Best Practice Award 2012: Förderung von „Mehr Dialog bei Krebs“
23.02.2012 -
Mit dem Best Practice Award „Mehr Dialog bei Krebs" würdigt der Geschäftsbereich Oncology von Novartis Pharma bereits zum vierten Mal innovative Projekte, die den Dialog im Rahmen der Krebstherapie vorbildlich in der Praxis umsetzen. Wie auch in den vergangenen Jahren unterstützt die Deutsche Krebsgesellschaft e.V. den von Novartis mit insgesamt 8.000 Euro dotierten Preis.
Die Preisverleihung fand am 22. Februar 2012 im Rahmen des Deutschen Krebskongresses in Berlin statt. Der 1. Platz geht in diesem Jahr an die Urologische Universitätsklinik Heidelberg. Das eingereichte Projekt zur multimedialen Unterstützung von präoperativen Aufklärungsgesprächen vor einer radikalen Prostatektomie überzeugte die Jury in jeder Hinsicht. Die Resonanz auf die Ausschreibung war mit 29 Einreichungen wieder sehr gut und zeigt die Spannbreite der Möglichkeiten, den Dialog in der Onkologie zu fördern.
Dialog als wichtige Säule für den Therapieerfolg
Mit dem Best Practice Award 2012 setzt Novartis Oncology sein Engagement zur Stärkung des Dialogs in der Krebstherapie konsequent fort. Im Vordergrund steht dabei die offene und vertrauensvolle Kommunikation zwischen Ärzten, Pflegekräften, Patientenorganisationen und Betroffenen. „Im Fokus aller Aktivitäten von Novartis Oncology steht der Patient und die stetige Verbesserung seiner Therapiechancen. Dabei spielt auch der Dialog zwischen Ärzten, Pflegekräften und Patienten eine wichtige Rolle. Wir sind stolz, gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. den Best Practice Award nun schon zum vierten Mal verleihen zu können und damit Projekte zu fördern, mit deren Hilfe der Dialog in diesem wichtigen und sensiblen Bereich nachhaltig verbessert werden soll", so Dr. Rita Cataldo, Geschäftsführerin und Leiterin des Geschäftsbereichs Onkologie der Novartis Pharma GmbH.
Der Best Practice Award 2012 richtete sich an Institutionen und Netzwerke aus den Fachbereichen Onkologie und Hämatologie, beispielsweise klinisch tätige und niedergelassene Ärzte, Pflegepersonal, Patienteninitiativen und Psychoonkologen aus dem deutschsprachigen Raum. Eine unabhängige Jury, bestehend aus Klinik- und niedergelassenen Ärzten, Psychoonkologen und Patientenvertretern, wählte 29 eingereichten Projekten die Gewinner aus. Beurteilungskriterien waren beispielsweise die Interdisziplinarität, der Innovationscharakter und der Nutzen für die Patienten. „Der Best Practice Award brachte auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Projekte mit Vorbildfunktion, die beispielhaft zeigen, wie Dialog erfolgreich auf die Therapie von Krebspatienten einwirken kann. Damit unterstützt der Award auch das Anliegen der Deutschen Krebsgesellschaft, kontinuierlich die Kommunikation zwischen Arzt und Patient zu optimieren", so Prof. Dr. Dr. h.c. Werner Hohenberger, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.
Die Gewinner des Best Practice Award 2012
Der erste Platz des diesjährigen Awards ging an die Urologische Universitätsklinik Heidelberg für ihr Projekt zur Förderung des Arzt-Patienten-Dialogs durch eine multimediale Unterstützung des präoperativen Aufklärungsgespräches vor radikaler Prostatektomie. Ziel des Projekts ist neben der Verbesserung der Kommunikation zwischen Arzt und Patient durch eine unterstützende multimediale Präsentation auch die objektive und umfassende Messung möglicher Effekte. So wurde auf Grundlage einer Patientenbefragung in Kooperation mit dem Heidelberger Institut für angewandte Informatik ein Multimedia-Tool entwickelt. In diesem navigiert der aufklärende Arzt abhängig vom Vorwissen des Patienten zwischen Abbildungen, Videos und Textelementen. Mögliche Effekte wurden in einer randomisierten kontrollierten Studie überprüft.
Als Ergebnis wurde die multimediale Unterstützung durch beide Dialoggruppen sehr positiv bewertet. Absolute Zufriedenheit mit dem Aufklärungsverfahren berichteten multimedial aufgeklärte Patienten signifikant häufiger und alle in einer zusätzlichen Studie befragten Ärzte würden anstelle des Standardaufklärungsgesprächs die multimediale Intervention wählen. Wesentliche Vorteile sahen die Ärzte in der einprägsamen visuellen Darstellung, der besseren Verständlichkeit und dem erleichterten Erklären komplexer Zusammenhänge. Das Preisgeld für den 1. Platz beträgt 5.000 € und dient der Weiterentwicklung des Projekts.
Der 2. Platz honoriert die Freunde und Förderer Onkologie Bethanien e.V., koordiniert durch Prof. Dr. Hans Tesch. Das Preisgeld für den 2. Platz beträgt 2.000 €. Mit dem Projekt „THEA" (Therapiebegleitung) wird Patientinnen in räumlicher Nähe zur onkologischen Praxis und Belegstation neben dem Arztgespräch eine Orientierung und Möglichkeit gegeben, sich individuell zu Themen rund um „Brustkrebs" und „Chemotherapie" zu informieren. Die Therapiebegleitung wird von einer Fachkrankenschwester durchgeführt und ist ein neuer Ansatz als Beratungsstelle für die niedergelassene onkologische Praxis als umfassende, ganzheitliche Therapiebegleitung.
Durch Flyer und Poster werden betroffene Frauen auf das Beratungsangebot aufmerksam gemacht. Projektziele sind die ganzheitliche Betreuung von Patientinnen, die Ermutigung zur aktiven Krankheitsbewältigung und das Bereitstellen einer Anlaufstelle für Sorgen und Fragen. THEA ist auch ein Lotse für Frauen, der sie zu weiteren Angeboten hinführt und begleitet. Dabei steht THEA in Kommunikation mit allen beteiligten Dialoggruppen: Patienten, Ärzten, Pflegepersonal, Ernährungsberatern, Rehaberatung, Psychoonkologen und Patienteninitiativen.
Der mit 1.000 € dotierte 3. Platz ging an die Klinik für Tumorbiologie in Freiburg und die Klinik für Onkologische Rehabilitation und Nachsorge (KORN). Prämiert wurde ein integratives Rehabilitations-Programm für Langzeitüberlebende nach allogener Stammzelltransplantation. Ziel des Projekts ist die interdisziplinäre Behandlung von Patienten, die unter schwerwiegenden und komplexen Langzeitfolgen leiden, sowie die Verbesserung der medizinischen und psychoonkologischen Versorgung dieser bisher unterversorgten und wenig beachteten Patientengruppe.
Das Programm besteht aus Einzelbetreuung und Gruppenangeboten. Die Konzeptbausteine beinhalten eine individuelle medizinische Beratung und Behandlung, psychosoziale Betreuung und Diagnostik möglicher psychischer Folgestörungen, Psychoedukation und Information, Förderung der Selbsthilfe und des Austausches unter den Betroffenen über die erlebten Einschränkungen und die Stärkung der persönlichen und sozialen Ressourcen. Die Erfolge des seit 2003 etablierten Projekts spiegeln sich insbesondere in einer Verbesserung der Lebensqualität und in den positiven sozialen Auswirkungen auf Partner und Familienangehörige wider.
Die drei Gewinnerprojekte erhielten ihre Auszeichnungen am 22. Februar 2012 im Rahmen des 30. Deutschen Krebskongress in der Plenarsitzung Palliativmedizin Key Note Lecture.
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