Auszeichnungen

Ausgezeichnete Tumorforschung

10.05.2021 - Wie aggressiv ist ein Tumor oder wie gut wird er auf eine bestimmte Therapieform ansprechen? Das erforscht Radiologe Dr. Jazan Omari und wird dafür mit dem Nachwuchsforschungspreis der Medizinischen Fakultät der Universität Magdeburg ausgezeichnet.

Privatdozent Dr. med. Jazan Omari erhält für seine innovative Forschung auf dem Gebiet der bildgeführten Tumortherapien den Forschungspreis für wissenschaftlichen Nachwuchs der Medizinischen Fakultät in der Kategorie „Klinische Forschung“. Der Oberarzt in der Universitätsklinik für Radiologie und Nuklearmedizin versucht genau die Faktoren zu identifizieren, die einen entscheidenden Einfluss auf die Biologie eines Tumors haben. Ziel ist es, den Erfolg von lokalen Tumortherapien oder bestimmten Tumorveränderungen besser vorherzusagen und damit den Patient:innen die bestmögliche Therapie zukommen zu lassen. Die Medizinische Fakultät würdigt mit dem Preis jährlich hervorragende Nachwuchswissenschaftler:innen und ihre innovativen Forschungsprojekte. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.

„Die Auszeichnung zeigt mir, dass man auch in jungen Jahren bereits seine Visionen in die Tat umsetzen kann, und dass die Zeit und Kraft, die man in die eigene Idee steckt, anerkannt werden. Das motiviert mich natürlich zusätzlich“, erläutert Oberarzt Dr. Omari. Eines seiner Spezialgebiete ist die interstitielle Brachytherapie, bei der eine Strahlenquelle mit Hilfe von eingesetzten bildgesteuerten Kathetern direkt in den Tumor platziert wird und diesen in lediglich einer Sitzung von innen heraus vollständig bestrahlt. „Wir können mit dieser speziellen Therapie bereits gute Ergebnisse erzielen“, erzählt er. Dennoch sprechen laut Dr. Omari 5 bis10 Prozent der Patient:innen nach der ersten Bestrahlung noch nicht oder nicht gut auf die Therapie an. „Entscheidend ist die individuelle Tumorbiologie eines Patienten, die wir mithilfe von sogenannten diffusionsgewichteten Sequenzen (DWI) aus medizinischen Bilddaten eines MRTs sichtbar machen können. Zusammen mit der Analyse genetischer Faktoren ist es unser Ziel, diese 5 bis 10 Prozent künftig besser vorhersagen zu können, die richtige Therapie zu finden und damit letztlich wertvolle Zeit für die Patienten zu gewinnen“, beschreibt Dr. Omari sein Forschungsprojekt unter dem Titel „Prädiktoren für das Ansprechen der bildgeführten interstitiellen Brachytherapie".

Der Standort Magdeburg sei dabei ideal, betont der 30-Jährige: „Die ausgewiesene Expertise im Bereich der Bildgebung, die Zusammenarbeit mit Prof. Alexey Surov als DWI-Spezialist und mit der Arbeitsgruppe der W2-Professur für Experimentelle Radiologie von Prof. Borna Relja bieten optimale Bedingungen für die Umsetzung meiner Forschungsidee.“

Der rasante technische Fortschritt in der Radiologie hat Dr. Omari schon während seines Medizinstudiums in Hamburg fasziniert und ihn 2016 zu seinem Spezialgebiet nach Magdeburg geführt. Als „Jüngster habilitierter Arzt“ der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin Magdeburg engagierte er sich bereits mit 29 Jahren in der Ausbildung von Medizinstudierenden. „Um meine wissenschaftliche Karriere weiter voranzutreiben, bekomme ich auch von Klinikdirektor Prof. Maciej Pech volle Unterstützung und viel Vertrauen geschenkt.“ So arbeitet Dr. Omari bereits als medizinischer Projektleiter in einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt zum Bau eines interventionellen CT’s. „Die Geräte in der interventionellen Radiologie sind primär für Diagnostik entwickelt, nicht für Eingriffe. Gemeinsam mit Ingenieuren und Medizintechnikern des Forschungscampus Stimulate der Uni Magdeburg arbeiten wir deshalb an einer passgenauen Lösung.“ Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Experten aus anderen Fachrichtungen sei in Magdeburg etwas ganz Besonderes und bestärke junge Leute wie ihn, Visionen und Träume wahr werden zu lassen.

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