Pregabalin in der Behandlung der GAD
25.07.2014 -
Pregabalin in der Behandlung der GAD. In einer Vergleichsstudie mit dem SNRI Venlafaxin hat das Anxiolytikum Pregabalin (Lyrica, Pfizer Pharma) seine Effektivität in der Behandlung der generalisierten Angststörung (GAD) erneut bestätigt.
In beiden Pregabalin-Studienarmen (400 und 600 mg/d) konnte der HAM-A-Score in der ersten Woche signifikant verbessert werden.
Am Endpunkt der Studie waren bei beiden Pregabalin- Armen und bei Venlafaxin signifikante Verbesserungen im Vergleich zu Placebo zu verzeichnen.
In der Studie kam der Vorteil von Pregabalin, der frühe Wirkeintritt, noch einmal klar zum Tragen.
In der randomisierten, doppelblinden, vierarmigen Studie wurde Pregabalin in zwei Dosierungen mit Placebo und Venlafaxin verglichen.
421 Patienten mit einer diagnostizierten GAD wurden eingeschlossen. Voraussetzung war u.a. ein HAM-AWert ≥ 20 zur Baseline.
Während der sechswöchigen Studie erhielten sie 400 mg/d Pregabalin, 600 mg/d Pregabalin, 75 mg/d Venlafaxin oder Placebo, wobei die Pregabalin-Gruppen in der ersten Woche eine Aufdosierungsphase durchliefen.
Insgesamt absolvierten 76,5 % der Patienten die Studie vollständig, wobei große Unterschiede zwischen den vier Gruppen zu verzeichnen waren. Im 400 mg/d Pregabalin- Arm schlossen signifikant mehr Patienten die Studie ab als in der Venlafaxin- Gruppe.
Der Anteil der Patienten mit einer mindestens 50%igen Reduktion des HAM-AWertes zum Endpunkt der Studie war für Pregabalin 400 mg/d (61 %) und Venlafaxin 75 mg/d (62 %) im Vergleich zu Placebo (45 %) signifikant, der Responderwert für 600 mg/d Pregabalin (58 %) war nicht signifikant.
Auffällig war das frühe Ansprechen der Patienten bei der Behandlung mit Pregabalin. Eine 30%ige Verbesserung der Angstwerte, verbunden mit einer fortdauernden signifikanten Reduktion über den weiteren Studienverlauf, konnte bereits in der ersten Woche bei 33 % der Patienten mit 400 mg/d Pregabalin und 46 % der Patienten mit 600 mg/d Pregabalin festgestellt werden, (Placebo, 29 %).
Bei den Patienten, die mit SNRI Venlafaxin behandelt wurden, betrug der Anteil 23 %.
Auch der schon früher dokumentierte positive Einfluss auf Schlafstörungen, unter denen ein Großteil der GAD-Patienten leidet, wurde in dieser Situation beobachtet.
Die häufigsten Nebenwirkungen waren Benommenheit und Schläfrigkeit, die bezüglich ihrer Intensität im Allgemeinen als leicht bis moderat einzustufen waren und in den meisten Fällen auch nicht zum Abbruch der Studie führten.
In der Venlafaxin- Gruppe traten neben Benommenheit noch Übelkeit und Kraftlosigkeit als häufigste Nebenwirkungen auf. Die Ergebnisse der Studie belegen die Effektivität von Pregabalin bei der Therapie der GAD.
Sowohl die psychischen Symptome wie Angst, Besorgnis, Anspannung und Schlafstörungen als auch die somatischen Symptome, die normalerweise mit einer GAD einhergehen, konnten nachhaltig verbessert werden.
Aufgrund von Attributen wie schneller Wirkeintritt, gute Verträglichkeit und Kombinierbarkeit, kaum sexuelle Dysfunktion, kaum Abhängigkeitspotential stellt das Anxiolytikum einer Erfolg versprechende Therapieoption dar, deren Bewährungsprobe im klinischen Alltag jetzt ansteht.
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