch am Schadensrisiko. Im Rahmen einer vorher vereinbarten Kostenpauschale sind Kliniken oder Praxen im Schadensfall auch finanziell auf der sicheren Seite.
Dieses Versorgungskonzept wird bereits seit über 10 Jahren von Olympus angeboten. Wie oft konnte es bereits in den Krankenhäusern realisiert werden und ist dies auf Deutschland beschränkt?
Jörn Wulf: Schon mehr als 180 Krankenhäuser mit Endoskopie-Abteilungen und OPs sowie zahlreiche gastroenterologische Schwerpunktpraxen haben sich in Deutschland für Versorgungsverträge von Olympus entschieden. Besonders positiv bewerten wir, dass es in 90 % der Fälle nach Ende der Vertragslaufzeit zum erneuten Vertragsabschluss kam. Außerhalb von Deutschland wurden Versorgungskonzepte auch schon in der Schweiz und Österreich realisiert.
Was ist für Sie persönlich das Besondere an den Versorgungskonzepten?
Jörn Wulf: Jedes Konzept und die daraus abgeleiteten Versorgungsverträge sind als Einzelprojekt ein Unikat und haben damit ihre ganz spezifischen Herausforderungen. Persönliche Gespräche bilden dabei die Vertrauensbasis für die Realisierung. Während die Entscheider in den Krankenhäusern vor allem die kaufmännische Orientierung des Konzepts schätzen, sind mir auch die medizinischen Aspekte wichtig. Die Verbindung zum medizinischen Bereich muss bestehen bleiben, da die jeweiligen Konzepte mit ihren Optimierungsmöglichkeiten schlussendlich auch auf eine Verbesserung der Patientenversorgung abzielen.