Chirurgie-Systemtechnik in Leipzig - Die beinahe unbemerkte Revolution (Teil 1)
Hintergrund
Still und leise vollzieht sich derzeit in der Chirurgie eine Revolution. Deutschland spielt dabei eine Vorreiterrolle. Neu ist dabei: Mit Leipzig hat es eine Region mitten in den Fokus geschafft, von der man es vor wenigen Jahren nicht unbedingt erwarten konnte. Die Stadt hat sich in den vergangenen Jahren zu einem internationalen Hotspot für Chirurgie-Systemtechnik entwickelt.
Patienten aus aller Welt, über 500 Fachbesucher, monatliche Operationskurse mit Gästen aus USA, Brasilien, Saudi-Arabien, Indien, Russland; Neugründungen und Ansiedlung von Unternehmen der Medizintechnik und immer wieder ein Schlagwort: der OP der nächsten Generation.
Was ist es, das Leipzig plötzlich so in den Brennpunkt einer Industrie gebracht hat, die ohne Zweifel eine der größten prognostizierten Wachstumsraten der kommenden 20 Jahre vorzuweisen hat?
Die Spur führt zuerst in das International Reference and Development Centre for Surgical Technology (IRDC). Hier arbeitet seit 2009 in Leipzig das weltweit erste Entwicklungszentrum, das sich der Systemlösung für spezialchirurgische, also hochanspruchsvolle Operationen verschrieben hat. Das IRDC ist eine Tochter des deutschen Unternehmen Karl Storz. Gemeinsam mit Partnern wie der schweizerischen MedPlan AG oder der how-to-organize GmbH aus Berlin wird hier „eine neue Perspektive auf Chirurgie" entwickelt, zusammengeführt, realisiert, evaluiert und trainiert so Prof. Dr. Gero Strauß, Direktor des IRDC.
Eine zweite Spur führt an das Innovation Center Computer Assisted Surgery (ICCAS) an der Medizinischen Fakultät der Universität. Wieder so ein englischer Begriff, „wir bewegen uns in einem ausschließlich internationalen Umfeld, da lassen sich Anglizismen nicht vermeiden", so Prof. Jürgen Meixensberger (Direktor der Neurochirurgischen Klinik), der gemeinsam mit Prof. Gero Strauß und Prof. Friedrich Mohr, Direktor des Herzzentrums Leipzig) das Institut vor 5 Jahren aufbaute und seitdem dessen Sprecher ist. „Über 40 Mitarbeiter, eine Förderung von mehr als 20 Mio. € über 10 Jahre und beste infrastrukturelle Voraussetzungen sind für uns eine große Chance und Herausforderung zugleich".
Aber all das wäre nichts wert ohne eine Probe auf Exempel, dem Praxistest. Dafür haben sich mit dem Herzzentrum Leipzig, der Universitätsklinikum Leipzig und der ACQUA Klinik Partner gefunden, die nicht nur eine Vision sondern auch die notwendige Leidenschaft für die Chirurgie der Zukunft teilen. „So können wir schrittweise unsere Ideen theoretisch entwickeln, praktisch als Prototyp testen und dann als Kleinserie unter echten Bedingungen einsetzen.", so Friedrich Mohr, weltweit bekannter Spezialist für Herzchirurgie und Grand-Seigneur des Leipziger Clusters „NEXTSURGERY".
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