Deutsche Apotheken treiben die Digitalisierung im Gesundheitswesen voran
25.09.2019 -
Deutschlands Apotheken arbeiten unter Hochdruck daran, die Digitalisierung im Gesundheitswesen konzeptionell mitzugestalten und mit konkreten Schritten zu begleiten.
„Wir sind dabei, die Anbindung der Apotheken an die Telematik-Infrastruktur fristgerecht umzusetzen und die Entwicklung des elektronischen Rezepts voranzutreiben“, sagte Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), heute zur Eröffnung der pharmazeutischen Fachmesse „expopharm“ in Düsseldorf. Laut Entwurf des Digitale-Versorgung-Gesetzes (DVG) sollen alle 19.000 Apotheken bis zum 30. September 2020 an die TI angebunden werden. Becker hält das für machbar: „Allerdings sind wir bei der Ausstattung der Apotheken mit Konnektoren auf externe Zulieferer und Dienstleister angewiesen.“
Becker machte deutlich, dass der DAV sich seiner Rolle als einer der federführenden Gesellschafter der gematik bei der Einführung des E-Rezepts bewusst sei – im Hinblick auf die Durchsetzung von Datenschutz, Patientenhoheit und Apothekenwahlfreiheit. Nur dann sei die notwendige Akzeptanz bei den Patienten zu erreichen. „Mit Blick auf alternative E-Rezept-Lösungen, die zurzeit von Krankenkassen oder Versandapotheken vorangetrieben werden, kann ich nur sagen: Wir sind die Einzigen, die das E-Rezept eng an den Vorgaben der Telematik-Infrastruktur entwickeln“, sagte Becker. Ein erstes Modellprojekt werde in Kürze in Baden-Württemberg starten.
Darüber hinaus machte Becker auf die Patienten-App des DAV aufmerksam, für die sich schon mehr als 11.000 Apotheken registriert haben. „Je mehr Apotheken sich daran beteiligen, desto größer ist die Auswahl für unsere Patienten“, sagte Becker. Mit dieser Web-App sollen die Patienten ihr E-Rezept lesen, verwalten und transportieren können – kostenlos, diskriminierungsfrei und wettbewerbsneutral. Becker: „Die Web-App soll in Kürze im Rahmen eines Modellprojektes zum Einsatz kommen. Geplant ist, dass im November die ersten E-Rezept-Codes über die Web-App laufen können. Das werden wir auswerten und weiter daran arbeiten.“
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