CS-System: Neue OP-Technik in der Bandscheibenchirurgie
17.02.2012 -
Das CS-System von spontech ermöglicht erstmals individuelle Wirbelsäulenrekonstruktionen und erlaubt millimeter- und gradgenaue Fusionsoperationen an den Lendenwirbeln.
Durch Fusionsoperationen an den Lendenwirbeln können benachbarte Bandscheiben fehlbelastet werden und degenerieren. Schätzungsweise jeder fünfte Patient muss sich deshalb einer Folgeoperation unterziehen. Ein bahnbrechendes Operationssystem, entwickelt von der Stuttgarter spontech spine intelligence AG in Zusammenarbeit mit namhaften Wirbelsäulen-Experten, eröffnet jetzt neue Wege. „Das CS-System ermöglicht dem Operateur eine präzise, auf die individuelle sagittale Balance des Patienten abgestimmte OP, die für eine dauerhafte Korrektur der Wirbelsäule sorgt und Anschlussdegenerationen vermeiden hilft", so der Chirurg und ehemalige Präsident der Deutschen Wirbelsäulen-Gesellschaft Prof. Dr. Claus Carstens.
Fusionsoperationen an der Wirbelsäule können dazu führen, dass Bandscheiben benachbarter Wirbelsegmente degenerieren und Schmerzen verursachen. Schätzungsweise jeder fünfte Patient muss sich deshalb einige Zeit nach einer Fusionsoperation erneut operieren lassen. Der Grund: Häufig entsprechen Position und Größe der bei Fusionsoperationen als Platzhalter für die entfernte Bandscheibe eingesetzten Implantate nur ungenügend der individuellen Wirbelsäulengeometrie und den Bewegungsparametern des Patienten. Überlastungen benachbarter Bandscheiben, Abnutzungserscheinungen und Schmerzen in diesen vorher intakten Abschnitten der Wirbelsäule sind die Folge.
Präzise und individuelle OP-Planung
Während Knie- und Hüftgelenksoperationen „nach Maß" bereits üblich sind, hat die Komplexität der Wirbelsäule in diesem Feld der Chirurgie solche Standards bislang verhindert. „Zu berechnen, wie sich die Korrektur eines Segments auf die angrenzenden Abschnitte und auf die sagittale Balance der gesamten Wirbelsäule auswirkt, ist eine große methodische Herausforderung, die mit dem CS-System jetzt zum ersten Mal gemeistert wird", so Prof. Dr. Hans Joachim Wilke, stellvertretender Direktor des Instituts für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik der Universität Ulm.
Bislang waren Chirurgen darauf angewiesen, während des Eingriffs unterschiedliche Implantatgrößen und Positionen auszuprobieren und den Operationsverlauf mit einer Reihe von Röntgen-Aufnahmen zu kontrollieren. Das neuartige Operationssystem CSS ermöglicht dem Chirurgen jetzt erstmals eine präzise, auf die individuelle Wirbelsäule abgestimmte Planung der Operation und schafft damit die Voraussetzung für die dauerhafte und schmerzfreie Beweglichkeit des Patienten.
Gute klinische Erfahrungen mit CSS
Das CS-System ist für PLIF (Posterior lumbar interbody fusion)-Operationen konzipiert. Es umfasst eine Software für die Planung und Kontrolle der Operation sowie speziell angefertige Operationsinstrumente (Distraktoren und Distraktoren-Halter) und Titan-Implantate (Cages), die in mehr Größen und Varianten als sonst üblich zur Verfügung stehen. Die CS-Software vertaplan ermöglicht auf der Basis von Röntgenbildern eine grad- und millimetergenaue Berechnung der optimalen individuellen Korrektur, zudem wird die Auswirkung der geplanten Operation auf das Gesamtprofil der Wirbelsäule angezeigt. Mit den für dieses System entwickelten Instrumenten und passgenauen Implantaten (vertaconnect) kann diese Planung unmittelbar umgesetzt werden.
„Das CS-System wird seit einem Jahr u.a. an den Universitätskliniken Heidelberg und Frankfurt sowie an der Galenus Fachklinik in Stuttgart eingesetzt. Es hat sich als ein sicheres und effektives Operationsverfahren erwiesen", so der Wirbelsäulenchirurg Prof. Dr. Claus Carstens (Galenus-Klinik Stuttgart). Das CSS-Verfahren ist nicht nur präziser, sondern auch schonender als herkömmliche Verfahren.
Zudem verringert sich die Zahl der Röntgen-Kontroll-Untersuchungen während des Eingriffs und damit die Strahlenbelastung für den Patienten. „Der große Fortschritt des CS-Systems liegt in seinem systemischen Ansatz", erklärt Prof. Dr. Hans Joachim Wilke. „Es liefert nicht nur exakte Berechnungen, sondern auch die notwendigen Mittel für deren fachgerechte Umsetzung: Implantate, die gewährleisten, dass die einmal erzielte Korrektur im Laufe der Jahre nicht wieder verlorengeht, und ein Instrumentarium, mit dem sie genau und sicher in die Wirbelsäule eingebracht werden können."
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