Gesundheitspolitik

88. Deutscher Röntgenkongress in Berlin

12.02.2012 -

88. Deutscher Röntgenkongress in Berlin. Der diesjährige Deutsche Röntgenkongress steht in der Tradition der vorausgegangenen Kongresse und wird wiederum die neuesten Ergebnisse der radiologischen Forschung präsentieren, aber darüber hinaus auch hervorragende Möglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung mit zahlreichen Workshops und Refresherkursen anbieten.

In der Forschung lassen sich verschiedene Entwicklungstendenzen erkennen. Die kontinuierliche technische Verbesserung moderner Multischicht-Computertomographen führt zu einer immer höheren örtlichen und zeitlichen Auflösung. Damit verbunden ist z.B. die bessere Erkennbarkeit von Einengungen an den Herzkranzgefäßen. Die breite Einführung von 3-Tesla-Geräten in der Magnetresonanztomographie hat ebenfalls die räumliche Auflösung für die Abbildung anatomischer Strukturen erhöht. Die gleichzeitige Verbesserung der zeitlichen Auflösung erlaubt vermehrt Studien zur Perfusion von Organen und die Erfassung von Organleistungen wird präziser und verlässlicher.

Die Entwicklung neuer Kontrastmittel verstärkt die Tendenz zur nicht invasiven Diagnostik von Gefäßen mittels Magnetresonanztomographie. In Kürze stehen darüber hinaus neue eisenoxydhaltige Kontrastmittel nicht nur für die Forschung, sondern auch für die Krankenversorgung zur Verfügung. Es ist zu erwarten, dass das Staging von malignen Tumoren mit höherer Genauigkeit und größere Effizienz gelingt.

Das sog. molekulare Imaging geht Funktionsstörungen und Krankheitsprozessen auf der Ebene von zellulären und molekularen Strukturen nach und wird zu einer Verbesserung der Frühdiagnostik führen. Durch Erhöhung der räumlichen Auflösung ist zu erwarten, dass z.B. auch in der Prostatakarzinom-Diagnostik die MRT wichtige Beiträge zur Entscheidung der anzuwendenden Therapie – Operation oder Strahlentherapie – beitragen wird. Aufmerksam wird in der deutschen Radiologie mit kontinuierlicher Datenerfassung überprüft, welche Auswirkungen die neu eingeführten Screening-Einheiten in der Erfassung von Mamma-Tumoren haben, wo ggf. Schwachstellen zu beheben sind und wie die Akzeptanz in der Bevölkerung verstärkt werden kann.

Eine zunehmende Optimierung ist auch bei den interventionellen, minimal invasiven radiologischen Verfahren festzustellen. Neue Materialien und Techniken erlauben in einem immer höheren Präzisionsgrad kleinste Gefäßareale auch im zerebralen Kreislauf aufzusuchen, Aneurysmata zu verschließen oder verengte Gefäßlumina mittels Ballon- und Stent-Technik wieder zu erweitern. Die zunehmende Digitalisierung der Bilddaten und die damit veränderten organisatorischen Abläufe in Klinik und Praxis sowie die besseren Vernetzungsmöglichkeiten interdisziplinär, aber auch innerhalb der Radiologie, nehmen ebenfalls einen breiten Raum in der radiologischen Diskussion ein. Auch Risikomanagement und Qualitätssicherung in Klinik und Praxis sind weitere aktuelle Themen, die auf großen Podiums-Diskussionsrunden erörtert werden.

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